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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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mächtig noch so clever ist, wie er gerne vorgibt.« Dees Augen funkelten. »Josh, ich kann dir die Macht verleihen, Tote aufzuwecken, mit ihnen zu reden und ihnen Befehle zu erteilen.«
    Josh blinzelte. »Die Toten …« Er war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Nach einer Gabe, mit der man besonders viel anfangen konnte, klang das nicht gerade.
    »Denk darüber nach.« Dee fasste Josh an den Armen und gelbe Aurafäden wickelten sich wie kleine Schlangen um die Handgelenke des Jungen. »Du wirst sämtliche Toten aus allen Zeiten über die Flamels ausfragen können. Frage sie, was immer du wissen willst. Sie können nicht anders, als dir die Wahrheit zu sagen. Solange du sie am Leben erhältst, bist du ihr Meister und sie müssen dir gehorchen. Suche dir Leute aus, die die Flamels kannten – oder auch solche, die mich kannten – und frage sie. Dann kannst du selbst die Wahrheit herausfinden. Und danach entscheiden, für wen du kämpfen willst.«
    Josh war so überwältigt von diesen Möglichkeiten, dass er erst einmal keine Worte fand. Schließlich fragte er ungläubig. »Jeden?«
    »Jeden«, versicherte ihm Dee. »Du brauchst nur ein winziges Stück Knochen.«
    »Oder ein Kleidungsstück oder Schmuck«, sagte Virginia Dare leise im Hintergrund. »Oder ein Schwert, das sie geführt haben«, fügte sie hinzu und wies auf das Schwert zu seinen Füßen.
    »War das der Trick, mit dem du die Kreaturen in Ojai hast auferstehen lassen?«, fragte Josh Dee.
    »Ja.«
    »Du hast Tiere wiederbelebt. Könnte ich auch Dinosaurier zum Leben erwecken?«
    »Selbstverständlich. Du kannst alles Tote zu neuem Leben erwecken. Es ist eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit. Willst du sie erlernen?«
    »Ja«, antwortete Josh begeistert. »Was muss ich tun?«
    »Nun, zuerst kannst du mir helfen, das Sofa hier aus dem Weg zu räumen. Miss Dare verrückt offenbar keine Möbel.«
    Josh half Dee, das schwere Sofa an die Wand zu schieben. »Wie heißt dieser Zweig der Magie und warum müssen wir so viel Platz schaffen?«
    »Ich mache einen Geisterrufer aus dir, Josh.« Dee lächelte. »Normalerweise würde es Jahrzehnte dauern, um dich auszubilden, aber es gibt da jemanden, der dir die Gabe sofort verleihen kann. Du brauchst die Person nur herbeizurufen.« Er zeigte auf den Boden. »Sie hält sich in einem entfernten Schattenreich auf, aber wir können sie hierher zu uns rufen.«
    »Ist es jemand aus dem Älteren Geschlecht?«
    »Noch viel besser. Eine Archonin. Wir rufen Coatlicue, die Mutter aller Götter.«

KAPITEL NEUNUNDFÜNFZIG
    C oatlicue! Das ist doch Wahnsinn!«, rief Prometheus. Er zog seine Hand von dem pulsierenden roten Schädel und presste sie auf seine Brust. Die Haut war blass und runzlig, Knochen und Venen waren deutlich erkennbar.
    Flamel war totenbleich geworden. »Was tut Dee? Coatlicue kann Josh nicht in Nekromantie ausbilden!«
    »Coatlicue hasst das Ältere Geschlecht«, flüsterte Prometheus. »Vor Urzeiten hat sie eine Armee aus Archonen und ihren Geschöpfen zusammengestellt, ist durch die Schattenreiche gezogen und hat alles zerstört, was ihr in den Weg kam. Niemand kann sie töten, deshalb wurde sie ins entfernteste und ungastlichste Schattenreich verbannt, das je geschaffen wurde: Es besteht aus kaum mehr als einer flachen Felsscheibe. Dort lebt sie seit Zehntausenden von Jahren.«
    »Dee ist kein Dummkopf«, sagte Flamel. »Er weiß, dass er Coatlicue nicht in diese Welt holen darf. Er wäre doch gar nicht in der Lage, sie zu kontrollieren.«
    »Ich glaube nicht, dass er Coatlicue auf die Erde loslassen will«, sagte Perenelle leise. Sie sah Prometheus an. »Du hast doch gesagt, Dee sei für utlaga erklärt worden. Ich glaube, er hat den dunklen Älteren den Krieg erklärt. Auf sie wird er die Mutter aller Götter ansetzen. Solange sie gegen Coatlicue kämpfen, können sie sich nicht um ihn kümmern.«
    »Aber diese Archonin – sie hat nicht ihresgleichen!«, sagte Prometheus. Er klopfte auf den Kristallschädel. »Ich habe Bilder von den Schlachten gesehen, die sie sich mit den Erstgewesenen geliefert hat.« Er versuchte ein Lachen, doch es kam als Krächzen heraus. »Wenn Dee sie ruft und es ihm gelingt, sie in diese Welt zurückzuholen, wird sie völlig ausgehungert hier ankommen. Sie wird ihn verschlingen.«
    »Natürlich!«, flüsterte Flamel. Ihm war ein Licht aufgegangen. »Deshalb ruft er die Archonin nicht selbst. Er wird Josh dazu bringen, es zu tun!«
    Prometheus wandte sich dem

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