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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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aufhielt.
    »Ein Deutscher hat mir die Melodie beigebracht«, erklärte Virginia zwischen zwei Atemzügen. »Er war Rattenfänger.«
    »Wie kommt es, dass du plötzlich auf meiner Seite bist?«, wollte Dee wissen.
    »Du hast mir eine Welt versprochen«, antwortete Virginia Dare ernst. »Und ich würde dir raten, dein Versprechen zu halten«, fügte sie hinzu. »Ich habe von dem Rattenfänger nämlich noch ein paar andere Melodien gelernt, und glaub mir, du willst nicht, dass ich sie spiele.«
    Der Magier lachte gezwungen. »Das klingt ja fast wie eine Drohung …«
    »Ist auch eine«, unterbrach sie ihn. Dann lächelte sie. »Eigentlich ist es mehr. Es ist ein Versprechen.«

KAPITEL ACHTZEHN
    D ie Raben beobachteten die schlanke Frauengestalt, die mit einer hölzernen Flöte an den Lippen aus der Dunkelheit trat.
    Ganz vage — sie spürten es mehr in ihren Knochen, als dass sie die Vibration in der Luft wahrnahmen – hörten sie den Hauch eines Tones. Ein Urinstinkt ließ sie aufsteigen, höher und höher hinauf, weg von dem tödlichen Laut.
    Aus großer Höhe sahen sie die Cucubuths zu Boden gehen wie Gras, das der Wind auf die Erde drückt. Und sie sahen Dee und die Frau, die sich zwischen den Körpern hindurchbewegten und sich ohne Eile von dem Chaos entfernten.
     
     
    In seinem Schattenreich beobachtete Odin das Paar durch die Augen der Raben. Wer war die Frau und wie hatte sie es geschafft, dass die Cucubuths das Bewusstsein verloren?
    Der Ältere versuchte stirnrunzelnd dahinterzukommen, wer die Humanifrau sein könnte. Sie hatte etwas an sich, etwas fast Vertrautes. Offensichtlich war sie eine Verbündete von Dee und sie war im Besitz von etwas, das aussah wie eines der uralten Artefakte der Macht.
    Und plötzlich fiel ihm zusammen mit einer Flut bitterer Erinnerungen ihr Name wieder ein. Er warf den Kopf zurück und heulte entzückt. Virginia Dare: eine der wenigen Unsterblichen, die ihren Gebieter ermordet und die Tat überlebt hatte. Er hatte ihren Gebieter gekannt und ihn zu seinen Freunden gezählt. Jetzt konnte er den Tod seiner Liebsten und seines Freundes rächen.
    »Schafft mir Dee her«, befahl er den Raben. »Die Frau bringt ihr um.«
    Hoch über der Stadt folgten die Raben den unsterblichen Humani. Und der Ältere beobachtete die Fliehenden durch die Augen der Vögel.

KAPITEL NEUNZEHN
    I m ersten Moment dachten wir, es sei Scatty«, berichtete Josh.
    »Aoife von den Schatten«, sagte Perenelle. »Scathachs Zwillingsschwester. «
    »Die jüngere oder die ältere?«, wollte Josh wissen. Er war achtundzwanzig Sekunden jünger als seine Schwester, und obwohl er inzwischen einen Kopf größer war als sie, fühlte er sich immer noch als der kleine Bruder. Perenelle und Josh waren die metallene Feuerleiter heruntergestiegen und warteten nun in der Gasse hinter der Buchhandlung auf Flamel.
    »Das kommt ganz darauf an, wen du fragst«, antwortete Perenelle lächelnd. »Scathach sagt, sie sei die Ältere, doch auch Aoife behauptet, sie sei zuerst geboren.«
    Flamel erschien oben an der Leiter und begann herunterzuklettern. Er bewegte sich langsam und ungelenk wegen der Kiste, die er sich auf den Rücken gebunden hatte.
    »Scatty hat uns nie etwas von einer Schwester erzählt«, sagte Josh. Dass jemand das fertigbrachte, konnte er kaum glauben. Für ihn selbst war es unvorstellbar, seine Zwillingsschwester jemals zu verleugnen.
    »Nun ja, vor ewigen Zeiten hatten sie einen schrecklichen Streit. Es gab da einen Jungen, den sie beide liebten. Cuchulain, der Hund von Ulster. Trotz seines Namens war er durch und durch Mensch.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Josh.
    »Er starb«, antwortete Perenelle kurz angebunden. Dann seufzte sie. »Scatty spricht nicht darüber, aber Cuchulain starb den Heldentod. Die Schwestern haben sich gegenseitig die Schuld daran gegeben, doch so viel ich weiß, trifft keine der beiden eine wirkliche Schuld. Cuchulain war jung und eigenwillig. Niemand konnte ihm etwas vorschreiben. Und er war einer der nobelsten Krieger, die je gelebt haben, und der letzte, den Aoife und Scathach gemeinsam ausgebildet haben. Die Schwestern haben seit sehr langer Zeit nicht mehr miteinander gesprochen. Scatty hielt sich nach Cuchulains Tod noch eine Zeit lang in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent auf, während Aoife nach Afrika ging, wo sie als Gottheit verehrt wurde. Später reiste sie in den Orient, wo sie bis heute die meiste Zeit lebt. Ich bezweifle, dass sie sich in den letzten vier

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