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Nibelungen 08 - Der Ketzerfürst

Titel: Nibelungen 08 - Der Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Golo die Waffe und führte einen Rückhandschlag. Klirrend traf die Schneide der Axt das Schwert des zweiten Angreifers. Der Arm des Mannes wurde zur Seite geprellt. Golo machte einen Schritt nach vorne und rammte seinem Gegner das spitze Ende seines Schildes gegen die Knie. Der Franke strauchelte. Er taumelte nach hinten und stürzte so unglücklich, daß er dabei auf seinem Schild landete. Noch einmal sauste Golos Axt nach vorne, und als er die Waffe mit einem Ruck zurückriß, war ihre Schneide mit dunklem Blut bedeckt.
    Ein Schwerthieb traf ihn an der Schulter und glitt an seinem Kettenhemd ab. Er hatte sich zu weit vorgewagt, und seine Se i te war nicht mehr durch Volker gedeckt. Wütend biß sich Golo auf die Lippen und trat zurück. Der getroffene Arm war wie taub. Golo konnte die Axt nicht mehr heben. Erneut prasselten Schwerthiebe auf seinen Schild. Neben ihm schrie einer der Franken auf. Aus den Augenwinkeln sah er, wie einer der Kri e ger sich die Hände auf den Bauch preßte und langsam in die Knie ging.
    Etwas schnappte nach seinem Bein. Die Hunde! Eine der Be s tien hatte ein Loch in seine Hosen gerissen. Golo verpaßte dem Wolfshund einen derben Stoß mit der Schildkante, und der K ö ter zog sich jaulend zurück. Endlich spürte der junge Ritter, wie mit einem Prickeln das Gefühl in seinen Arm zurückkehrte. Ein paar Augenblicke noch …
    Mit dumpfem Schlag prallte etwas gegen seinen Helm und fiel zu Boden. Ein schwerer Ast hatte ihn gestreift. Erschrocken blickte Golo nach oben. Einer der Franken war auf den Hol z stoß in ihrem Rücken gestiegen und schlug mit seinem Sachs auf die Zweige ein, um dann die dicksten Äste als Wurfg e schosse zu verwenden. Ein Schlag traf Golo dicht oberhalb der Hüfte. Er stöhnte vor Schmerz. Der kurze Blick nach oben hätte ihn fast das Leben gekostet! Blut sickerte durch die Panzerringe seines Kettenhemdes. Es waren zu viele! Die Franken würden sie in Stücke schneiden! Alles war verloren! Und das wegen eines Märchens … Wegen eines Vogels, den es nicht einmal gab! Wenn er schon sterben sollte, dann würde er mindestens noch einen Franken mit sich nehmen. Wenn er für ein Fabeltier sein Leben verschenkte, dann würde er diese Posse auch bis zum Ende treiben!
    »Für den Feuervogel!« Golo stürmte vorwärts. Der Schmerz in seinem Arm erlaubte es ihm nicht, die Axt bis hoch über den Kopf zu heben, doch war es ihm möglich, in flachem Bogen seitlich Hiebe zu führen. Krachend rammte er seinen Schild gegen den des Franken, der unmittelbar vor ihm stand. Durch die Wucht des Aufpralls gerieten beide Männer für einen Atemzug ins Taumeln. Hinter dem Burgunden ertönte das Splittern brechender Äste, und etwas Schweres schlug dort, wo er noch einen Atemzug zuvor gestanden hatte, auf den Boden. Doch Golo achtete nicht weiter darauf.
    Er hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden und verpaßte dem Mann vor ihm erneut einen Stoß mit dem Schild, während er mit der Axt einen Schwerthieb parierte, der auf seinen rec h ten Oberschenkel zielte. Mit einer raschen Drehung wand er dem unvorsichtigen Angreifer die Waffe aus der Hand und ließ noch aus derselben Bewegung heraus das stumpfe Ende der Waffe gegen den Rippenbogen des Kriegers krachen.
    »Für den Feuervogel!« Wie glühende Wellen brandete die Kampfeswut durch seinen Leib. Golo spürte jetzt keinerlei Schmerz mehr und konnte seine Axt auch wieder hoch über den Kopf heben. Vor sich sah er zwei angstweite graue Augen. Die Waffe senkte sich und grub sich tief in das Fleisch eines der Franken. Golo riß die Axt zurück und rannte weiter. Er wollte Blut! Sie sollten dafür büßen, daß sie ihn töten wollten. Viele würden ihr Leben dafür geben müssen!
    Einer der Hunde sprang ihn von der Seite an. Knirschend drangen die langen Fänge der Bestie durch seinen Kettenpa n zer, aber nicht tief genug, um ihn ernstlich zu verletzen. Er ve r setzte dem Tier einen Tritt, doch der Wolfshund ließ nicht mehr los. Wild knurrend zerrte er an Golos Waffenarm. Derart in se i ner Bewegung behindert, konnte er keinen Axthieb gegen den Hund führen.
    »Mithras!« schrie irgend jemand neben ihm. Ein schwerer Schlag gegen den Schild brachte den jungen Krieger aus dem Gleichgewicht. Wieder zerrte der Hund an seinem Arm. Golo strauchelte. Ein Tritt riß seinen Schild zur Seite. Der Burgunde schlug auf den Rücken. Neben ihm heulte der Wolfshund auf. Die Bestie hatte ihn losgelassen, und im nächsten Augenblick spürte er den Druck der

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