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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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geboren.«
    »Nein.«
    »Wie hast du deine Hand verloren?«
    »Durch meine eigene Entscheidung.« Marethyus Stimme wurde härter. »Es war ein Preis, den ich zu bezahlen hatte, und ich habe ihn gern bezahlt.«
    Aten nickte. »Alles hat seinen Preis. Das verstehe ich.«
    »Verstehst du auch, welchen Preis du dafür bezahlen musst, dass du mich entkommen lässt?«
    Aten lächelte. »Anubis und Bastet werden darin die Ausrede sehen, die sie brauchen, um gegen mich vorgehen zu können. Isis und Osiris werden den Rat der Älteren einberufen und erklären, dass ich unfähig sei zu regieren. Und wahrscheinlich werfen sie mich in den Vulkan.« Er klatschte einmal kurz in die Hände und ein schwaches Leuchten ging durch die Höhle. Er klatschte erneut und nach und nach erfüllte sie ein warmes milchweißes Licht. »Der Pilz an der Wand reagiert auf Geräusche«, erklärte er.
    In der Mitte der Höhle befand sich ein See. Das schwarze Wasser war weiß gesprenkelt und kräuselte sich träge. Am Ufer des Sees stand ein Vimana aus Kristall. Es war fast vollständig transparent und nur sichtbar, weil es das weiße Licht reflektierte.
    »Nimm es«, sagte Aten. »Als ich es gefunden habe, war es in einem Eisblock auf einem Plateau an der Spitze der Welt eingeschlossen. Wahrscheinlich ist es das älteste existierende Vimana, und es ist praktisch unzerstörbar, auch wenn es so zerbrechlich aussieht.«
    Plötzlich kamen aus dem Tunnel laute Stimmen. Der Pilz pulsierte und kräuselte sich mit den Geräuschen.
    »Sie kommen. Geh jetzt und tu, was du tun musst.«
    »Du könntest mitkommen«, schlug Marethyu unvermittelt vor.
    »Das Vimana kann nur einen aufnehmen. Und außerdem: Hast du nicht gesagt, dass alles seinen Preis hat?«
    Schwere Schritte kamen näher, das Geklirre von Waffen und Rüstungen hallte von den Wänden wider.
    Marethyu streckte Aten die rechte Hand hin und dieser ergriff sie. »Eines sollst du noch wissen«, sagte der Mann mit der Hakenhand. »Wir werden uns noch einmal begegnen, an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit.«
    »Das weißt du ganz sicher?«
    »Ganz sicher.«
    »Weil du in die Zukunft geschaut hast?«
    »Weil ich dort war.«
    Anubis stürmte mit seinen Anpu in dem Moment aus dem Tunnel, in dem das Vimana abhob. Lautlos schwebte es in der Luft. Der Mann mit der Hakenhand war deutlich darin zu erkennen. Er hob den Haken in goldenem Salut. Aten erwiderte den Gruß, indem er die Hand hob. Dann tauchte der Flugapparat in den See ein und verschwand.
    »Was hast du getan, Bruder?«, fauchte Anubis. »Du hast uns verraten!«
    »Ich habe getan, was ich tun musste, um die Welt zu retten.«
    »Fesselt ihn«, befahl Anubis. Er sah seinen Bruder an, und die Wut machte es möglich, dass sein maskenhaftes Gesicht sich verzog. »Waerloga« , zischte er.
    Der Ältere nickte bestätigend. »Aten, der Schwurbrecher. Klingt nicht schlecht, oder?«

KAPITEL EINUNDVIERZIG
    S ophie Newman stand im Garten hinter dem Haus neben dem Grill und schaute zu, wie Prometheus Würstchen briet. Der kräftige Ältere grinste in sich hinein und pfiff dabei lautlos vor sich hin.
    »Was ist so lustig?«, wollte sie wissen.
    »Du hättest Mars’ Gesicht sehen müssen«, antwortete Prometheus.
    »Wart ihr – wart ihr Feinde?«, fragte sie. Und noch während sie fragte, tauchten vor ihrem geistigen Auge Bilder auf.
    … Mars Ultor und Prometheus, wie sie Rücken an Rücken gegen eine Horde schlangenköpfiger Krieger kämpfen …
    … Prometheus, der mit einem verwundeten Mars auf dem Rücken von einer Brücke in einen Wildbach springt …
    … Mars, der ganz knapp vor Prometheus’ Kehle einen Pfeil mit Widerhaken aus der Luft greift …
    »Jetzt vielleicht. Früher waren wir Freunde. Wir standen uns näher als Geschwister.«
    »Was ist passiert?«
    »Er wurde verrückt«, antwortete Prometheus traurig. »Oder besser: Das Schwert, das er trug, hat ihn verrückt gemacht. Dasselbe Schwert, das jetzt dein Bruder trägt.«
    Sophie schaute hinüber zu dem großen kräftigen Mann in der Lederjacke, der mit einem Strohhalm rosa Limonade trank. »Er sieht aber nicht verrückt aus.«
    »Im Moment nicht, das stimmt.«
    »Warum ist er auf dich losgegangen?«
    »Das ist eine komplizierte Geschichte.« Prometheus machte einen Satz nach hinten, als heißes Fett aufspritzte.
    Sophie betrachtete die Würstchen und die brutzelnden Hamburger, blickte aber rasch weg, als sie spürte, wie ihr Magen sich hob. Seit sie erweckt worden war, hatte sie eine

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