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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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geschieht.«
    »Zephaniah …«, flüsterte Prometheus. Seine Aura-Rüstung glitt an seinem Körper hinunter und bildete eine Pfütze zu seinen Füßen, bevor sie in den Boden sickerte. Frisches grünes Gras und winzige Gebirgsblumen schossen um ihn herum aus der Erde.
    Sophie wandte sich dem Älteren zu. »Diese Welt geht zugrunde«, fuhr sie mit der Stimme der Hexe fort. »Das habe ich in sämtlichen Fäden der Zeit gesehen – außer in einem. In einem besteht eine Chance zu überleben, auch wenn sie sehr gering ist. Weißt du noch, wie wir beide für die frisch erschaffenen Humani gekämpft haben, Brüderchen?«
    Prometheus war so geschockt, dass er nur nicken konnte.
    »Jetzt ist die Zeit gekommen, dass ein anderes Geschwisterpaar dasselbe tut. Und es braucht deine Hilfe, Brüderchen.«
    Prometheus begann den Kopf zu schütteln. In seinen grünen Augen standen heiße Tränen. »Bitte verlange nicht von mir …«
    In der Stimme der Hexe schwang Zorn mit. »Deine Aura hat den Humani den Lebensfunken gegeben. Du bist ihr Vater und wie jeder Vater hast du eine Verantwortung gegenüber deiner Familie. Wenn du dich weigerst, gibst du die Humani der Vernichtung preis.«
    Sophie begann zu schwanken und Josh stürzte zu ihr und hielt sie fest. Einzelne Fäden seiner goldenen Aura wickelten sie ein. Es zischte, knisterte und sprühte Funken, wenn sie ihre Haut berührten. Ein Schauer überlief sie, und als sie die Augen wieder öffnete, waren sie erneut leuchtend blau. Ihre Lider flatterten und sie blinzelte stark, als sie von Prometheus zu Josh blickte.
    »Enttäusche mich nicht. Ich war immer so stolz auf meinen kleinen Bruder«, flüsterte sie. Dann wurde sie ohnmächtig.

KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG
    I ch hasse Krafttore!«, brüllte Virginia Dare, als sie in das eisige Wasser eintauchten.
    »Das sagst du mir jetzt !«, rief Dee zurück.
    Sie fielen und fielen, immer weiter hinunter … bis sie plötzlich nicht mehr von Wasser umgeben waren, sondern nur noch von vollständiger, rabenschwarzer Dunkelheit.
    »Und ganz besonders hasse ich die, in die man hineinfällt!« Virginias Stimme klang gedämpft, so als spräche sie in einem engen Raum. »Die zum Springen finde ich allerdings auch nicht viel besser.«
    Dr. John Dee versuchte, sich zu orientieren, doch in der undurchdringlichen Dunkelheit war er nicht einmal sicher, wo oben und unten war.
    »Wie wäre es mit etwas Licht?«, fragte Virginia. »Eine Lampe wäre jetzt nicht schlecht, wenn du mich fragst.«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu viel redest?«
    »Nein.« Virginia klang ehrlich überrascht. »Tue ich das? Ja, wahrscheinlich.« Ihr Ton wurde scharf. »Aber nur wenn ich im Stockfinsteren durch ein Krafttor falle! Dann könnte es sein, dass ich möglicherweise ein paar Dinge zu sagen habe.«
    Über ihren Köpfen waberten eklige Gerüche, als seien sie gerade durch stinkende Wolken gefallen. Plötzlich schien sich nichts mehr zu bewegen. Sie befanden sich immer noch in einer schwarzen Leere.
    »Hast du Streichhölzer?«, fragte Virginia.
    »Streichhölzer?«, wiederholte Dee irritiert.
    »Ich dachte, ihr Magier tragt ständig Streichhölzer mit euch herum. Um eure Kerzen anzuzünden. Zünden Magier nicht ständig Kerzen an?«
    »Seit einem Jahrhundert benutze ich elektrisches Licht«, sagte Dee. »Ich trage keine Streichhölzer mit mir herum.«
    »Es ist sehr dunkel hier«, bemerkte Virginia unnötigerweise. »Beängstigend.«
    »Jetzt erzähle mir nicht, dass du dich im Dunkeln fürchtest.«
    »Die Dunkelheit selbst macht mir keine Angst, Doktor, aber das, was darin haust.«
    Mit einem Seufzer griff Dee unter seinen Mantel und zog das Steinschwert hervor. Im selben Moment, in dem er die Waffe berührte, begann sie zu leuchten, zuerst grau, dann blau, dann strahlend weiß, bevor sie plötzlich rot aufflammte und ihre Umgebung in kaltes, grelles Licht tauchte. Feuerbänder gingen von dem Schwert aus, doch es war ein kaltes Feuer, das Eiskristalle durch die Luft wirbeln ließ.
    »Hmm … viel zu sehen gibt es nicht«, stellte Dee fest, als er sich umschaute.
    Virginia Dare stand neben ihm, das Gesicht geisterhaft weiß im Licht der kalten roten Flammen. Langsam drehte sie sich um. »Ich glaube, als wir nichts gesehen haben, fand ich es besser.«
    Eine flache, kahle Landschaft erstreckte sich grau und eintönig in alle Richtungen. Die einzigen Abdrücke in dem pudrigen Staub waren die ihrer eigenen Füße.
    »Wo sind wir?«, fragte Virginia.
    Dee hielt das

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