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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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schienen es genau dieselben Farben zu sein, die Sophie auch an Hekate aufgefallen waren. »Ihr könnt hier nicht bleiben«, verkündete die Frau abrupt. »Ihr müsst gehen.«
    Die Zwillinge schauten sich an. Warum war sie plötzlich so unfreundlich?
    Scathach wollte etwas sagen, doch Flamel drückte ihren Arm.
    »Wir wollen dir bestimmt nicht lästig fallen«, sagte der Alchemyst zuvorkommend. Die Abendsonne schien durch das Laub des Baumes auf sein Gesicht und ließ seine Augen glänzen. »Aber nachdem Dee in meinen Laden eingefallen war und den Codex an sich gebracht hatte, wurde mir klar, dass es keine andere Zuflucht für mich gab.«
    »Du hättest nach Süden gehen sollen.« Das Kleid der alten Frau war jetzt fast vollkommen schwarz; die wenigen roten Fäden darin sahen wie Adern aus. »Dort wärst du willkommen gewesen. Ich möchte, dass du gehst.«
    »Als mir klar wurde, dass sich die Prophezeiung erfüllt, wusste ich, dass ich zu dir kommen muss«, fuhr Flamel unbeirrt fort. Den Zwillingen, die dem Gespräch intensiv lauschten, war aufgefallen, dass er ganz kurz in ihre Richtung geschaut hatte.
    Auch die alte Frau wandte ihnen nun den Kopf zu und schaute sie aus ihren buttergelben Augen an. Ihr verhutzeltes Gesicht verzog sich zu einem humorlosen Lächeln. »Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass sich die Prophezeiung nicht auf Humani bezieht – und ganz gewiss nicht auf Humani-Kinder«, fügte sie verächtlich hinzu.
    Die Verachtung war es, die Sophie auf die Palme brachte. »Ich wünschte, Sie würden nicht über uns reden, als wenn wir nicht da wären.«
    »Außerdem«, meldete sich nun auch Josh zu Wort, »wollte Ihre Tochter uns helfen. Wollen wir nicht warten, was sie dazu zu sagen hat?«
    Die Frau blinzelte und hob fragend die kaum sichtbaren Augenbrauen. »Meine Tochter?«
    Sophie sah, dass Scathach überrascht oder als Warnung die Augen aufriss, doch Josh ließ sich nicht bremsen.
    »Ja, die Frau, die wir heute Nachmittag getroffen haben. Die jüngere Frau – war es nicht Ihre Tochter? Oder vielleicht auch Ihre Enkelin. Jedenfalls wollte sie uns helfen.«
    »Ich habe weder eine Tochter noch eine Enkelin!« Lange rote Farbbahnen leuchteten jetzt auf dem schwarzen Kleid der alten Frau. Sie fletschte die Zähne und fauchte etwas Unverständliches. Die Finger ihrer nach oben gewandten Hände bogen sich zu Krallen und in der Luft lag plötzlich Limonenduft. Dutzende grüner, tanzender Lichtkugeln sammelten sich in ihren Handflächen.
    Unvermittelt rammte Scathach einen zweischneidigen Dolch mitten in den Tisch. Das Holz brach mit einem donnernden Krachen in zwei Hälften, Splitter flogen durch die Luft und die vollen Schüsseln fielen auf den Boden und zerbrachen. Die alte Frau wich zurück und das grüne Licht tropfte wie eine Flüssigkeit von ihren Fingern. Zischend und dampfend lief es ein Stück über Plattform und Ast, bevor es ins Holz sickerte.
    Im nächsten Augenblick standen die vier Torc Allta mit sensenähnlich gebogenen Schwertern hinter der Frau. Drei weitere in Ebergestalt brachen durchs Unterholz, galoppierten über den Ast nach oben und bauten sich hinter Flamel und Scathach auf.
    Die Zwillinge hatten keine Ahnung, was da gerade passierte. Sie wagten nicht, sich zu bewegen, solche Angst hatten sie.
    Nicholas Flamel hatte ungerührt zu einem weiteren Apfel gegriffen und damit begonnen, ihn zu schälen und zu zerteilen. Scathach steckte in aller Ruhe ihren Dolch zurück in die Scheide und verschränkte die Arme. Sie sagte etwas zu der alten Frau. Sophie und Josh sahen, dass ihre Lippen sich schnell bewegten, hörten jedoch nur ein leises Sirren wie von einer Mücke.
    Die Frau antwortete nicht. Mit ausdruckslosem Gesicht erhob sie sich und verließ, umgeben von ihren Torc-Allta-Wachen, die Plattform. Dieses Mal standen weder Flamel noch Scathach auf.
    In dem langen Schweigen, das folgte, bückte Scathach sich, hob etwas von dem Obst und Gemüse auf, wischte es ab und legte die Früchte in die einzige heil gebliebene Holzschale. Dann begann sie zu essen.
    Josh öffnete den Mund, um dieselbe Frage zu stellen, auf die auch seine Schwester gern eine Antwort gehabt hätte. Doch Sophie drückte unter dem Tisch seinen Arm, damit er schwieg. Sie wusste, dass gerade etwas höchst Gefährliches geschehen war und dass Josh irgendwie damit zu tun hatte.
    »Das ging noch mal gut«, meinte Scathach schließlich.
    Flamel hatte seinen Apfel aufgegessen und säuberte die Kanten

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