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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Billy besondere Aufmerksamkeit: Da waren ältere Eltern oder Großeltern, die Enkel begrüßten, junge Leute - vielleicht Schüler oder Studenten –, die nach Hause zurückkehrten, Eheleute, die sich freuten, wieder beieinander zu sein. Es gab jede Menge Tränen, Freudenrufe, Lächeln und Händeschütteln. Billy fragte sich, wie es wohl wäre, so abgeholt zu werden, in die Ankunftshalle eines Flughafens zu kommen, die Gesichter abzusuchen und zu wissen , dass man jemanden finden würde, der sich wirklich freute, einen zu sehen – jemanden, mit dem man eine Geschichte teilte und eine Vergangenheit.
    Er hatte niemanden. Seit sehr langer Zeit hatte es niemanden mehr gegeben. Selbst während seines natürlichen Lebens hatte er nur wenige Freunde gehabt, und von diesen wenigen hatten die meisten versucht, ihn umzubringen. Gelungen war es allerdings keinem.
    Endlich betrat, groß und elegant in einem schwarzen Anzug, eine schwarze, lederne Computertasche über der Schulter, der weißhaarige Mann von dem Foto die Halle. Billy zog die Wangen zwischen die Zähne, um sich ein Lächeln zu verkneifen. In einem europäischen Flughafen hätte man Machiavelli vielleicht keine Beachtung geschenkt, aber hier, zwischen all den Farben und der Freizeitkleidung, fiel er auf. Selbst ohne das Foto gesehen zu haben, hätte Billy gewusst, dass dies der europäische Unsterbliche sein musste. Er sah, wie Machiavelli eine schlichte schwarze Sonnenbrille aufsetzte und den Blick über die Menge schweifen ließ, und obwohl er sich nicht anmerken ließ, dass er ihn erkannt hatte, kam der Italiener zielstrebig auf Billy zu. Der überlegte kurz, ob er ihn wohl mit Handschlag begrüßen würde. Viele Unsterbliche scheuten sich davor, anderen Menschen die Hand zu geben, vor allem anderen Unsterblichen. Den dunklen Magier zum Beispiel hatte Billy schon mehrfach getroffen, doch nie hatte Dee seine grauen Handschuhe ausgezogen.
    Machiavelli streckte ihm die Hand entgegen.
    Billy lächelte, wischte rasch die Handfläche an seinem Hosenbein ab und ergriff die Hand des Italieners. »Woran hast du mich erkannt?«, fragte er in passablem Französisch. Der Fremde hatte einen festen Griff, seine Haut war kühl und trocken.
    »Gewöhnlich folge ich einfach meiner Nase«, erwiderte Machiavelli in derselben Sprache. Er atmete tief ein und fuhr in akzentfreiem Englisch fort: »Eine Spur Cayennepfeffer, wenn ich mich nicht irre.«
    »Genau«, bestätigte Billy. Er versuchte, den Duft des Italieners auszumachen, bekam jedoch nur die vielen unterschiedlichen Gerüche des Flughafens in die Nase sowie – seltsamerweise – ganz schwach den Duft, den jeder Cowboy mit Klapperschlangen assoziiert.
    »Und natürlich habe ich mir dein Bild im Internet angeschaut«, fügte Machiavelli trocken hinzu. »Du siehst immer noch so aus wie auf dem berühmten Foto. Merkwürdig ist allerdings, dass du mich sofort erkannt hast, als ich durch die Tür kam. Ich habe deinen Blick auf mir gespürt.«
    »Ich wusste, nach wem ich Ausschau halten muss.«
    Machiavelli hob fragend die Augenbrauen. Er schob die Sonnenbrille auf die hohe Stirn, und seine grauen Augen verengten sich, als er auf Billy heruntersah. Er war mindestens einen Kopf größer als der Amerikaner. »Ich lege größten Wert darauf, dass weder online noch gedruckt irgendwelche Fotos von mir in Umlauf geraten.«
    »Unsere Auftraggeber haben mir das hier geschickt.« Billy fischte das Foto aus seiner Hosentasche und gab es seinem Gegenüber. Machiavelli betrachtete es und lächelte kaum merklich. Sie wussten beide, was das bedeutete. Die Dunklen Älteren spionierten Machiavelli nach … was wahrscheinlich hieß, dass sie auch Billy im Visier hatten. Machiavelli wollte das Foto zurückgeben, aber Billy schüttelte den Kopf. »Es hat seinen Zweck erfüllt. Du hast vielleicht noch einmal Verwendung dafür.«
    Machiavelli deutete mit dem Kopf eine leichte Verbeugung an, wobei die Sonnenbrille auf seine Nase zurückrutschte. »Da bin ich sicher.« Es war klar, dass Machiavelli, sobald er wieder in Paris war, alles in seiner Macht Stehende tun würde, um herauszufinden, wer das Foto geschossen hatte.
    Billy warf einen Blick auf Machiavellis Tasche. »Ist das dein ganzes Gepäck?«
    »Ja. Ich hatte einen größeren Koffer gepackt, doch dann fiel mir ein, dass ich während meines Aufenthalts hier nicht einmal ein Zehntel der Kleider, die ich mitbringen wollte, brauchen würde. Also habe ich alles zu Hause gelassen und nur ein Paar

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