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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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Frauen auch nicht.«

 
Kapitel 33
     
     
    Renatas Wächter hielt nun schon seit über einer halben Stunde den Mund. Seine endlosen Tiraden und Belehrungen über Moral und Anstand waren ins Leere gelaufen, nachdem sie angefangen hatte, absolut allem zuzustimmen, was er sagte.
    Sie grinste in sich hinein. Denselben Trick hatten sie und ihre Schwester immer angewendet, wenn ihre Mutter wieder mal endlos über irgendetwas jammerte.
    Möchte aber gern wissen, wo sie jetzt sind, dachte sie. Es ist jetzt zehn Jahre her. Vielleicht sind sie woanders hingezogen. Dad hat doch immer gesagt, dass er in die Nähe von Denver ziehen wollte. Oder vielleicht sind sie am selben Ort geblieben, nachdem ich verschwunden war, und hofften noch eine Weile, dass ich irgendwann zurückkommen würde … Oder … oder sie denken, ich sei tot … Oh mein Gott, hoffentlich nicht! Nein, Max hat ihnen bestimmt gesagt, was mit mir geschehen war. Aber sie wussten doch nicht mal, dass ich ein Supermensch bin! In dem Zeitungsartikel stand doch, dass Max behauptet hat, das Oberkommando sei beim letzten Gefecht mit Ragnarök gar nicht dabei gewesen! Aber sie waren doch dabei, alle! Warum leugnen sie es jetzt? Und warum hat Max behauptet, Energy und Titan seien ebenfalls umgekommen?
    Renata zuckte heftig zusammen, als sich plötzlich die Tür öffnete.
    Ein Soldat trat ein. »Wir sollen sie runter ins Labor schaffen«, sagte er zu Escher.
    Sie näherten sich ihr vorsichtig von beiden Seiten. »Komm mit.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann müssen wir dich tragen.«
    Renata stand auf und ging zur Tür.
    »Wir wissen, wozu du fähig bist«, sagte Escher. »Du gehst vor uns her.«
    Die Tür führte auf einen der Kontrollstege hinaus, die sich an den Wänden der großen Halle hinzogen. Eine lange, steile Metalltreppe führte bis zur untersten Ebene hinab.
    Renata stieg die Treppe hinunter. Nach ein paar Stufen zuckte sie plötzlich zusammen und griff sich ans Bein.
    »Autsch! Ein Krampf! Wahrscheinlich weil ich zu lang in derselben Position sitzen musste!«
    Sie blickte zurück. Die beiden Männer standen unmittelbar hinter ihr.
    Wenn ich mich kristallisiere, werden sie mich einfach hinuntertragen. Und solange ich vor ihnen bin, kann ich sie nicht entwaffnen. Ich könnte mich über das Geländer schwingen und kristallisieren, bevor ich unten aufschlage, aber dann lösen sie einfach den Alarm aus.
    Einer der Soldaten stieß ihr mit dem Gewehrkolben zwischen die Schulterblätter. »Los, geh weiter!«
    Renata richtete sich auf und streckte sich. »Brauche nur eine Sekunde.« Sie drehte sich um, wobei sie mit einem Fuß aufstampfte. »Geht schon wieder besser.«
    Sie stand jetzt den Soldaten direkt gegenüber, am oberen Ende der Treppe.
    Langsam streckte sie die Arme aus, die Handgelenke eng aneinandergelegt. »Na – warum legt ihr mir keine Handschellen an?«
    Bevor sie antworten konnten, packte Renata beide Soldaten und warf sich zurück.
    Im selben Augenblick kristallisierte sie sich.
    Alle drei stürzten die Treppe hinunter.
    Starr und unverletzlich, wie Renata war, hatte der Sturz keinerlei Wirkung auf sie. Aber auf die Soldaten. Bis sie auf dem nächsten Treppenabsatz aufschlugen, hatten sie zahlreiche Prellungen erlitten und das Bewusstsein verloren.
    Renata verwandelte sich wieder in einen Menschen.
    Was für ein Supertrick!
    Sie sprang auf, jagte die restlichen Stufen hinunter und lief los.
     

     
    Colin konnte nichts sehen oder hören, spürte aber immer noch Schmerzen. Die Kabel schnitten tief in seine Handgelenke. Hätten seine Füße den Boden berührt, hätte er sich vielleicht kräftig genug abstoßen können, um die Kabel zu lockern. Aber leider hingen seine Füße ungefähr einen Meter über dem Boden.
    Die Frau – Rachel – hatte ihn zuerst auf dem Untersuchungstisch festgeschnallt, aber er hatte die Lederriemen zerrissen, als seien sie aus Papier.
    Rachel hatte ihren Schocker einsetzen müssen, den sie zuvor auf die höchste Stromstärke eingestellt hatte. Als sich Colin von dem Schock erholte, hing er bereits gefesselt an der Decke.
    Und jetzt hatte er Mühe, überhaupt bei Bewusstsein zu bleiben.
    Er versuchte, sein Gewicht auf einen Arm zu verlagern, am anderen Kabel zu ziehen und sich auf seine Muskeln zu konzentrieren, aber das Rauschen im Kopfhörer war ohrenbetäubend und lenkte ihn zu sehr ab.
    Ich muss irgendwie höher hinauf. Wenn ich mich ein wenig anheben kann, könnte ich vielleicht eine Hand aus der Schlinge

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