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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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kann. Aber ich kann sie hier stundenlang aufhalten … vielleicht sogar bis zum Morgengrauen. Die Wilde Jagd verträgt kein Tageslicht.« Er sah Flamel an. »Ich muss es einfach tun. Ich habe dich einmal betrogen. Lass es mich wiedergutmachen.«
    Flamel trat auf ihn zu und umfasste seinen gepanzerten Arm so fest, dass ihrer beider Auren zischend aufleuchteten. »Aufgrund dessen, was ich jetzt weiß, wäre es mir eine Ehre, an deiner Seite zu kämpfen, Shakespeare. Aber lass uns tun, was Palamedes sagt, lass uns den Zeitpunkt, zu dem wir kämpfen, selbst bestimmen. Du musst das nicht für mich machen.«
    »Oh, ich mache es nicht ausschließlich für dich«, entgegnete Shakespeare. Er drehte den Kopf etwas und sah die Zwillinge von der Seite her an. »Ich tue es auch für sie.« Es quietschte und schepperte, als er vor Sophie und Josh trat und ihnen ins Gesicht schaute. Er roch jetzt intensiv nach Zitrone, frisch und sauber, und sie sahen ihre Spiegelbilder in seiner glänzenden Rüstung. »Ich habe gesehen, welche Kräfte sie haben. Dies hier sind die legendären Zwillinge, daran gibt es keinerlei Zweifel. Diejenigen unter uns, die auf der Seite des Älteren Geschlechts stehen, haben die Pflicht, diese Zwillinge auszubilden, zu fördern und dahin zu bringen, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Es kommt die Zeit, da sie ihre Kräfte brauchen … da die Welt sie braucht.« Er trat mit feuchten Augen zurück. »Ich tue dies auch für Hamnet, meinen geliebten Sohn. Meinen Zwillingsjungen. Seine Schwester war nach seinem Tod nie mehr sie selbst, obwohl sie noch viele Jahre gelebt hat. Damals war ich nicht da, um ihm zu helfen, aber jetzt kann ich euch helfen.«
    »Du kannst uns helfen, indem du mit uns verschwindest«, sagte Sophie leise. »Ich weiß, was kommt.« Sie schauderte, als verstörende Bilder am Rand ihres Bewusstseins auftauchten.
    »Cernunnos und die Wilde Jagd.« Shakespeare nickte und sah sich dann nach den Gabriel-Hunden um. Einige waren noch in Hundegestalt, doch die meisten hatten ihre menschlichen Formen angenommen. »Wolfsmenschen gegen Hundemenschen. Das wird ein interessanter Kampf.«
    »Wir brauchen dich«, sagte Josh eindringlich.
    »Mich brauchen?« Shakespeare schien überrascht. »Wozu?«
    »Du weißt so viel. Du kannst uns vieles beibringen«, antwortete Josh rasch.
    Der Helm des Dichters blitzte, als er den Kopf schüttelte. Er senkte die Stimme und sprach direkt an Josh und Sophie gewandt: »Der Alchemyst weiß mehr, viel mehr als ich. Und Sophie hat Zugang zu jahrtausendealtem Wissen. Sie weiß mehr, als sie denkt. Ihr braucht mich nicht. Ich kann euch nicht in der Magie der Elemente unterrichten. Das muss für euch an erster Stelle stehen. Wenn ihr eine Chance haben wollt, die nächsten Tage zu überstehen, müsst ihr die fünf elementaren Zweige der Magie beherrschen.«
    »Fünf!«, rief Josh irritiert. »Ich dachte, es gibt nur vier Elemente. Luft und Feuer, Wasser und Erde.«
    »Vier Elemente?« Shakespeare lächelte. »Du hast den Äther vergessen, den fünften Zweig der Magie, den geheimnisvollsten und mächtigsten von allen. Um ihn auszuüben, müsst ihr allerdings zuerst die vier anderen beherrschen.« Er hob den Kopf, wandte sich an den Alchemysten und sagte mit lauter Stimme: »Geht jetzt. Geht zu König Gilgamesch. Und, Nicholas«, fügte er eindringlich hinzu, »sei vorsichtig. Du weißt, wie er ist.«
    »Wie ist er denn?«, fragte Josh rasch. Er war plötzlich nervös.
    Der Dichter sah Flamel scharf an. »Du hast es ihnen nicht gesagt?« Er blickte kurz auf die Zwillinge und ließ dann das Visier herunter. Als er weitersprach, klangen seine Worte hohl. »Der edle Geist des Königs ist verwirrt. Er ist verrückt. Ganz und gar verrückt.«
    Josh wandte sich an Flamel. »Davon hast du uns nie – «
    Dann war die Nacht plötzlich von einem Geräusch erfüllt. Es war das Bellen eines Hirsches. Der tierische Urlaut hallte von den Metallwänden wider und vibrierte im Boden, sodass die Pfützen sich kräuselten.
    Sophies Aura reagierte darauf, indem sie ohne ihr Zutun aufleuchtete und sich automatisch in einen schützenden Panzer verwandelte. Joshs Aura war als schwacher goldener Schimmer um Kopf und Hände zu erkennen.
    Der Geruch nach Öl und Rost und dem nassen Fell der Gabriel-Hunde wurde plötzlich von einem widerlichen Gestank überlagert. Die Zwillinge erkannten ihn sofort: So hatte es gerochen, als sie in den Ferien mit ihren Eltern bei einem Arbeitseinsatz in

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