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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sagte Flamel, bevor die Zwillinge die Frage stellen konnten. Er blickte durch die Rückscheibe. Das rote Haar der Mädchen war, auch als sie in der Menge untertauchten, noch zu erkennen. »Vampire, die nach dem Untergang von Danu Talis die Region bewohnten, die später die keltischen Siedlungsgebiete werden sollten.«
    »Solche wie Scatty?«, fragte Sophie.
    Flamel schüttelte den Kopf. »Kein bisschen. Außerdem sind diese hier garantiert keine Vegetarier.«
    »Sie steuern auch auf die Kirche zu«, sagte Palamedes und lachte in sich hinein. »Wenn sie dort auf die Cucubuths treffen, sollte das eine interessante Begegnung werden. Sie hassen sich.«
    »Wer würde gewinnen?«, wollte Sophie wissen.
    »Die Dearg Due, jederzeit.« Palamedes lächelte vergnügt. »Ich habe in Irland gegen sie gekämpft. Sie kämpfen mit fiesen Mitteln und sind unmöglich umzubringen.«
    Sie fuhren noch ein Stück die Marylebone Street hinunter und bogen dann links auf die Hampstead Road ab. Hier kamen sie bald nur noch im Schritttempo voran und schließlich kam der Verkehr ganz zum Erliegen. Irgendwo weiter vorn hupte es und die Sirene eines Krankenwagens heulte los.
    »Das kann eine Weile dauern.« Palamedes zog die Handbremse an und drehte sich wieder zu den Zwillingen und Flamel um. »Du bist also der legendäre Alchemyst Nicholas Flamel. Ich habe im Lauf der Jahre eine Menge über dich gehört«, sagte er, »allerdings nichts Gutes. Weißt du, dass es Schattenreiche gibt, in denen dein Name als Fluch gilt?«
    Die Zwillinge erschraken über die Vehemenz in der Stimme des Mannes. Sie waren sich nicht sicher, ob das, was er sagte, ein Scherz sein sollte.
    Palamedes sah Flamel scharf an. »Tod und Zerstörung kennzeichnen deinen Weg …«
    »Die Dunklen des Älteren Geschlechts waren erbarmungslos in ihren Versuchen, mich aufzuhalten«, entgegnete Flamel mit Eiseskälte in der Stimme.
    »… dazu Feuer, Hungersnöte, Überschwemmungen und Erdbeben«, fuhr Palamedes fort, als hätte er den Einwand nicht gehört.
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Flamel spitz. Und einen Augenblick lang roch es im hinteren Teil des Taxis leicht nach Minze. Er beugte sich vor, die Ellbogen auf den Knien aufgestützt und die Hände fest verschränkt.
    »Ich will darauf hinaus, dass du dir vielleicht weniger besiedelte Gebiete hättest aussuchen sollen, an denen du dein langes Leben verbringst. Alaska oder die Mongolei, Sibirien, das Hinterland von abgelegenen Abschnitten des Amazonas. Orte ohne Menschen. Ohne Opfer.«
    Eisiges Schweigen legte sich über die Rückbank. Die Zwillinge sahen sich an, Josh hob fragend die Augenbrauen, aber Sophie schüttelte unmerklich den Kopf. Sie legte den Zeigefinger auf ihr Ohrläppchen, und Josh verstand: Sag nichts, hör zu.
    »Willst du damit sagen, ich hätte den Tod unschuldiger Menschen herbeigeführt?«, fragte Flamel sehr leise.
    »Ganz genau.«
    Flamels blasses Gesicht bekam Farbe. »Ich habe nie – «, begann er.
    Palamedes ließ nicht locker. »Du hättest aus dieser Welt verschwinden können.« Seine tiefe Stimme vibrierte in dem Taxi. »Du hast schon einmal deinen Tod vorgetäuscht, du hättest es ein zweites Mal tun und dir ein neues Zuhause an einem entlegenen und unerreichbaren Ort suchen können. Du hättest dich sogar in eines der Schattenreiche zurückziehen können. Aber du hast es nicht getan. Du hast es vorgezogen, in dieser Welt zu bleiben. Warum?«
    »Ich habe die Pflicht, den Codex zu beschützen«, erwiderte der Alchemyst schroff. Er war inzwischen richtig wütend und das hörte man ihm auch an. Der Duft nach Minze war intensiver geworden.
    Hinter ihnen hupte es wieder. Palamedes drehte sich um, löste die Handbremse und fuhr an. »Die Pflicht, den Codex zu beschützen«, wiederholte er, den Blick nach vorn gerichtet. »Niemand hat dich gezwungen, Wächter des Buches zu werden. Du hast diese Aufgabe gerne und ohne nachzufragen übernommen … Genau wie alle anderen Wächter vor dir. Aber du warst anders als deine Vorgänger. Sie haben sich irgendwo mit dem Codex versteckt. Du nicht. Du bist in dieser Welt geblieben. Und deshalb mussten viele Humani sterben. Allein in Irland waren es eine Million und mehr als hundertvierzigtausend in Tokio.«
    »… die Dee und die Dunklen Älteren umgebracht haben!«
    »Dee ist dir gefolgt.«
    »Und wenn ich ihnen Abrahams Buch überlassen hätte«, sagte Flamel ruhiger, »wären die Dunklen Älteren in diese Welt zurückgekehrt, und die Erde hätte erfahren, was

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