New Heroes - Die Zeit der Superhelden
nicht so, dass ihr alle unschuldig seid.«
Joseph rief plötzlich: »Gott, ja, jetzt fällt es mir wieder ein! Danny, hör mir genau zu! Zuerst war er es – er hat mich kontrolliert, hat mich dazu überredet, dass es so gemacht werden müsse, wie er es wollte. Dann hat er wie die anderen auch seine Kräfte verloren – und ich wurde ins Gefängnis geworfen.« Josephs Atem ging stoßweise, Schweißperlen standen auf seiner Stirn. »Aber meine Vision war echt, Danny, Milliarden Menschen werden sterben, wenn es so kommt! Du musst es uns ermöglichen, die Maschine fertigzustellen, dann wird das alles bald vorüber sein. Ich wünschte mir, es gäbe eine andere Möglichkeit, aber es gibt keine – jetzt nicht mehr! Wenn du uns nicht erlaubst, deine Kräfte zu bannen, wird es einen Krieg geben, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat! Danny – ich rede vom Ende der Welt ! Und du wirst dafür verantwortlich sein! Und ich werde nicht mehr da sein, um dich aufzuhalten.«
»Was meinst du damit? Wo wirst du sein?«
»Danny, tu doch nur, worum ich dich bitte!«
»Nein.«
Joseph schluckte heftig. »Danny … ich habe meine eigene Zukunft gesehen. Ich erinnere mich jetzt wieder, wie es für mich enden wird. Als ich ungefähr in deinem Alter war, konnte ich zum ersten Mal ein paar Blicke auf meinen … Tod werfen. Nur konnte ich damals nicht verstehen, was ich sah.« Er atmete tief ein, hielt ein paar Sekunden lang die Luft an und atmete wieder aus. »Danny, wenn meine Vision richtig ist, wird das alles sehr bald geschehen. Aber wir können es vermeiden, wenn du die Waffe weglegst. Das ist alles, worum ich dich bitte: Leg die Waffe weg. Wenn du es tust, werde ich nicht sterben, und vielleicht lässt sich dann auch diese furchtbare Zukunft abwenden. Vielleicht können wir die ganze Sache vermeiden.«
Danny starrte ihn an. »Glaubst du wirklich, dass ich dich erschießen würde? Geschieht das in deiner Zukunftsvision? In Ordnung. Dann fangen wir doch gleich mal an, die Zukunft zu ändern.«
Danny warf die Pistole in die Luft und fing sie am Lauf wieder auf.
Sein Vater entspannte sich plötzlich, seine Schultern sackten nach unten. »Gott sei Dank! Und jetzt leg bitte die Waffe weg.«
Danny drückte auf die Magazinhaltertaste und ließ das Magazin herausfallen. »Nicht nötig. Siehst du? Leer. Jetzt kann ich dich nicht mehr erschießen. Aber damit du jetzt nicht auf dumme Gedanken kommst: Ich kann die Pistole wieder laden, bevor du auch nur Hallo sagen kannst.«
Sein Vater starrte ihn an, die Augen voller Angst weit aufgerissen. »Nein, Danny, es geht um viel mehr! Die Visionen … du musst verstehen, dass es mir egal ist, was mit mir geschieht. Meine Zeit ist vorüber. Du bist jetzt dran, du kannst etwas bewirken, kannst ein Ziel erreichen. Leg jetzt endlich die Waffe weg!«
»Du musst auf ihn hören, Danny«, mischte sich Facade ein. »Ich kenne dich besser als jeder andere hier. Ich weiß, dass du nicht böse bist, und ich weiß auch, dass du deine Kräfte nur für das Gute einsetzen willst, aber diese Dinge haben es an sich, dass sie außer Kontrolle geraten!«
»Hör auf mit diesem Mist, Facade«, sagte Danny verächtlich. »Du verurteilst mich jetzt schon für etwas, das nie geschehen wird. Und du, Joseph … Quantum … was auch immer dein wirklicher Name ist …« Danny ging vor Joseph in die Hocke. »Du hast mich schon verurteilt, als ich grade erst geboren war! Du hast mein Leben zerstört und das alles nur wegen irgendeiner vagen Vision von der Zukunft. Okay – ich habe gerade eine deiner Visionen verändert. Woher willst du wissen, ob die anderen Visionen wahr werden? Woher willst du wissen, dass du das alles nicht nur geträumt hast?«
»Die Vision war echt. Es wird so geschehen, wenn du uns nicht erlaubst, dir zu helfen.«
»Mir zu helfen? So nennst du das? Helfen?«
»Hör mir zu, mein Sohn!«
Danny schlug zu. Der Griff der Pistole traf Joseph voll an der Wange. »Nenne mich nie wieder so! Ich bin nicht dein Sohn!«
Danny taumelte zurück und starrte auf Joseph hinunter. Sein Vater lag regungslos auf dem Boden.
Auch die anderen starrten Joseph an. Facade sagte: »Ist er …?«
»Danny, nimm mir die Fessel ab! Ich muss ihn untersuchen!«, sagte Rachel drängend.
Danny bewegte sich nicht. Das ist nicht meine Schuld!, dachte er. Sie haben mich in diese Lage gebracht!
Plötzlich fiel ihm der Felsbrocken wieder ein, den er an die Höhlenwand geworfen hatte. Der anscheinend mit normaler Geschwindigkeit
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