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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wir müssen hier weg!«
    Josh zögerte, er wusste nicht, was er zuerst tun sollte: Clarent zurückholen oder zum Wagen laufen. Über ihnen war Flügelschlag zu hören, und eine fast zwei Meter große, rattenähnliche Kreatur fiel aus dem Nachthimmel, die Klauen nach Sophie ausgestreckt. Aus ihrem triumphierenden Krächzen wurde ein Gurgeln, als die Eisenklinge des Krummschwerts nach oben schoss und sie in körnigen Sand verwandelte. »Lauf, Josh!«, rief Sophie und spuckte Sand aus.
    Ihr Bruder drehte sich um und rannte zum Wagen. Plötzlich war die Nacht von den unterschiedlichsten Geräuschen erfüllt: Heulen, Kläffen und Bellen. Hufe trommelten über die harte Erde. Die Geräusche wurden lauter, kamen näher.
    Palamedes hatte den Schlüssel im Zündschloss stecken lassen. Josh glitt auf den Fahrersitz, holte tief Luft und drehte den Schlüssel um. Der Wagen sprang sofort an. Er fasste das Lenkrad fest mit beiden Händen und drückte aufs Gas. Zwei Wölfe lösten sich unter den Rädern in Staubwolken auf. Ein dritter sprang auf die Kühlerhaube, doch Josh riss das Lenkrad herum, und die Bestie schlitterte seitlich herunter, wobei sie lange Kratzspuren auf dem Metall hinterließ. Kurz vor Sophie stieg Josh auf die Bremse. »Sie haben ein Taxi gerufen?«
    Aber Sophie stieg nicht ein. »Hol Palamedes!« Sie lief neben dem Wagen her und bahnte sich mit dem persischen Schwert einen Weg zwischen den Wölfen der Wilden Jagd hindurch, bis sie den Ritter erreichten, der knöcheltief in schwarzem Staub stand.
    »Steig ein! Steig ein!«, rief Josh.
    Palamedes riss die Tür auf, schob Sophie hinein und ließ sich dann selbst auf den Rücksitz fallen. Die Reifen drehten durch, dann gab es einen Ruck und Josh brauste los. Er hielt neben Flamel, der reglos am Boden lag. Sophie beugte sich aus dem Taxi, fasste ihn unter den Achseln und versuchte, ihn hineinzuziehen, aber er war zu schwer. Da griff Palamedes über sie weg, und obwohl er erschöpft und geschwächt war, hievte er den Alchemysten mit einer Hand ins Auto.
    Sophie hämmerte gegen die Trennscheibe. »Los, Josh, fahr zu!«
    »Ich muss Clarent holen.«
    »Schau hinter dich!«, schrie sie.
    Im Rückspiegel sah Josh, dass es auf der Wiese von Ungeheuern nur so wimmelte. Auf den ersten Blick schienen sie zur Wilden Jagd zu gehören, aber diese Wölfe waren schwarz und doppelt so groß wie die grauen. Ihre brutalen Gesichter machten sie zu grauenhaften Monstern. Neben ihnen her liefen riesige rabenschwarze Katzen mit rot glühenden Augen.
    »Was sind das denn für welche?«, rief Josh.
    »Das sind Erscheinungsformen der Wilden Jagd aus dem ganzen Land«, erklärte Palamedes müde.
    Josh blickte zu der Stelle, an der Clarent lag, und fasste einen Entschluss. Hinzulaufen wäre lediglich die Sache eines Augenblicks … Aber er würde alle gefährden, falls er es tat. Während er das Gaspedal durchdrückte, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Der alte Josh Newman hätte seine Bedürfnisse über die anderer gestellt und das Schwert geholt. Er war ein anderer geworden. Vielleicht hatte es etwas mit der Magie zu tun, die er nun beherrschte, aber er bezweifelte es. Die Erfahrungen der letzten beiden Tage hatten ihn gelehrt, was wirklich wichtig war.
    Sophie beugte sich aus dem Fenster, sammelte Kraft, von der sie nicht wusste, dass sie sie noch besaß, und drückte mit dem Daumen auf den Kreis an ihrem Handgelenk. Eine pfeilgerade Flammenlinie loderte auf und bildete eine zwei Meter hohe, nach Vanille duftende Feuerwand, die die herangaloppierende Meute stoppte.
    »Was mache ich jetzt?«, rief Josh. »Wohin fahre ich?« Im Scheinwerferlicht tauchte ein hölzernes Gatter auf. Er hielt darauf zu, zog den Kopf ein und durchbrach es. Ein Brett flog durch die Luft und stieß ein Loch in die Windschutzscheibe.
    Palamedes packte den Alchemysten und schüttelte ihn nicht eben sanft. Flamel öffnete mühsam die Augen und bewegte die Lippen, doch kein Ton kam aus seinem Mund. »Wohin müssen wir?«, fragte der Ritter.
    »Stonehenge«, murmelte Flamel.
    »Das weiß ich auch. Aber wohin genau?«
    »Ins Herz des Steinkreises«, flüsterte Flamel. Sein Kopf rollte zur Seite. Sophie sah die langen Risse in seinen Kleidern, die von Dees Peitsche stammten. Die Haut darunter warf Blasen und war teilweise aufgeplatzt. Sie konzentrierte den Rest ihrer Aura auf ihren Zeigefinger, strich damit über einen der wüsteren Striemen, schloss und heilte ihn.
    »Wo ist Gilgamesch?«, fragte Palamedes.
    »Er

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