New Heroes - Die Zeit der Superhelden
wird hier eigentlich gespielt, Dalton?«
»Ich bringe dich zu deinem Sohn.«
»Was ist mit ihm? Geht es ihm gut?«, fragte Caroline besorgt.
»Im Moment schon.« Max wandte sich an die Soldaten. »Handschellen.«
Als sie durch die Stollen geführt wurden, fragte Caroline: »Wo ist Danny?«
»Ich fürchte, dass er entkommen ist.«
»Gut!«
»Gut? Gut?« Max blieb abrupt stehen. »Soweit ich weiß, hat euch Quantum doch alles erklärt, oder nicht? Habt ihr noch nicht begriffen, wie wichtig es ist, dass wir Danny wieder zu fassen bekommen?«
»Oh ja, er hat es uns erzählt«, sagte Warren. »Und ich denke, ich glaube ihm sogar. Aber es ist nicht richtig, einen unschuldigen Jungen für das zu verurteilen, was er vielleicht einmal tun wird, oder auch nicht.«
»Danny Cooper ist meilenweit davon entfernt, unschuldig zu sein«, sagte Max. »Er hat seinen eigenen Vater umgebracht.«
Warren und Caroline starrten ihn an. Schließlich fragte Warren: »Welchen? Den echten Vater oder den falschen, der sich elf Jahre lang als sein Vater ausgab?«
»Seinen wirklichen Vater.«
»Wie kam es dazu?«
»Dannys Kräfte sind jetzt fast vollständig entwickelt, aber er hat noch nicht gelernt, wie er sie kontrollieren kann. Er ist extrem schnell. Er hat seinem Vater einen Pistolenknauf an den Kopf geschlagen. Das geschah wahrscheinlich aus Wut. Ich bezweifle, dass er ihm wirklich Schaden zufügen wollte, aber genau das hat er getan. Er hat einen Menschen getötet.«
»Ich bin sicher, dass das jeder Richter als Selbstverteidigung durchgehen lassen würde«, sagte Caroline. »Deine Leute hatten ihn schließlich gefangen genommen.«
Max zuckte die Schultern. »Mag sein.« Er drehte sich um und ging weiter. »Ich bringe euch zu Colin. Wir müssen ein paar Dinge besprechen.«
»Um Himmels willen! Was habt ihr mit ihm gemacht?«, schrie Caroline.
Colin befand sich im Untersuchungsraum. Man hatte ihn mit Kabeln an den Handgelenken an die Decke gehängt, die Arme ausgebreitet. Sein Oberkörper war nackt und auf der Brust klebten Hunderte Elektroden. Kabel führten von einer Computerkonsole zu dem Helm, den er auf dem Kopf trug und der sein Gesicht völlig bedeckte.
»Der Helm hat Lautsprecher, die ein Rauschen übertragen, damit er nicht hören kann, was wir hier besprechen«, erklärte Max. »Und was die Kabel angeht … er wollte eben nicht kooperieren. Die Kabel sind die einzige Möglichkeit, ihn unter Kontrolle zu halten. Glaubt mir, er hat keine Schmerzen. Die Tests, die wir schon durchgeführt haben, lassen vermuten, dass er sehr stark werden wird, wusstet ihr das? Vielleicht sogar stärker, als du jemals warst, Warren.«
Warren fauchte: »Max, hol meinen Sohn runter und nimm ihm das Zeug vom Leib, sonst wirst du teuer dafür bezahlen, das schwöre ich!«
»Das ist notwendig. Wir müssen jeden Quadratzentimeter seines Körpers erfassen. Wir müssen sehen, welche Wirkung der Debilitator hat, während es geschieht.«
»Und – funktioniert deine Maschine?«
»Beinahe. Der Nukleus ist im operativen Zustand, aber wir müssen ihn noch kalibrieren. Unglücklicherweise steht uns jetzt Josephs Wissen nicht mehr zur Verfügung, deshalb haben wir gewisse Probleme. Wir sind auf Vermutungen angewiesen. Aber das wird eben ein wenig länger dauern.«
»Und das alles tust du nur, weil dir Quantum gesagt hat, er habe die Zukunft gesehen?«, fragte Caroline.
»Er hatte auch andere Visionen – alle sind eingetroffen, mit Ausnahme einiger weniger Ereignisse, die wir noch abwenden konnten. Ich habe keinerlei Zweifel, dass auch die Vision Wirklichkeit wird, um die es hier geht. Wenn es uns nicht gelingt, den Debilitator fertig zu bauen.«
»Das warst du, stimmt’s?«, fragte Caroline. »Du hast die Fähigkeit, andere Menschen einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Und diese Fähigkeit hast du auch benutzt, um Quantum zu manipulieren, damit er allem zustimmt, was du entscheidest.«
Max zögerte eine Sekunde, bis er antwortete: »Ja. Quantum war seit Langem psychisch nicht mehr stabil, lange vor dem Mysteriumstag. All diese Visionen, die er im Laufe der Jahre hatte, haben ihn … wie soll ich sagen … verwirrt. Es fiel ihm immer schwerer, zwischen Fantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden. Aber vergesst eins nicht: Er kam zu mir. Er wollte, dass ich ihm dabei half, seine Visionen unter Kontrolle zu bringen, oder zumindest seine Reaktion auf die Visionen.«
»Aber du hast darin eine Gelegenheit gesehen, uns alle auf einen Schlag
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