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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Vorsicht hatte er es geschafft, viele Jahrhunderte lang am Leben zu bleiben. Doch ewig konnte er auch nicht untätig vor dem Schattenreich verharren. Seine Gebieterinnen erwarteten, dass er sich auf dem Schlachtfeld zeigte. Die Morgenluft war noch frisch und Dee zog seinen Zweitausend-Dollar-Ledermantel enger um sich. Dann schritt er durch die Öffnung und betrat …
    … ein Schlachtfeld.
    Unter den Gefallenen waren viele aus der Armee der Morrigan. Die Vögel der Krähengöttin hatten ihre Gestalt verändert, als sie Hekates Schattenreich betreten hatten, und waren fast menschlich geworden… wenn auch nicht ganz. Sie waren jetzt groß und schlank wie ihre Gebieterin und ihre Flügel waren gewachsen und ähnelten Fledermausflügeln. Durchsichtige Haut verband sie mit den immer noch gefiederten Körpern. Auch ihre Köpfe waren Vogelköpfe geblieben.
    Zwischen den Federwesen lagen auch einige Katzen. Auch sie waren mit dem Betreten des Schattenreiches menschlicher geworden, hatten jedoch wie Bastet den Kopf einer Katze behalten. Ihre Pfoten waren ein Mittelding zwischen Menschenhand und Raubtierklaue mit gebogenen, messerscharfen Nägeln. Ihre Körper waren mit einem feinen Flaum bedeckt.
    Dee sah sich um. Von Hekates Wachen schien keiner gefallen zu sein, das jagte ihm Angst ein. Von wem oder was ließ die Göttin ihr Reich bewachen? Er griff unter seinen Mantel, zog das Schwert hervor, das einmal Excalibur genannt worden war, und schritt auf den gewaltigen Baum zu, der sich aus dem Morgennebel erhob. Der Sonnenaufgang lief blutrot über die uralte schwarze Klinge in Dees Händen.
     
    »Vogelmenschen«, murmelte Scathach und schickte einen Fluch in der keltischen Sprache hinterher, die sie in ihrer Jugend gesprochen hatte. Sie hasste Vogelmenschen. Schon allein bei dem Gedanken an diese Kreaturen überfiel sie heftiges Unwohlsein.
    Scatty stand am Eingang zu Hekates Baumhaus und beobachtete die Wesen, wie sie aus dem Wald kamen. In den alten Sagen gab es viele Geschichten, in denen Menschen sich in Vögel verwandelten oder Vögel in halbmenschliche Geschöpfe. Scatty war in ihrem langen Leben einigen dieser Wesen selbst begegnet, und einmal war sie dem Tod sehr nah gekommen, als sie gegen eine Sirin gekämpft hatte, eine Eule mit dem Kopf einer wunderschönen Frau. Seit dieser Begegnung reagierte sie allergisch auf Vogelfedern. Ihre Haut begann bereits zu jucken, und sie spürte, dass sie bald niesen musste. Die Morrigan-Geschöpfe bewegten sich merkwürdig, wie vornübergebeugte Menschen, und ihre Flügel schleiften auf dem Boden. Sie waren lausige Kämpfer, gewannen aber viele Schlachten allein durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit.
    Dann tauchten Bastets Katzenmenschen auf. Auch sie bewegten sich langsam, schleichend, einige auf zwei Beinen, die meisten jedoch auf allen vieren. Hier, das wusste Scatty, lag der Ursprung der berühmten Katzenlegenden Afrikas oder Indiens. Im Gegensatz zu den Vögeln waren die Katzenmenschen ausgezeichnete Kämpfer. Sie waren schnell wie der Blitz und konnten mit ihren Krallen tödliche Wunden zufügen. Scathach musste niesen – auch gegen die Katzenhaare war sie allergisch.
    Die seltsame Armee kam zum Stillstand. Vielleicht waren sie vom Anblick des riesigen Baumes überwältigt oder auch einfach nur irritiert, weil lediglich eine einzelne Kriegerin sie in der offenen Tür erwartete. Sie sprangen durcheinander, doch dann stürmten sie wie auf Befehl in einem langen, ungeordneten Zug vorwärts.
    Scathach drehte den Kopf nach rechts und links, ließ ihre Schultern einmal kreisen und hielt dann plötzlich zwei kurze Schwerter in den Händen. Sie hob sie hoch und kreuzte sie über dem Kopf.
    Es war das Signal, auf das die Torc Allta und die Federnattern gewartet hatten. Wie aus dem Nichts ließen sich Hunderte der Furcht einflößenden Echsen vom Himmel fallen und flogen in weiten Kreisen über die anrückende Armee. Ihre gewaltigen Flügel wirbelten Unmengen von Staub auf, der die Vögel und Katzen irritierte und ihren Blick trübte. Dann waren die Torc Allta, die sich im hohen Gras und hinter den knorrigen Wurzeln des Baumes versteckt hatten, plötzlich mitten unter den Angreifern. Scatty ging rasch ins Haus. Wenn im Zoo von San Francisco Fütterungszeit war, klang es ganz ähnlich wie jetzt auf diesem Schlachtfeld, fand sie.
     
    »Uns läuft die Zeit davon!«, brüllte Scathach, als sie in den Flur rannte.
    »Wie viele?«, fragte Flamel grimmig.
    »Zu viele«, erwiderte Scatty

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