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Nicholas Dane (German Edition)

Nicholas Dane (German Edition)

Titel: Nicholas Dane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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leicht, wie zum Gruß, obwohl er sie nicht sehen konnte.
    Sonnschein lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte den anderen Mann scharf an, wusste aber nichts zu sagen.
    »Du weißt, wovon ich spreche, Sonnschein. Wo ist sie?«
    »Ich weiß nicht …«
    »Jetzt versuch bloß nich, mich zu linken, Sonnschein«, knurrte Jones und beugte sich vor. »Ich weiß, was läuft. Ich kann sie riechen. Wo ich herkomm, da isses nich üblich, dass sich einer ’ne Frau schnappt, wenn der ihr Kerl im Knast ist. Ich kenne Männer, denen wurden schon für viel weniger die Eier abgeschnitten.«
    Sonnschein hob die Hände. »Hör mal, Jones, du und … und Stella, ihr wart gar nicht mehr zusammen, als du eingefahren bist.«
    »Stella und ich, das ging immer auf und ab. Die wär ja doch wieder zu mir zurückgekrochen …«
    »Diesmal nicht, hat sie jedenfalls gesagt.«
    Jones blickte zur Tür. »Wenn sie was zu sagen hat, kann sie mir das doch ins Gesicht sagen, oder nich?«
    Stille. Jones starrte unentwegt auf die Tür. Sonnschein schüttelte den Kopf und saugte an seinen Zähnen, aber Red hatte genug gehört. Sie schob die Tür auf und kam herein.
    »Hallo, Ben«, sagte sie.
    »Na guck einer an!«, spottete Jones. »Wen haben wir denn da? Eine, die’s gar nicht gibt?«
    Sonnschein stierte Stella an und schüttelte angewidert den Kopf.
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, sagte Stella zitternd zu Jones. »Ich hab genug von dir, das weißt du, das hab ich dir oft genug gesagt.«
    »Is der Nigger besser, oder was?«, höhnte Jones. Sonnschein zuckte, wagte aber keinen Einwand.
    »Ben, ich war nicht mit dir zusammen, weil ich für dich auf’n Strich wollte. Das hättest du mir nich antun dürfen, Ben. Das war nich abgemacht.«
    »Wir waren Partner.«
    Red schüttelte den Kopf. »Das hättest du mir nicht antun dürfen.«
    Jones riss den Kopf herum und guckte Sonnschein an. »Willst du mir echt erzählen, der is besser? Du bist kein Vogel für’n Käfig, Stella. Bei mir hattest du mehr Spaß.«
    »Mehr Spaß«, sagte Stella. »Und mehr blaue Flecken.«
    Jones ließ wütend seine Faust auf den Tisch krachen und machte Anstalten aufzuspringen. Stella wich zurück und einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte er sich auf sie stürzen. Aber da erwachte Sonnschein plötzlich wieder zum Leben.
    »Moment mal, Mahn, Moment mal! Wir sind alle Freunde. Stella kann kommen und gehen, wie sie will, das hast du doch immer gesagt, Jones. Also, kein Stress, ja? Frauen, echt mal, Mahn. Auf Frauen kann man sich eben nich verlassen. Stella und du, bei euch ging’s auf und ab, und bei ab habt ihr aufgehört, so was passiert eben. Komm schon, Jones, ich stell dir meine Freunde vor. Das hier ist mein neuer Junge. Hey, Nick, komm raus und sag dem berüchtigten Jones Hallo.«
    Zögerlich kam Nick heraus.
    »Nick ist ein guter Junge, richtig mutig ist der, unser Nick. Sag Hallo, Nick. Das ist Jones. Jones … Nick.«
    Jones schnaubte, würdigte Nick kaum eines Blickes und schnappte sich seinen Rucksack.
    »Willst du etwa behaupten, der Typ hier, der knallt dir nie eine?«, sagte er zu Stella.
    »Nich so wie du, Ben.«
    Jones wandte sich zum Gehen. Kurz vor der Tür blieb er stehen, ohne sich umzudrehen.
    »Verarsch mich bloß nich, Stella. Und du auch nicht, Sonnschein.«
    »Tun wir nicht, Mahn. Komm schon, Jones. Was hab ich denn getan? War doch aus zwischen euch beiden. Ich weiß, dass du dir Hoffnungen …«
    »Du weißt überhaupt nix über meine Hoffnungen, du schwarzer Wichser«, zischte Jones.
    Sonnschein schüttelte den Kopf. »Jones, Jones, jetzt fang deswegen bloß keinen Streit an, echt, Mahn.«
    Jones schwieg. Er war kurz vor dem Ausrasten, fing sich dann aber wieder. Die Tür knallte und weg war er.
    Sonnschein reckte die Arme in die Luft und fluchte verhalten. Stella brach in Tränen aus und stürzte aus der Küche. Davey blickte Nick an und rieb sich das Gesicht. »Das war der berüchtigte Jones«, sagte er. »Toll, oder?«

26
  Piccadilly Gardens
     
    In der folgenden Nacht hatten Sonnschein und Red einen Riesenstreit. Er war der Überzeugung, sie würde Jones mehr lieben als ihn.
    »Wie kommst du denn darauf!«, fauchte sie.
    »Das sagt mir mein Herz«, beteuerte Sonnschein und legte die Hand auf das betroffene Organ. Normalerweise gab Red recht schnell nach, wenn er auf sie sauer war, aber diesmal war sie stur wie eine Ziege. Der Streit endete damit, dass Stella die Tür zuknallte und die Treppe hinunterstürmte.
    »Wo wird se

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