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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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dritter und ein vierter. Josh schluckte hart. Ihn schauderte. »Schlangen.«
    »Du siehst ein bisschen grün aus«, stellte Billy the Kid fest. Er kauerte sich neben Josh.
    Der wies mit dem Kinn auf die Tentakel. »Sie sehen aus wie Schlangen. Und ich hasse Schlangen.«
    »Ich war auch noch nie ein Fan davon«, gab Billy zu. »Als ich jünger war, hat mich mal eine Klapperschlange gebissen. Mein ganzer Körper ist angeschwollen wie ein Ballon, und ich wäre gestorben, wenn Black Hawk sich nicht um mich gekümmert hätte.«
    »Wenn es nach mir ginge«, unterbrach Josh ihn rasch, »gäbe es keine Schlangen auf dieser Welt.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    Josh schauderte. Obwohl Juni war, wehte ein kalter Wind von der Bucht herein, und die Wassertropfen, die ihm ins Gesicht spritzten, waren eisig. Doch er wusste, dass nicht allein das Wetter schuld war, wenn er fror. Es lag etwas fast greifbar Böses in der Luft. Etwas Uraltes und Böses. »Bist du ihm je begegnet, diesem Ner… Nereul …?«
    »Nereus«, korrigierte Billy.
    »Bist du ihm schon einmal begegnet?«
    »Gehört habe ich von ihm, aber gesehen habe ich ihn heute zum ersten Mal. Eigentlich hatte ich nie viel zu schaffen mit den Älteren oder der nächsten Generation hier im Westen. Dee und Machiavelli sind die ersten wirklich alten europäischen Unsterblichen, die ich bisher getroffen habe.« Er strich sich ein paar lange Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ich bleibe schön für mich und erledige den einen oder anderen Job für meinen Meister Quetzalcoatl. Hin und wieder ein paar Besorgungen, Dinge in der Art. Und bei seinen seltenen Trips in die Stadt spiele ich den Bodyguard. Zusammen mit Virginia habe ich einige der nahe gelegenen Schattenreiche ausgekundschaftet, aber die meisten waren mehr oder weniger gelungene Kopien von diesem. Monster sind uns dabei so gut wie nie über den Weg gelaufen.« Er wies mit dem Daumen auf den Zellenblock hinter sich. »Etwas wie diese dort hab ich noch nie gesehen.«
    »Da kommt er«, flüsterte Josh. Die Wasseroberfläche kräuselte sich und er bereitete sich innerlich auf eine Art Schlangenmonster mit Tentakeln vor. Stattdessen erschien der überraschend gewöhnlich aussehende Kopf eines Mannes über dem Wasser. Das stark gelockte Haar klebte an seinem Schädel. Er hatte ein flächiges Gesicht mit ausgeprägten Wangenknochen. Das kräftige Kinn war von einem dichten Bart bedeckt, der zusammen mit ein paar Tangschnüren zu zwei straffen Strängen zusammengedreht war.
    »Der Alte Mann aus dem Meer«, flüsterte Billy. »Einer aus dem Älteren Geschlecht.«
    »Er sieht eigentlich ganz normal aus«, begann Josh. Dann hievte Nereus sich weiter aus dem Wasser, und er konnte sehen, dass die untere Körperhälfte des Älteren aus acht Oktopusarmen bestand. Aber irgendetwas stimmte nicht. Drei der gewaltigen Arme endeten in zerhackten Stümpfen und eine hässliche Brandwunde auf der Stirn der Kreatur warf schon Blasen. Der Ältere trug eine ärmellose Jacke aus überlappenden Tangwedeln, die mit Algenfäden zusammengestichelt worden war. Auf den Rücken hatte er sich einen spitzen steinernen Dreizack geschnallt. Josh hustete und Billy rieb sich die tränenden Augen. Die saubere Seeluft war verpestet von dem Gestank nach verwestem Fisch und ranzigem Tran.
    Dee marschierte hinunter zum Strand. »Nereus«, rief er. »Wurde auch Zeit. Wir haben auf dich gewartet.«
    Der Alte Mann aus dem Meer stützte sich mit seinen Menschenarmen auf den Felsbrocken und lächelte Dee an. Dabei zeigte er seine winzigen spitzen Zähne. »Du vergisst, wer du bist, Humani. Ich höre nicht auf deinen Befehl.« Seine Stimme blubberte wie zäh fließendes Wasser. »Und ich habe Hunger«, fügte er hinzu.
    »Solche Drohungen kannst du dir sparen«, fauchte Dee.
    Nereus ignorierte ihn. »Dann wollen wir mal schauen, was wir hier haben …« Der Ältere blickte von Machiavelli zu Billy, dann zu Virginia und schließlich zu Josh. »Unsterbliche und eine Goldaura, gekommen, um der Welt ein Ende zu setzen. Wie es vorhergesagt wurde in der Zeit vor der Zeit.« Er heftete den Blick auf Josh, dessen Aura sich sofort als goldener Kettenpanzer schützend um ihn legte. »Du bist … Du bist genau so, wie ich dich in Erinnerung habe.«
    Josh versuchte zu lachen. »Ich habe Sie noch nie gesehen, Sir.«
    »Bist du sicher?«, fragte Nereus.
    »An Sie würde ich mich ganz bestimmt erinnern«, antwortete Josh und freute sich, dass seine Stimme nicht allzu stark

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