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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Wortlos holte sie mit dem Schwert aus und die schwere Klinge fuhr direkt neben Sophies Hand durch das Treppengeländer.
    » Scatty! «
Die Stimme ihres Bruders aus der Küche. Er brauchte sie.
    »Scatty! « Wieder hörte sie ihn schreien.
    Die Walküre machte einen Satz auf sie zu. Ein zweiter aufgeheizter Wirbelwind packte sie, entriss ihr das Schwert und wirbelte sie in die andere Richtung, mitten hinein in ihre Schwester, die Johanna in eine Ecke gedrängt und auf die Knie gezwungen hatte. Die beiden Disir stürzten unter dem Geklapper von Waffen und Rüstungen zu Boden.
    »Johanna – aus dem Weg!«, rief Sophie.
Nebel floss aus ihren Fingern und waberte über den Boden.
    Dicke Bänder und Seile aus rauchigem Dunst wickelten sich um die Walküren und fesselten sie mit Ketten aus siedend heißer Luft. Es kostete Sophie enorme Willensanstrengung, aber sie schaffte es, den Nebel noch zu verdichten. Immer schneller wickelte er sich um die sich wehrenden Disir, bis sie schließlich wie Mumien in einen dicken Kokon eingehüllt waren, ähnlich dem, in den die Hexe sie selbst eingewickelt hatte.
    Sophie spürte, wie sie immer schwächer wurde. Bleierne Müdigkeit ließ ihre Augen brennen und die Schultern schwer werden. Sie sammelte den letzten Rest ihrer Kraft, klatschte in die Hände und senkte die Temperatur in dem nebligen Kokon so schnell und radikal, dass er zu einem massiven Eisklotz schock gefrostet wurde.
    »So. Jetzt solltet ihr euch ganz wie zu Hause fühlen«, flüsterte sie heiser. Sie sackte zusammen, zwang sich wieder zum Aufstehen und wollte rasch Richtung Küche laufen, als Johanna ihr mit ausgestreckten Armen den Weg versperrte. »Oh nein, kommt nicht infrage. Ich zuerst.« Sie machte einen Schritt auf die Küchentür zu, dann schaute sie noch einmal auf den Eisblock zurück, in dem die beiden Disir zum Teil noch zu erkennen waren. »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte sie leise.
    »Du hättest sie besiegt«, erwiderte Sophie überzeugt.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich bin nicht mehr so jung wie früher. Jedenfalls hast du mir das Leben gerettet«, wiederholte sie, »und das werde ich dir nie vergessen.« Sie streckte die linke Hand aus, legte die Handfläche auf das Türblatt und drückte leicht. Das Schloss sprang auf.
    Dann fiel die Tür aus den Angeln.

K APITEL V IERUNDDREISSIG
    D er Comte de Saint-Germain kam gemächlich die Treppe von seinem Studio herunter, winzige Kopfhörer in den Ohren, die sämtliche Außengeräusche ausblendeten, und die Augen auf den MP3-Player gerichtet, den er in den Händen hielt. Er versuchte, eine neue Titelliste zu erstellen: Seine zehn liebsten Soundtracks. Gladiator , natürlich … The Rock … Krieg der Sterne , nur Teil 1 … El Cid , selbstverständlich … Die Krähe , vielleicht …
    Auf der untersten Stufe blieb er stehen und rückte automatisch ein Bild zurecht, das schief an der Wand hing. Beim nächsten Schritt fiel ihm auf, dass auch eine gerahmte goldene Schallplatte leicht verrutscht war. Als er den Flur hinunterschaute, sah er mit einem Mal, dass alle Bilder schräg hingen. Stirnrunzelnd zog er seine Ohrstöpsel heraus …
    Und hörte Josh Scattys Namen rufen …
    Und hörte das Klappern von Metall …
    Und merkte, dass es intensiv nach Vanille und Lavendel roch …
    Saint-Germain stürmte die Treppe zum nächsten Stock hinunter. Dort sah er den Alchemysten vollkommen erschöpft in der Tür zu seinem Zimmer lehnen und wollte stehen bleiben, doch Nicholas winkte ihn weiter.
    »Schnell«, flüsterte er.
Saint-Germain sprintete an ihm vorbei zur Treppe …
    Der untere Flur war verwüstet.
    Die Reste der Eingangstür hingen schief in den Angeln. An dem antiken Kristallleuchter war nur noch eine einzige Glühbirne heil. Tapeten hingen in gewellten Streifen von den Wänden, sodass man den rissigen Verputz darunter sah. Das Treppengeländer war an einer Stelle durchgehackt, Fliesen waren gesprungen und verkohlt.
    Und mitten im Flur lag ein massiver Eisblock. Saint-Germain näherte sich vorsichtig und strich mit dem Finger über die glatte Oberfläche. Sie war so kalt, dass seine Haut fast daran kleben blieb. Eingefroren in dem Block, konnte er zwei weiß gekleidete Gestalten erkennen, die Gesichter zu hässlichen Grimas sen verzerrt. Ihre auffallend blauvioletten Augen folgten seinen Bewegungen.
    In der Küche knackte Holz und er drehte sich um und rannte darauf zu. Dabei wuchsen ihm feste Handschuhe aus blauweißen Flammen an den Händen.
    Und

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