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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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reingetreten.«
    »Außerdem höre ich sehr gut«, sagte die Sphinx. Ihr Kopf war im Vergleich zum Körper winzig. Sie blickte von Billy zu Machiavelli und wieder zurück zu Billy. Eine gespaltene schwarze Zunge zuckte zwischen ihren schmalen Lippen hin und her. Der unsterbliche Amerikaner begann zu schielen, als er versuchte, den Bewegungen zu folgen.
    »Und du riechst aus dem Mund«, murmelte er.
    Die schmalen, waagerecht liegenden Pupillen der Kreatur weiteten sich. »Sobald du erledigt hast, weshalb du hierher gekommen bist, solltest du verschwinden, Bürschlein«, schnarrte sie.
    »Warum?«, fragte Billy bockig.
    »Ich habe Hunger«, antwortete die Sphinx und ihre Zunge zuckte erneut hin und her.
    »Sollen wir anfangen?«, fragte Machiavelli rasch, bevor Billy etwas erwidern konnte. Er griff in seine Jacke und zog ein Blatt Papier heraus, das er in der Luft schwenkte. »Ich habe hier meine Anweisungen.«
    Die Sphinx wandte den kleinen Kopf kurz Machiavelli zu und blickte dann wieder auf Billy. »Bist du sicher, dass du den da brauchst?« Die Zunge fuhr durch das fettige Haar des Amerikaners. »Hm, lecker.«
    »Ja«, erwiderte Machiavelli, »ich brauche ihn.«
    »Und hinterher? Könntest du ihn mir nicht dalassen?«, bettelte sie. »Als kleine Extrabelohnung?«
    »Wir werden sehen«, vertröstete Machiavelli sie.
    Billy wollte protestieren, doch Machiavelli legte ihm die Hand in den Nacken und drückte fest zu, und was immer Billy hatte von sich geben wollen, kam als ersticktes Röcheln heraus.
    »Komm jetzt, bring uns zu den Zellen«, bat Machiavelli die Sphinx. »Laut meinen Anweisungen sollen wir mit den Amphibien beginnen. Ich muss den Schlafzauber aufheben und sie in die Bucht führen. Neureus und seine Töchter zeigen ihnen dann den Weg in die Stadt. Quetzalcoatls Agenten kapern eines der Touristenboote und bringen es hierher. Wir laden den Rest der Kreaturen auf und schippern sie zum Festland.«
    »Dauert das lange?«, fragte die Sphinx.
    »Warum? Hast du es eilig? Wo willst du denn hin?«, erkundigte sich Billy.
    Die Sphinx öffnete den Mund und entblößte zwei Reihen nadelspitzer Zähne. »Ich habe noch nicht gefrühstückt.« Sie blickte Machiavelli an. »Hochmut schmeckt immer süß, ein bisschen wie Hähnchen. Wenn du ihn mir nicht schenken willst, kaufe ich ihn dir ab. Ich biete dir ein Vermögen für diesen Humani.«
    »Wie viel?«, fragte Machiavelli lächelnd.
    »Hey!«, protestierte Billy.
    »Wie viel willst du haben?«, fragte die Sphinx ernst.
    »Ich bin nicht verkäuflich!«, blaffte Billy empört.
    »Wir reden später darüber«, sagte Machiavelli zur Sphinx. »Jetzt müssen wir uns rasch an die Arbeit machen, die Zeit drängt. Unsere Meister wollen, dass die Kreaturen bis Mittag in der Stadt sind.«
    Die Sphinx drehte sich um und tappte davon. »Geht durch die Tür hier, wir treffen uns dann unten«, maulte sie. Und da erst wurde Billy klar, dass sie zu groß war, um durch die Flügeltür zu passen. Sie drehte den Kopf um 180 Grad und schnalzte mit der langen schwarzen Zunge in Billys Richtung. Der streckte ihr als Antwort die Zunge heraus. »Wie Hähnchen …« Damit tappte sie davon und ihre Klauen klackten auf dem Pflaster.
    »Das war nicht komisch«, zischte Billy Machiavelli zu. »Du weißt genau, dass diese Älteren und auch die aus der nächsten Generation keinen Sinn für Humor haben. Sie glaubt, du meinst es ernst.«
    »Woher willst du wissen, dass ich es nicht ernst meine?«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest.« Billy beobachtete Machiavelli, der unter der Tür stehen blieb und zur Stadt zurückschaute. »Überlegst du es dir noch einmal?«, fragte er.
    Machiavelli schüttelte den Kopf. »Nur ein letzter Blick.« Er wandte sich Billy zu. »Sobald wir das getan haben, wird nichts mehr so sein wie früher. Wir sind dann Gesetzlose.«
    Billy the Kid grinste. »Ein Gesetzloser war ich mein Leben lang. Ist gar nicht so übel.«

KAPITEL ZWEIUNDSECHZIG
    C oatlicue …«
    Der Name hallte durch die Räume zwischen den Schatten reichen.
    »Coatlicue …«
    Der Name vibrierte und zitterte, pulsierte und pochte.
    »Coatlicue …«
    Eine einzelne die unaufhörlich rief.
Alles, was ihr noch geblieben war, waren Träume.
Träume von einem goldenen Zeitalter.
Träume von einer besseren Zeit.
Von einer Zeit, als sie schön war.
Von einer Zeit, als sie jung war.
Von einer Zeit, als sie die Welt regierte.
Und jetzt störte jemand diese Träume.
    »Coatlicue …«
    Josh Newman holte

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