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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Mädchen. Gibt es noch jemanden auf diesem Kontinent, zu dem Flamel ihn bringen könnte, damit seine Kräfte geweckt werden?«
    »Die Schwarze Annis lebt in den Catskill Mountains«, antwortete die Morrigan zögernd.
    »Zu unberechenbar«, befand Dee. »Sie würde ihn wahrscheinlich fressen.«
    »Ich habe gehört, dass Persephone in Nordkanada ist«, sagte Bastet.
    Dee schüttelte den Kopf. »Die Jahre im Schattenreich der Unterwelt haben sie in den Wahnsinn getrieben. Sie ist unvorstellbar gefährlich.«
    Die Morrigan zog ihren Umhang fester um die Schultern. Die Wolke über ihrem Kopf verdichtete sich und sank weiter nach unten. »Dann gibt es niemanden mehr in Nordamerika. In Österreich habe ich einmal Nocticula getroffen, und ich weiß, dass Erichtho sich immer noch in Thessalia versteckt -«
    »Da irrst du dich«, unterbrach Dee sie. »Es gibt noch eine, die die Kräfte des Jungen wecken könnte.«
    »Wer?«, fragte Bastet sofort.
    Dr. John Dee drehte sich zur Krähengöttin um. »Du.«
    Die Morrigan trat einen Schritt zurück. Ihre großen Augen blickten erstaunt und die spitzen Reißzähne waren gegen die schmalen, blaurot gefärbten Lippen gepresst. Ihr Umhang wellte sich und sämtliche Federn darauf stellten sich auf.
    »Du irrst dich«, zischte Bastet. »Meine Nichte gehört der nächsten Generation an, sie verfügt nicht über die nötigen Kräfte.«
    Dee wandte sich an Bastet. Falls er wusste, dass er ein gefährliches – wenn nicht sogar tödliches – Spiel spielte, ließ er es sich nicht anmerken. »Früher stimmte das vielleicht. Aber die Kräfte der Morrigan sind seither unendlich angewachsen.«
    »Nichte, wovon redet er?«, wollte Bastet wissen.
    »Sei vorsichtig, Humani, sehr, sehr vorsichtig«, sagte die Morrigan.
    »Meine Loyalität steht außer Frage«, versicherte Dee rasch. »Ich diene dem Älteren Geschlecht seit einem halben Jahrtausend. Ich suche lediglich nach einer Möglichkeit, unser Ziel zu erreichen.« Er baute sich vor der Morrigan auf. »Früher einmal hattest du drei Gesichter, genau wie Hekate. Du warst die Morrigan, die Macha und die Badb. Doch anders als Hekate hattest du und hatten deine beiden Schwestern eigene Körper. Nur euer Bewusstsein war euch gemeinsam. Einzeln wart ihr mächtig, doch zusammen wart ihr unbesiegbar.« Er hielt kurz inne, und es sah aus, als sammle er sich. In Wirklichkeit griff er unter seinem Mantel nach seinem Schwert Excalibur. »Wann hast du dich entschlossen, deine Schwestern zu töten, Morrigan?«, fragte er dann beiläufig.
    Mit einem markerschütternden Schrei stürzte sich die Morrigan auf Dee.
    Und hielt mitten in der Bewegung inne.
    Excaliburs schwarze Klinge berührte ihre Kehle; blaues Licht blitzte funkensprühend um die scharfe Schneide. Die Schlange am Griff erwachte zum Leben und zischte sie an.
    »Bitte…« Dee lächelte eisig. »Ich habe bereits den Tod einer Älteren zu verantworten und möchte dem heute nichts mehr hinzufügen.« Während er das sagte, beobachtete er aus den Augenwinkeln Bastet, die hinter ihn trat. »Die Morrigan hat die Macht, den Jungen zu erwecken«, sagte er rasch. »Sie besitzt das Wissen und die Macht ihrer beiden Schwestern. Wenn wir den Jungen erwecken und auf unsere Seite bringen können, haben wir einen ungemein mächtigen Verbündeten. Denkt an die Prophezeiung: ›Einer, um die Welt zu retten, einer, um sie zu vernichten‹.«
    »Und welcher ist der Junge?«, fragte Bastet.
    »Der, zu dem wir ihn machen.« Dees Blick wanderte von der Morrigan zu Bastet und wieder zurück zur Krähengöttin.
    Plötzlich war Bastet neben ihm und hatte ihm ihre gewaltige Pranke um den Hals gelegt. Sie hob den Arm etwas, sodass er gezwungen war, sich auf Zehenspitzen zu stellen und ihr in die frostigen Augen zu blicken. Einen Herzschlag lang überlegte er, ob er das Schwert gegen sie führen sollte, aber er wusste, dass die Katzengöttin schneller war, schneller, als er je sein konnte. Sie würde das Zucken seiner Schulter sehen und ihm sofort den Kopf abreißen.
    Bastet schaute ihre Nichte finster an. »Stimmt es, was er sagt? Sind Macha und die Badb tot?«
    »Ja.« Die Morrigan funkelte Dee an. »Aber ich habe sie nicht umgebracht. Sie starben aus freien Stücken und leben in mir weiter.« Einen Augenblick lang glühten ihre Augen gelb, dann rot, dann pechschwarz in den Farben der drei urzeitlichen Schwester-Göttinnen.
    Dee war versucht zu fragen, wie sie denn in sie hineingekommen waren, aber eigentlich wollte er die

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