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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Alchemyst redete ständig von oben herab mit ihm, während der Magier ihn als gleichberechtigt behandelte.
    »Haben sie dir gesagt, wie viele es waren?«
    »Nicht genau. Ich denke mal ein Dutzend oder so.«
    Dee schüttelte den Kopf. »Hunderte«, sagte er. »Von so vielen wissen wir zumindest. Wenn sie keine Zwillinge finden konnten, haben sie sich auch an Einzelpersonen mit goldener und silberner Aura herangemacht. Und wenn sie keine goldene fanden, gaben sie sich auch mit anderen Schattierungen zufrieden: bronze, orange, sogar rot. Und wenn sie keine silberne Aura finden konnten, nahmen sie Grau, Alabaster und selbst Weiß. Einige Kinder sind freiwillig mit ihnen gegangen, andere haben sie gekauft und wieder andere sogar gekidnappt. «
    »Was ist mit ihnen passiert?«, fragte Josh. Vor Entsetzen konnte er nur noch flüstern. »Flamel hat gesagt, einig hätten überlebt.«
    »Flamel lügt.«
    »Sag mir, was mit ihnen passiert ist!«, verlangte Josh laut. Er schrie fast.
    Dee wandte sich kopfschüttelnd ab. »Es ist zu schrecklich, man mag gar nicht daran denken. Hast du den Alchemysten danach gefragt?«
    »Er hat uns keine richtige Antwort gegeben.«
    »Nun, das sagt doch schon alles«, meinte Dee. »Josh, lass es dir noch einmal gesagt sein: Ich bin nicht dein Feind. Ich bin immer fair und ehrlich mit dir umgegangen. Und ich habe immer alle deine Fragen beantwortet, das musst du zugeben. Kannst du das auch von dem Alchemysten und seiner Frau behaupten?«
    Josh schüttelte den Kopf. Er hatte Angst, panische Angst, weil seine Schwester immer noch bei den Flamels und den anderen war. Er musste sie dort wegholen. Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Was ist mit der Armee von Monstern auf Alcatraz?«
    »Es gibt Bestien auf der Insel, das stimmt. Aber Alcatraz ist das, was es immer war: ein Gefängnis. Wenn jemand wie ich auf dieser Erde ein Ungeheuer entdeckt, fängt er es ein und bringt es auf die Insel. Deshalb war auch Perenelle, die diesen Bestien in nichts nachsteht, dort.«
    Clarents Spitze zeigte jetzt auf den Boden und an Joshs Händen war fast kein Gold mehr. Nur seine Fingerspitzen waren da, wo sie den Stein berührten, noch von Metall überzogen und blutrot.
    »Warum hast du mich gerufen?«
    »Zum einen, um dich aus dem Einflussbereich des Alchemysten und der Zauberin zu holen, damit du wieder selbstständig denken und deine eigenen Entscheidungen treffen kannst. Und zum anderen, weil ich dir ein Angebot machen möchte.« Dee legte den Codex auf den Tisch, ging zu einer Couch und ließ sich darauf fallen. Josh setzte sich dem Magier gegenüber, legte Clarent aber nicht aus der Hand. Virginia stellte sich ins Halbdunkel hinter Dee.
    »Du bist Gold, Josh, pures Gold. In der Geschichte der Erde hat es vielleicht ein Dutzend Menschen gegeben, die eine reingoldene Aura hatten: Tutenchamun, Montezuma, Askia, Osei Tutt, Midas, Jason und auch der Schöpfer des Codex selbst, Abraham der Weise. Du bist innerhalb einer knappen Woche erweckt und in Wasser und Feuer ausgebildet worden. Das ist bemerkenswert. Aber du musst jetzt eine Entscheidung treffen. Du musst dich entscheiden, auf welcher Seite du kämpfen willst.«
    Josh legte das Schwert auf den Boden und vergrub den Kopf in den Händen. »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, bekannte er. Er fühlte sich gänzlich verwirrt und unglücklich. »Ich weiß es einfach nicht. Wenn ich mit Flamel rede, klingt es so, als seist du der Böse. Aber wenn ich dann mit dir rede, klingt alles so vernünftig und logisch. Ich denke, dass ich wohl eher dir glaube. Nicht hundertprozentig allerdings«, fügte er rasch hinzu.
    »Das verstehe ich«, erwiderte Dee freundlich. »Wirklich, das verstehe ich.« Er schwieg kurz und beugte sich dann vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. »Es gibt da etwas, das ich für dich tun kann, ein Geschenk, das ich dir machen kann und das es dir erlaubt, die Wahrheit selbst zu erkennen.«
    Josh blickte auf und runzelte die Stirn, weil ihm plötzlich etwas einfiel. »Als ich hier angekommen bin, hast du gesagt, du könntest mir einen der mächtigsten Zweige der Magie beibringen, den es gibt, einen, den nicht einmal Flamel mir beibringen könnte.« Er hielt verunsichert inne. »Oder habe ich das geträumt?«
    »Nein, das hast du nicht geträumt.« Dee erhob sich und rieb die Hände aneinander. »Es gibt eine Kunst, die der legendäre Alchemyst nie gelernt hat.«
    Auch Josh erhob sich. »Und warum nicht?«
    »Weil dein Freund Nicholas Flamel weder so

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