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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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nur eine kam wieder heraus. Da drin muss etwas Schreckliches passiert sein.«
    »Dagon hat recht. Es ist eine Katastrophe. Wir müssen unsere Strategie komplett neu überdenken.« Machiavelli wandte sich an seinen Fahrer. »Ich habe dir versprochen, dass Scathach dir gehört, falls die Disir sie nicht unschädlich machen können.«
    Dagon nickte. »Und du hast immer zu deinem Wort gestanden.«
    »Du bist jetzt seit fast vierhundert Jahren bei mir und warst mir gegenüber immer loyal. Dir verdanke ich mein Leben und meine Freiheit. Hiermit entlasse ich dich aus meinen Diensten«, sagte Machiavelli feierlich. »Suche die Leiche der Schattenhaften. Und falls Scathach noch am Leben ist, wenn du sie findest, tu, was du tun musst. Geh jetzt – und gib auf dich acht, mein Freund.«
    Dagon wandte sich zum Gehen, hielt dann abrupt inne und drehte sich noch einmal zu Machiavelli um. »Wie hast du mich genannt?«
    Machiavelli lächelte. »Mein Freund. Sei vorsichtig, die Schattenhafte ist mehr als gefährlich und sie hat schon zu viele meiner Freunde getötet.«
    Dagon nickte. Er zog seine Schuhe und Socken aus und zum Vorschein kamen Füße mit drei Zehen und Schwimmhäuten dazwischen. »Nidhogg wird im Fluss Zuflucht suchen.« Unerwartet verzog er den Mund voller Zähne zu etwas, das ein Lächeln hätte sein können. »Und das Wasser ist mein Element.« Dann lief er in die Nacht hinein und seine bloßen Füße klatschten auf den Bürgersteig.
    Machiavelli warf einen Blick zurück auf das Haus. Dagon hatte recht: Etwas musste Nidhogg erschreckt haben. Was war da hinten nur geschehen? Und wo waren die anderen beiden Disir?
    Plötzlich hörte er schnelle Schritte und Josh Newman kam aus der Gasse gerannt. Aus dem Steinschwert, das er in der Hand hielt, ringelten sich goldene Flammen. Ohne nach rechts oder links zu schauen, lief er um den demolierten Wagen herum und folgte der Spur des Monsters, die durch die im Vorbeigehen von ihm ausgelösten Alarmanlagen der Autos nicht zu verfehlen war.
    Machiavelli schaute Dee an. »Gehe ich recht in der Annahme, dass das der amerikanische Junge war?«
    Dee nickte.
    »Hast du gesehen, was er in der Hand hatte? Es hat ausgesehen wie ein Schwert«, bemerkte er gedehnt. »Ein Steinschwert. Aber Excalibur kann es doch nicht gewesen sein, oder?«
    »Nein«, antwortete Dee kurz angebunden.
»Es hatte eindeutig eine graue Steinklinge.«
»Es war nicht Excalibur.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Machiavelli.
    Dee griff unter seinen Mantel und zog ein kurzes Steinschwert heraus, das genaue Gegenstück der Waffe, die Josh bei sich hatte. Die Klinge vibrierte fast unmerklich. »Weil ich Excalibur habe«, erwiderte Dee. »Der Junge hatte sein Gegenstück, Clarent, bei sich. Wir haben immer vermutet, dass Flamel es hat.«
    Machiavelli schloss die Augen und hob das Gesicht zum Himmel. »Clarent. Kein Wunder, dass Nidhogg das Weite gesucht hat.« Er schüttelte den Kopf. Was für eine Nacht! Konnte es noch schlimmer kommen?
    Dees Handy summte wieder und beide Männer zuckten zusammen. Fast hätte der Magier die Klappe abgerissen, als er sie öffnete. »Was gibt’s?«, schnarrte er. Er lauschte einen Moment, schloss dann das Handy sehr behutsam, und als er wieder sprach, war seine Stimme nur noch ein Flüstern: »Perenelle ist entkommen. Sie läuft frei auf Alcatraz herum.«
    Kopfschüttelnd drehte Machiavelli sich um und ging Richtung Champs-Élysées. Seine Frage war damit beantwortet: Es war noch schlimmer gekommen – sehr viel schlimmer. Vor Nicholas Flamel hatte Machiavelli Angst, aber bei dem Gedanken an Perenelle packte ihn das blanke Entsetzen.

K APITEL D REIUNDDREISSIG
    I ch bin kein kleines Kind!« Sophie Newman war wütend. »Und ich habe mehr drauf als nur Feuermagie. Disir!« Der Name war ihr ganz plötzlich in den Sinn gekommen, und mit ihm wusste Sophie alles, was die Hexe von Endor über diese Wesen wusste, die sie verachtete. »Ich weiß, was ihr seid«, fauchte sie und ihre Augen glühten in einem schmutzigen Silberton. »Walküren.«
    Die Disir gehörten zwar zum Älteren Geschlecht, dennoch unterschieden sie sich davon. Sie hatten nie auf Danu Talis gelebt, sondern sich immer an die eisigen Nordländer an der Spitze der Welt gehalten und sich dort trotz heftiger Stürme und Eisregen häuslich eingerichtet.
    In den schrecklichen Jahrhunderten nach dem Untergang von Danu Talis hatte sich die Welt auf ihrer Achse gedreht und die Große Kälte hatte von weiten Teilen der Erde

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