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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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der schwarzen Speerspitze an einem Blatt. »Kommt darauf an, was du unter ›gut‹ verstehst.«
    Scathach hatte von einer rohen Karotte abgebissen. »Wir leben noch und sind immer noch in ihrem Schattenreich«, sagte sie. »Könnte schlimmer sein. Die Sonne geht unter. Unsere Gastgeberin braucht ihren Schlaf und morgen früh wird sie wie umgewandelt sein. Wahrscheinlich erinnert sie sich nicht einmal mehr daran, was heute Abend passiert ist.«
    »Was hast du zu ihr gesagt?«, wollte Flamel wissen. »Ich habe es nie geschafft, die Sprache der Älteren zu lernen.«
    »Ich habe sie lediglich an die alte Pflicht der Gastfreundschaft erinnert und ihr versichert, dass die Beleidigung nicht beabsichtigt war und aus Unwissenheit geschah und deshalb nach den Gesetzen des Älteren Geschlechts kein Vergehen darstellt.«
    »Sie hat Angst…«, murmelte Flamel. Er schaute zu dem gewaltigen Baumstamm hinüber. Man sah die Torc-Allta-Wachen drinnen hin und her gehen; der größte der wilden Eber war draußen geblieben und bewachte die Tür.
    »Sie hat immer Angst, wenn es Abend wird. Dann ist sie am verletzlichsten«, sagte Scathach.
    »Es wäre schön«, unterbrach Sophie sie, »wenn uns mal jemand erklären könnte, was genau da eben passiert ist.« Sie hasste es, wenn Erwachsene miteinander redeten und die anwesenden Jugendlichen einfach ignorierten.
    Scathach lächelte und ihre Zähne erschienen plötzlich sehr lang. »Dein Bruder hat es geschafft, eine Erstgewesene zu beleidigen, und wäre für dieses Vergehen fast in grünen Schleim verwandelt worden.«
    »Aber ich habe doch gar nichts gesagt!«, protestierte Josh. Hilfesuchend schaute er seine Schwester an, während er in Gedanken noch einmal das Gespräch mit der alten Frau durchging. »Ich habe sie lediglich darauf hingewiesen, dass ihre Tochter oder Enkeltochter versprochen hat, uns zu helfen.«
    Scathach lachte leise. »Es gibt keine Tochter oder Enkeltochter. Die Frau, die du am Nachmittag gesehen hast, war Hekate. Die alte Frau von vorhin war ebenfalls Hekate, und morgen früh wirst du ein junges Mädchen kennenlernen, das gleichfalls Hekate ist.«
    »Die Göttin mit den drei Gesichtern«, sagte Flamel. »Hekate ist dazu verdammt, mit dem Tag zu altern. Mädchen am Morgen, reife Frau am Nachmittag, Greisin am Abend. Sie ist sehr empfindlich, wenn es um ihr Alter geht.«
    Josh schluckte. »Das wusste ich nicht…«
    »Das konntest du auch nicht wissen. Nur dass deine Unwissenheit dich hätte umbringen können … oder Schlimmeres.«
    »Aber was hast du mit dem Tisch gemacht?«, fragte Sophie. Der runde Tisch war in der Mitte gespalten und das Holz an den Rändern sah trocken und staubig aus.
    »Eisen«, erwiderte Scatty, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Eine der überraschenden Nebenwirkungen dieses künstlich hergestellten Metalls«, erklärte Flamel, »ist seine Fähigkeit, auch den stärksten Zauber zu brechen. Im Grunde war es die Entdeckung des Eisens, die das Ende der Weltherrschaft des Älteren Geschlechts einläutete.« Er hielt die steinerne Speerspitze hoch. »Deshalb habe ich das hier benutzt. Das Ältere Geschlecht wird nervös, wenn es Eisen sieht.«
    »Aber du trägst doch Eisen mit dir herum«, sagte Sophie zu Scatty.
    »Ich bin aus der nächsten Generation – keine Erstgewesene wie Hekate. Ich kann bereits Eisen in meiner Nähe aushalten.«
    Josh fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Er sah wieder die sirrenden grünen Lichtkugeln in Hekates Handflächen vor sich. »Als du gesagt hast, dass sie mich fast in grünen Schleim verwandelt hätte … da hast du das nicht ernst gemeint, oder?«
    Scathach nickte. »Oh doch, in klebrigen grünen Glibberschleim. Ziemlich eklig. Und wie ich gehört habe, ist das Opfer noch eine Zeit lang bei Bewusstsein.« Sie schaute Flamel an.
    »Ich erinnere mich eigentlich gar nicht, dass jemals jemand eine Erstgewesene beleidigt hätte und lebend davongekommen wäre. Du?«
    Flamel erhob sich. »Hoffen wir, dass sie morgen früh nichts mehr davon weiß. Versucht jetzt zu schlafen«, sagte er zu den Zwillingen. »Morgen wird ein langer Tag.«
    »Warum?«, fragten Sophie und Josh gleichzeitig.
    »Weil ich morgen Hekate hoffentlich dazu bringen kann, dass sie eure schlafenden magischen Fähigkeiten weckt. Wenn ihr eine Chance haben wollt, die nächsten Tage zu überleben, dann muss ich euch ausbilden und Magier aus euch machen.«

KAPITEL ACHTZEHN
    N icholas Flamel sah Sophie und Josh nach, als sie hinter Scathach

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