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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Mann aus dem Land der Schotten. An seinen Namen erinnere ich mich nicht mehr.«
    Sowohl Josh als auch Sophie wussten instinktiv, dass Hekate log.
    »Was ist mit ihm passiert?«, wollte Sophie wissen.
    »Er starb.« Ein seltsam hohes Kichern ertönte. »Er wurde von einem Hagelkorn erschlagen.«
    »Das muss aber ein gewaltiges Hagelkorn gewesen sein«, murmelte Josh.
    »Und ob«, bestätigte die Göttin.
    Und in diesem Moment wussten die Zwillinge, dass Hekate etwas mit dem Tod des geheimnisvollen Mannes zu tun gehabt hatte. Ihr Lachen wirkte wie das eines rachsüchtigen Kindes.
    »Und was passiert jetzt?«, fragte Josh. »Bleiben wir stehen, setzen wir uns oder legen wir uns hin?«
    »Ihr macht gar nichts«, fauchte Hekate. »Und ihr solltet das, was hier geschieht, nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Tausende von Generationen habt ihr Humani euch ganz bewusst von dem, was ihr spöttisch Magie nennt, distanziert. Dabei bedeutet Magie nichts anderes, als das gesamte Spektrum der Sinne zu nutzen. Die Humani haben ihre Sinne nicht genutzt, sondern verkümmern lassen, und deshalb sehen sie nur noch einen winzigen Teilbereich der Wirklichkeit, hören nur die lautesten Geräusche, riechen und schmecken nur noch Extremes.«
    Die Zwillinge merkten, dass Hekate jetzt um sie herumging. Sie sahen sie zwar nicht, konnten aber den Klang ihrer Stimme verfolgen. Als Hekate hinter ihrem Rücken sprach, zuckten sie beide zusammen.
    »Früher hat die Menschheit alle ihre Sinne gebraucht, um zu überleben.« Es folgte eine lange Pause, und als Hekate sich wieder meldete, war sie so dicht neben Sophie, dass die ihren Atem im Haar spürte. »Dann veränderte sich die Welt. Danu Talis versank, das Zeitalter der Riesenechsen ging vorüber, die Eiszeit brach an und die Humani wurden… gebildet .« Aus ihrem Mund klang das Wort wie ein Fluch. »Die Humani wurden gleichgültig und arrogant. Sie glaubten, sie bräuchten ihre Sinne nicht mehr, und verloren sie zur Strafe dafür mit der Zeit.«
    »Du willst damit sagen, dass wir unsere magischen Kräfte verloren haben, weil wir faul wurden?«, fragte Josh.
    Sophie unterdrückte ein Stöhnen. Er konnte es einfach nicht lassen.
    Doch als Hekate antwortete, war ihre Stimme überraschend leise, fast weich. »Was ihr Magie nennt, ist nichts anderes als ein Akt der Fantasie, beflügelt von den Sinnen und in eine Form gebracht von der Kraft eurer Aura. Je kraftvoller die Aura, desto mächtiger der Zauber. In euch beiden schlummert ein außergewöhnliches magisches Potenzial. Der Alchemyst hat recht: Ihr könntet die mächtigsten Zauberer werden, die die Welt je gesehen hat. Könntet , sage ich.«
    Es wurde jetzt ein wenig heller in dem Raum, und sie sahen Hekates Umrisse genau in der Mitte der Höhle unter einem Geflecht aus Wurzeln, das aussah wie eine von der Decke greifende Hand. »Die Humani haben gelernt, ihre Sinneswahrnehmungen auszublenden und wie in einer Art betäubendem Nebel zu leben. Was ich tun kann, ist, eure schlummernden Kräfte zu wecken, doch die große Gefahr besteht darin, dass sie – einmal geweckt – eure Sinne überfordern.« Sie hielt inne und fragte dann: »Seid ihr bereit, das Risiko einzugehen?«
    »Ich bin bereit«, antwortete Sophie rasch, bevor ihr Bruder protestieren konnte. Sie hatte Angst, dass die Göttin ihm etwas antat, falls er eine ablehnende Bemerkung machte. Etwas Hässliches und Tödliches.
    Hekate wandte sich an Josh.
    Der schaute seine Schwester an. Das grünliche Licht ließ sie zerbrechlich aussehen. Das Erwecken ihrer Kräfte würde gefährlich werden, vielleicht sogar mit dem Tod enden, aber er konnte nicht zulassen, dass Sophie es allein über sich ergehen ließ. »Ich bin bereit«, sagte er trotzig.
    »Dann wollen wir anfangen.«

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
    D ee wartete, bis die letzten Vögel und Katzen in Hekates Schattenreich verschwunden waren, bevor er den Wagen verließ und zu dem verborgenen Eingang hinüberging. Senuhet war bereits vorher ausgestiegen und seiner Gebieterin Bastet eilfertig gefolgt; Dee hatte sich bewusst zurückgehalten. Sich als Erster in den Kampf zu werfen, war nie gut. In der Regel waren es die Soldaten in den hinteren Reihen, die überlebten. Dee ging davon aus, dass Hekates Wachen direkt hinter der unsichtbaren Mauer Aufstellung genommen hatten. Da musste er ihnen ganz gewiss nicht als Erster in die Arme laufen.
    Das heißt nicht, dass ich ein Feigling bin, sagte er sich, ich bin nur vorsichtig. Und durch seine

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