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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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hinter dem Begriff Armageddon wirklich steckt. Die Schattenreiche aufzureißen, hätte Schockwellen über die Erde gejagt, die Hurrikane, Erdbeben und Tsunamis ausgelöst hätten. Millionen wären dabei umgekommen. Pythagoras hat einmal ausgerechnet, dass möglicherweise die Hälfte aller Erdbewohner allein bei diesem anfänglichen Ereignis sterben würden. Und danach wären die Dunklen Älteren in diese Welt zurückgeströmt. Du bist einigen von ihnen begegnet, Palamedes. Du kennst sie, du weißt, wozu sie fähig sind. Sollten sie je in diese Welt zurückkehren, wird das eine Katastrophe von globalem Ausmaß werden.«
    »Sie sagen, ihre Rückkehr würde ein neues Goldenes Zeitalter einläuten«, entgegnete der Fahrer ruhig.
    Josh beobachtete Flamels Gesicht; er wollte sehen, wie der Alchemyst reagierte. Dee hatte nämlich dasselbe behauptet.
    »Das sagen sie, aber es stimmt nicht. Du hast gesehen, was passiert ist, als sie versucht haben, mir das Buch zu stehlen. Menschen sind dabei umgekommen. Dee und die Dunklen Älteren haben keinerlei Achtung vor menschlichem Leben.«
    »Aber du hast sie, Nicholas Flamel?«
    »Dein Ton gefällt mir nicht.«
    Palamedes’ Lächeln im Rückspiegel war hassverzerrt. »Es ist mir egal, ob er dir gefällt oder nicht. Ich kann dich nämlich nicht ausstehen, genauso wenig wie andere von deiner Sorte, die glauben, sie wüssten, was für diese Welt das Beste ist. Wer hat dich eigentlich zum Beschützer der Humani ernannt?«
    »Ich bin nicht der Erste. Es hat andere vor mir gegeben.«
    »Es hat immer Leute wie dich gegeben, Nicholas Flamel. Leute, die glauben, sie wüssten, was das Beste für andere ist, die entscheiden, was die Leute sehen und lesen und hören sollten, die letztendlich bestimmen wollen, wie der Rest der Welt denkt und handelt. Mein ganzes Leben lang habe ich gegen deinesgleichen gekämpft.«
    Josh beugte sich vor. »Bist du auf der Seite der Dunklen des Älteren Geschlechts?«, fragte er Palamedes.
    Aber die Antwort kam von Flamel. Er klang besorgt. »Der sarazenische Ritter Palamedes hat in all den Jahrhunderten nie Partei ergriffen. In dieser Hinsicht ist er wie Hekate.«
    »Auch eines von deinen Opfern«, sagte Palamedes. »Du hast ihre Welt zerstört.«
    »Wenn du eine solche Abneigung gegen mich hast – was machst du dann hier?«, fragte Flamel eisig.
    »Francis hat mich um Hilfe gebeten und trotz seiner vielen Fehler oder vielleicht gerade wegen ihnen betrachte ich ihn als Freund.« Palamedes schwieg. Dann richtete er den Blick im Rückspiegel auf Sophie und Josh und fügte hinzu: »Und natürlich wegen dem neuen Zwillingspaar hier.«
    Jetzt meldete sich Sophie und stellte die Frage, die auch ihr Bruder auf den Lippen hatte: »Was meinst du mit dem neuen Zwillingspaar?«
    »Glaubt ihr etwa, ihr wärt die Ersten?« Palamedes lachte bellend. »Der Alchemyst und seine Frau suchen seit Jahrhunderten nach den legendären Zwillingen. In den vergangenen fünfhundert Jahren haben sie nichts anderes getan, als junge Leute wie euch zu sammeln.«
    Sophie und Josh sahen sich an. Sie waren geschockt.
    Josh ging dicht an die Scheibe heran. »Was ist mit den anderen passiert?«, fragte er. Da Palamedes keine Antwort gab, wandte Josh sich an Flamel. »Was ist mit den anderen passiert?«, wiederholte er. Seine Stimme brach; er hatte die Frage fast herausgeschrien. Einen Herzschlag lang blitzten seine Augen golden auf.
    Der Alchemyst blickte auf die Hand, die ihn gepackt hatte, und löste dann langsam und bedächtig Joshs Finger von seinem Arm, einen nach dem anderen.
    »Sag es mir!« Josh sah die Lüge, die sich hinter den Augen des Unsterblichen formte, und schüttelte den Kopf. »Es ist unser gutes Recht, dass wir die Wahrheit erfahren. Sag es uns!«
    Flamel holte tief Luft. »Ja«, gab er schließlich zu, »es hat andere gegeben, das stimmt, aber es waren nicht die legendären Zwillinge.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam blickte er von Josh zu Sophie, sein Gesicht eine ausdruckslose Maske. »Die seid ihr.«
    Josh ließ nicht locker. »Was ist mit den anderen Zwillingen passiert?« Seine Stimme zitterte in einer Mischung aus Wut und Angst.
    Der Alchemyst wandte sich ab und sah aus dem Fenster.
    »Wie ich gehört habe, sind sie gestorben«, sagte Palamedes vorne. »Gestorben oder verrückt geworden.«

K APITEL S IEBEN
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