New Heroes - Die Zeit der Superhelden
kehrte in Normalzeit zurück. Siebzehn Sekunden. »Colin! Hör auf! Aus dem Weg!«
Colin schüttelte den Kopf und schlug weiter auf die Kugel ein. »Nein! Ich bin fast durch!«
»Du schaffst es nicht rechtzeitig!« Danny packte Colin an den Armen und riss ihn vom Nukleus weg.
Dann wandte er sich wieder der Maschine zu. Okay. Ich bin schon mal durch eine massive Stahltür gesprungen. Irgendwie. Jedenfalls weiß ich, dass ich es kann.
Er konzentrierte sich auf seinen rechten Arm, bis er spürte, dass er keine Substanz mehr hatte – und dann, fast wie nebenbei, schob sich sein Arm durch die Armierung direkt in die Kugel hinein.
»Drei Sekunden!«, sagte Facade.
Danny schluckte.
Das wird wehtun.
Er schloss die Augen. Konzentrierte sich erneut.
Sein rechter Arm wurde wieder solide.
Der Schmerz schoss durch seinen ganzen Körper, als sein Arm mit dem Innern des Nukleus verschmolz.
Danny Cooper schrie ununterbrochen, bis er endlich bewusstlos zusammenbrach.
Kapitel 38
Colin betrat den Kontrollraum. Rachel kniete neben Max Dalton und untersuchte ihn. Die Uniformierten lagen mit dem Gesicht nach unten in einer Ecke und wurden von Colins Eltern bewacht.
Rachel blickte auf, als Colin hereinkam. Sie hielt ein Funkgerät in der Hand. »Wir müssen Hilfe anfordern. Max ist nicht allzu schwer verletzt … aber wahrscheinlich sind ein paar Rippen gebrochen.«
»Hab ich gefragt, wie es ihm geht?« Colin packte Rachel am Arm und riss sie hoch. Gleichzeitig nahm er ihr das Funkgerät aus der Hand. »Sind Sie Ärztin?«
»Ja.«
»Gehen Sie zum Nukleus hinunter. Helfen Sie Danny.«
»Aber Max ist …«
»Vergessen Sie Max!« Colin stieß sie grob zur Tür. »Los, gehen Sie schon.« Er wandte sich an seinen Vater. »Dad, bitte geh mit ihr. Danny ist in sehr schlechtem Zustand.«
Warren folgte Rachel. Caroline umarmte Colin. »Gott sei Dank, dass dir nichts geschehen ist!«
»Und bei dir?«
»Jetzt ist alles in Ordnung. Was ist passiert?«
»Danny … er hat die Maschine angehalten. Stieß einfach den Arm hinein … und im Nukleus ließ er ihn wieder solide werden.«
»Großer Gott!«
»Es gab keine andere Möglichkeit.« Colin hielt inne. »Solomon sagt, dass man den Arm amputieren muss. Was machen wir jetzt?«
»Das weiß ich nicht. Damals hätten wir in so einer Situation Max kontaktiert und er hat dann immer die Aufräumarbeiten organisiert. Ich denke, wir müssen sofort die Behörden verständigen – und nicht nur die örtliche Polizeistelle, sondern die Regierung. Früher gab es Spezialteams, die bei supermenschlichen Aktivitäten ermittelten. Vielleicht wissen Max’ Schwester oder sein Bruder, was wir jetzt tun sollten.«
»Ich traue ihnen nicht. Nicht nach dem, was Max getan hat.«
»Im Moment haben wir vermutlich keine andere Wahl.«
Caroline Wagner folgte ihrem Sohn in die Halle hinunter, wo sich Rachel und Warren bereits um Danny kümmerten, der neben dem Nukleus auf dem Boden lag. Am Eingang trat ihnen Facade in den Weg. »Geh nicht rein, Caroline. Wirklich – du willst das nicht sehen.«
»Wie geht es ihm?«
»Ich weiß es nicht. Warren meint, dass er es überleben wird. Wahrscheinlich.«
Carolines Faust schnellte plötzlich vor. Sie traf Facade voll im Gesicht. Er stürzte zu Boden. »Das ist deine Schuld!«
Facade rappelte sich wieder hoch und wischte sich das Blut ab, das aus seiner Nase strömte. »Das weiß ich. Es tut mir leid.«
»Es tut dir leid? Das ist nicht genug, Facade! Nicht mal annähernd genug!«
Sie wollte wieder auf ihn los, aber Colin hielt sie zurück. »Lass ihn, Ma. Am Schluss hat er uns geholfen.«
»Ich wollte für Danny immer nur das Beste – für uns alle«, sagte Facade.
Caroline seufzte und wandte sich an ihren Sohn. »Und Diamond? Wie geht es ihr?«
»Ihr fehlt nichts. Mum – wer ist sie? Wie ist sie hierhergekommen?«
Hinter ihm ertönte eine Stimme: »Genau das wollte ich dich fragen.« Renata trat zu Caroline. »Energy, was ist eigentlich passiert? Ich bin in irgendeiner Zelle hier im Bergwerk aufgewacht. Dann hab ich eine Zeitung gefunden, in der stand, dass nach dem Kampf mit Ragnarök alle verschwunden seien!«
»Ragnarök hatte ein Gerät konstruieren lassen, mit dem er uns alle Superkräfte nahm. Du warst gerade in Kristallform, als er es aktivierte.«
»Aber in der Zeitung stand, das alles sei vor zehn Jahren geschehen. Stimmt das denn?«
Caroline nickte.
»Und was ist mit meiner Familie? Wissen sie überhaupt, was aus
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