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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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ich, genau wie du, mit meinem Auftrag gescheitert bin«, erwiderte Machiavelli drängend. »Perenelle konnte die Insel verlassen. Tatsache ist: Ich sitze auf Alcatraz fest.«
    Dee konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln seine Lippen umzuckte, aber er zog fest die Wangen zwischen die Zähne, damit er nicht in Versuchung kam, etwas zu sagen.
    »Vielleicht kommt einmal die Zeit, in der wir einander brauchen, Doktor«, fuhr Machiavelli fort.
    »Der Feind meines Feindes ist mein Freund«, antwortete Dee mit einem alten Sprichwort.
    »Genau. Doktor, du musst fliehen, dich verstecken. Deine Gebieter haben dich für utlaga erklärt.«
    Plötzlich war die Leitung tot. Dee ließ langsam sein Handy in die Tasche gleiten und schaute ein letztes Mal in den Spiegel. Er war utlaga , ein Wolfskopf, ein Gesetzloser. Dann musste er laut lachen. Das letzte Wesen, das die Älteren für utlaga erklärt hatten, war einer aus ihren Reihen gewesen: Mars Ultor.

KAPITEL SIEBEN
    A ls Josh zum Haus zurückhumpelte, sah er schon seine Tante Agnes in der Tür stehen. Mit finsterer Miene erwartete sie ihn. Sie hatte ihre schmalen Lippen so fest zusammengepresst, dass sie gar nicht mehr zu erkennen waren. »Du hast das Telefon auf den Boden geworfen und bist aus dem Haus gestürzt! Dafür will ich eine Erklärung, junger Mann.«
    »Ich habe keine. Sophie hat …« Er stockte. »Sophie hat mich gerufen.«
    »Deshalb hättest du das Telefon nicht auf den Boden werfen müssen.«
    »Tut mir leid.« Josh holte tief Luft. Mehr wollte er auf keinen Fall sagen. Er machte sich Sorgen um seine Schwester. Dass seine Tante an ihm herumnörgelte, konnte er jetzt wirklich nicht brauchen.
    »Telefone kosten Geld …«
    Josh drückte sich an seiner Tante vorbei. »Ich bringe das Gespräch mit Dad zu Ende.«
    »Das ist schon zu Ende. Die Verbindung war schlecht. Und nachdem du das Telefon hingeworfen hast, wurde sie noch schlechter. Ich soll dir ausrichten, dass er später noch mal anruft. Deine Mutter hat gesagt, dass keiner von euch das Haus verlässt, bevor sie mit euch gesprochen hat. Sie ist gar nicht glücklich über euch beide«, fügte Tante Agnes unheilverkündend hinzu.
    »Das kann ich mir denken«, murmelte Josh. Er ging über den Flur zur Treppe.
    »Wo ist deine Schwester überhaupt?«, fragte die Tante.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Josh wahrheitsgemäß.
    Die alte Dame verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte zu ihm auf. »Du meinst, sie ist einfach so weggegangen, ohne wenigstens kurz hereinzukommen?«
    »Es muss irgendetwas Wichtiges dazwischengekommen sein«, sagte Josh. Er spürte, wie aufgesetzt sein Lächeln war, und ihm war richtig übel.
    »Ich weiß nicht, was in euch gefahren ist«, sagte Tante Agnes. »Da kommt ihr tagelang nicht nach Hause … haltet es nicht einmal für nötig anzurufen … Die jungen Leute von heute haben einfach keinen Respekt mehr!«
    Josh ging die Treppe hinauf.
    »Und wo willst du jetzt hin?«
    »In mein Zimmer.« Josh wusste, dass er verschwinden musste, bevor er etwas sagte, das er später bereuen würde.
    »Da kannst du auch gleich bleiben, junger Mann. Ich habe nämlich so ein Gefühl, als hättet ihr beide die nächste Zeit Stubenarrest! Ihr müsst erst mal lernen, was Respekt gegenüber der älteren Generation bedeutet.«
    Josh versuchte, seine Tante zu ignorieren, ging in sein Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. Er lehnte sich an das kühle Holz, schloss die Augen und atmete tief durch, in der Hoffnung, das Rumoren in seinem Magen dadurch beruhigen zu können.
    Sophie war verschwunden. Sie war in Gefahr.
    Aoife hatte seine Schwester entführt und er hatte keine Ahnung, warum. Etwas Gutes hatte es aber sicher nicht zu bedeuten. Arbeitete Aoife für die Dunklen des Älteren Geschlechts? Warum hatte sie Sophie mitgenommen? Und warum war sie vor ihm abgehauen?
    Obwohl Josh Angst hatte und völlig erschöpft war, stahl sich ein bitteres Lächeln auf sein Gesicht. Als er aus dem Haus gelaufen war, hatte Aoife nicht den Eindruck gemacht, als hätte sie Angst vor ihm. Sie wirkte hochmütig, und als er sie aufgefordert hatte, seine Schwester herauszugeben, kam das Nein wie aus der Pistole geschossen. Doch dann hatte irgendetwas die Vampirin erschreckt. Vielleicht war es die Art und Weise gewesen, wie seine Aura begonnen hatte, seinen Körper mit einer goldenen Rüstung zu überziehen.
    Josh hob seine Hände und betrachtete sie. Jetzt waren es einfach nur ganz normale Hände. Die Handflächen,

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