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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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erheben, wohl wissend wie nutzlos physische Instinkte gegen den Anprall der psionischen Stoßwelle gewesen wären, die mit ungeheurer Wucht aus dem Geist seines Gegners entwich. Ein Befehl, dessen Gewalt sich weit über die Grenzen jedes bisher gesprochenen, menschlichen Wortes hinaus erstreckte - um eine Wesenheit zu beherrschen, die genauso unbegreiflich sein musste wie das was an diesem Ort geschah.

"… der Anfang all jener Wunder und Segen, deren Privileg sie zu empfangen allein mir zuteil geworden ist!" Den alptraumhaften Symbionten bezwingend, schälte sich Sam Nevalles Körper aus den Resten der rasch ins Nichts verblassenden, schwarzen Masse die er gerufen hatte, zurück in die Wirklichkeit - unversehrt, und doch nicht mehr er selbst. "Dem Besten und Würdigsten der menschlichen Rasse!" Seine Züge verformten sich zu einer Fratze aus Hass und dolchartig gespitzten Zahnreihen. "Du willst mich also richten, Paladin?" Stingers erhobene Klaue schloss sich vor den Augen seines Gegenübers zur Faust, eine Illusion seines schlagenden Herzens zerquetschend. "Dann nimm diese Waffe!"

Tom maß das neben seinen zerfetzten Überresten liegende Vibroschwert des toten Legionärs, das so verheißend nahe zu seinen Füßen lag, mit einem Blick, dessen plötzliche desinteressierte Gelassenheit ihn für einen Moment selbst mehr erstaunte als seinen Gegner, dessen voller kaum bezähmter Mordlust berstendes Misstrauen mit jeder Sekunde die er untätig verbrachte mehr und mehr Nahrung erhielt. Welch verdrehte Formen der Ehre und längst gebrochener Schwüre Stingers Wahn noch zurückhalten mochten, sie würden ihre Wirkung keinesfalls mehr lange aufrecht erhalten können. Aber auch wenn ein erster, entschlossener Schlag wohl alles wäre, was Tom hätte unternehmen können um die überwältigende Macht des zu monströser Stärke gewucherten Geistes zu brechen, dem er gegenüberstand… erkannte er nun, dass es so nicht bestimmt war zu passieren. Die Worte waren klar… leise, aber unmissverständlich sickernd in seine Gedanken… vorbei an der Leere, die einst von Falcons beschirmender Gegenwart erfüllt gewesen war.

"Nein." sagte Tom und atmete ruhig im psychischen Antlitz der magmagleichen Eruption berserkerhaften Hasses, deren Hitze körperlich spürbar über ihn hinwegbrandete. "Nicht von meiner Hand. Noch nicht."

" Du… " Sich mühsam vorbeiquälend am Strudel überschäumender Verachtung krochen die Silben aus Stingers Kehle hervor. "Ich werde…!"

Er blinzelte und ließ seine in organisch-schwarzem Nebel gebadeten Pupillen, von einer perplexen Ahnung erfasst, der unbeteiligt-konzentrierten Aufmerksamkeit seines Rivalen folgend, hinabsinken - direkt auf die kaum erkaltete, gefallene Servohülle des imperialen Marines, deren wuchtigen Stiefelabsatz seine eigene Fußspitze knapp berührte. Und vielleicht bemerkte er sogar das erneute Pulsieren vieler Kilojoules elektrischer Ströme, aus ihrem Gefängnis befreit durch eine Technologie, deren absolute Direktive das Leben ihres menschlichen Schützlings zu bewahren soeben eine neue Chance erhalten hatte. Viel wahrscheinlicher jedoch drangen die extradimensionalen Fäden Stingers erweiterter Sinne tief durch die Zentimeter trotz ihrer verheerenden Havarie nur oberflächlich penetrierter Panzerung hindurch, in den Kern einer widerspenstig fließenden, nie ganz versiegten Quelle des Lebens, welche nun ein weiteres Mal die unverwüstliche Maschinerie eines methodisch induzierten Hasses speiste, der sich selbst mit den chaotischen Stürmen seines eigenen zu messen vermochte.

Eine Warnung, die in jenen Sekunden halb gefrorener Zeit nur noch zu spät kommen konnte, als das langsam knirschende Schaben eines adamantenen Krallenarmes auf solidem Metall Sam Nevalles Phantasmagorie des sicheren Triumphes vor seinen in verstummtem Schock entgleisten Zügen verschwinden ließ.

" Nein…! " Von der Panik einer auf ihn zustürzenden Erkenntnis gepackt und geschüttelt, die weit über das hinausging was jeder andere Geist in der Lage gewesen wäre an seiner statt zu sehen, wich Stinger in den flankierenden Schutz seiner beiden untoten Diener zurück, aller Disziplin beraubt, die es ihm ermöglicht hätte das vielleicht einzig rettende Kommando zu geben dessen Option ihm geblieben war - ohnmächtig mit ansehend wie Toms sich wie aus der Ferne stützend synchron erhebende Arme die Wiederauferstehung des stählernen Henkers begleiteten, dessen hünenhafte Masse sich mit wachsender Kraft und

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