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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sprang auf Rot um und Billy brachte den Wagen zum Stehen. Er zog die Handbremse an, drehte sich auf seinem Sitz um und sah Machiavelli fast ehrfürchtig an. »Wer immer das Krafttor danach benutzt hat …«
    »… ist in der Epoche des Pleistozän gelandet.«
    »Wann war die noch mal?«, fragte Billy. »Ich war nicht besonders lange in der Schule.«
    »Vor irgendwas zwischen eins Komma acht Millionen und vielleicht elftausendfünfhundert Jahren.« Machiavelli lächelte wieder.
    »Mann, bist du gut. Hast du eine Ahnung, wer das Tor aktiviert hat?«
    »Eine Überwachungskamera war die letzten vierundzwanzig Stunden auf die Stelle gerichtet.« Machiavelli hielt sein Handy hoch. Auf dem Display waren zwei Frauen zu sehen, die Rücken an Rücken mitten auf einem von Steinen übersäten Platz standen. »Wer die kleinere Frau ist, weiß ich nicht, aber die links ist Scathach.«
    »Die Schattenhafte?«, flüsterte Billy und beugte sich vor, um sie besser sehen zu können. »Das ist die Kriegerprinzessin?« Er schien nicht sonderlich beeindruckt. »Ich habe sie mir größer vorgestellt.«
    »Das tut jeder. Und das ist gewöhnlich der erste Fehler.«
    Autos hupten hinter dem Thunderbird, als die Ampel umsprang, und jemand schimpfte lautstark.
    Machiavelli sah Billy gespannt an und fragte sich, wie er wohl reagieren würde. Doch Billy the Kid hatte schon vor Jahrzehnten gelernt, sein legendäres Temperament zu zügeln. Er hob die Hand und wedelte eine Entschuldigung, dann fuhr er an.
    »Ich gehe davon aus, dass unser Job um einiges leichter wird, wenn die Schattenhafte nicht mehr im Spiel ist.«
    »Unendlich viel leichter«, bestätigte Machiavelli. »Ich hatte so einen Verdacht, dass sie auf Alcatraz auftauchen und uns den Spaß verderben könnte.«
    »Das geht ja jetzt nicht mehr.« Billy grinste, dann wurde er wieder ernst. »Unter deinem Sitz liegt ein Umschlag mit dem Ausdruck einer E-Mail, die ich irgendwann gestern Nachmittag von Enoch Enterprises bekommen habe. Sie enthält die Erlaubnis, auf Alcatraz anzulegen. Dees Gesellschaft ist zurzeit Eigentümerin der Insel. In dem Umschlag ist auch noch ein Foto, das heute Morgen als Anhang einer anonymen Mail kam. Ich nehme an, es ist für dich. Mir sagt es nichts.«
    Machiavelli schüttelte die beiden Blätter aus dem Umschlag. Das mit dem Briefkopf der Enoch Enterprises war ein offiziell aussehendes Dokument, das dem Überbringer die Erlaubnis erteilte, auf der Insel anzulegen und »historische Nachforschungen« anzustellen. Unterzeichnet war es mit Dr. John Dee . Auf dem zweiten Blatt war ein Farbfoto mit hoher Auflösung. Es zeigte die Bilder an der Wand einer ägyptischen Pyramide.
    »Hast du eine Ahnung, was es bedeuten soll?«, fragte Billy.
    Machiavelli drehte das Blatt um neunzig Grad. »Die Aufnahme stammt von der Pyramide des Pharaos Unas, der vor über viertausend Jahren in Ägypten regiert hat«, erklärte er gedehnt. Mit einem perfekt manikürten Fingernagel strich er über eine Reihe von Hieroglyphen. »Früher nannte man das hier Pyramidentexte. Heute laufen sie unter dem Begriff Das Buch der Toten .« Er tippte auf das Foto und lachte leise. »Ich bin ziemlich sicher, dass dies die Zauberformel ist, mit der die schlafenden Kreaturen auf der Insel geweckt werden.« Er steckte die beiden Blätter wieder in den Umschlag und sah den jüngeren Mann an. »Machen wir uns auf den Weg nach Alcatraz. Es ist Zeit, Perenelle Flamel zu töten.«

K APITEL E INUNDSECHZIG
    D r. John Dee schaute auf die Visitenkarte in seiner Hand. Sie war außergewöhnlich edel: silberne Prägung auf dickem, handgeschöpftem Papier. Er drehte sie um. Es stand kein Name auf dem Papier – die Karte zeigte nur die stilisierte Darstellung eines Hirsches mit weit ausladendem Geweih in einem doppelten Kreis. Dee beugte sich vor und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Schicken Sie den Gentleman herein. Ich werde ihn jetzt empfangen.«
    Fast im selben Augenblick ging die Bürotür auf und ein nervöser Sekretär erschien und führte einen großen Mann mit spitzen Gesichtszügen herein. »Mr Hunter, Sir.«
    »Stellen Sie keine Anrufe durch«, wies Dee den Sekretär barsch an. »Ich möchte unter keinen Umständen gestört werden.«
    »Jawohl, Sir. Haben Sie noch einen Wunsch, Sir?«
    »Das ist alles. Sagen Sie der Belegschaft, dass sie nach Hause gehen kann.« Dee hatte angeordnet, dass alle weit über die normalen Bürozeiten hinaus dazubleiben hatten.
    »Jawohl, Sir. Danke, Sir. Werden Sie

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