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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Felsen und baute sich vor Dee auf. »Josh, komm und hilf mir.«
    Ohne nachzudenken, kletterte Josh über die Steine und stellte sich neben den Italiener.
    »Schau mir genau zu«, befahl Machiavelli. Er hob die Arme und zwei kunstvoll gearbeitete Metallhandschuhe formten sich um seine Hände. »Kannst du das nachmachen?«
    »Kein Problem.« Josh streckte die Hände aus. Zitrusduft mischte sich in die salzige Luft, als goldene Handschuhe sich um seine Finger legten.
    »Halte seinen Arm fest«, befahl Machiavelli, »und lass nicht los, egal was passiert.« Er sah Virginia und Billy an, die rechts und links von dem schwankenden Magier standen. »Seid ihr bereit?«
    Die beiden Unsterblichen schauten sich an und nickten.
    »Josh?«
    Auch Josh nickte, nahm Dees Arm und hielt ihn so, dass er ausgestreckt war. Die schweflige Aura des Magiers zischte und knisterte dort, wo die goldenen Handschuhe seine Haut berührten, doch der Orangenduft überdeckte den Gestank nach fauligen Eiern. Machiavelli griff nach Dees linker Hand und drehte sie so, dass die Handfläche nach oben zeigte. Dann öffnete er vorsichtig die Finger. Auf der Handfläche des Magiers lag die zerbrochene Eierschale. Und mittendrin der Lotan.
    »Er sieht ein bisschen aus wie ein Skink.« Josh beugte sich vor, um besser sehen zu können. Das Wesen war winzig, nicht einmal vier Zentimeter groß. Es hatte vier Beine und die Haut an seinem Körper wies grüne Längsstreifen auf. »Nur die Köpfe stimmen nicht.« Auf kurzen Hälsen wuchsen sieben genau gleiche Köpfe aus dem Körper. Sie hingen alle an Dees Handfläche und die winzigen runden Münder tranken mit lauten Schmatzgeräuschen sein Blut.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste«, flüsterte Billy the Kid, »würde ich annehmen, der Alte Mann aus dem Meer hätte sich einen Scherz mit uns erlaubt.« Er wies mit dem Kinn auf die winzige echsenähnliche Kreatur. »Damit lässt sich nicht viel Terror ausüben.«
    »Ach, Billy«, fragte Virginia, »was tust du, wenn du etwas wachsen lassen willst?«
    Billy schaute sie verständnislos an und zuckte mit den Schultern.
    Virginia schüttelte den Kopf, ganz offensichtlich enttäuscht, weil er die Antwort nicht wusste. »Du gibst Wasser dazu.«
    Die Kreatur hob ihre sieben Köpfe, als Machiavelli sie vorsichtig von Dees blutiger Handfläche pflückte. Sie wehrte sich heftig und schrie wie ein neugeborenes Kätzchen. Sämtliche sieben Köpfe machten sich über die Hand des Italieners her. Winzige, nadelspitze Zähne ratschten mit schrillem Pfeifen über die Handschuhe aus gehärteter Aura. »Drecksding«, murmelte er. Er hielt den Lotan auf Armeslänge von sich und ließ ihn dann in eine Wasserpfütze fallen, die sich auf den Steinen zu seinen Füßen gebildet hatte.
    »Und jetzt?«, fragte Billy.
    »Jetzt laufen wir.«

KAPITEL VIERZIG
    M arethyu und Aten liefen einen schmalen Gang hinunter. Die Wände waren aus poliertem schwarzen Glas und übersät mit den Schriften Tausender toter Sprachen. Das Geschriebene war ständig in Bewegung. Waagrechte und senkrechte Zeilen wanden und schlängelten sich über die Oberfläche. Marethyus leuchtender Haken ließ Schatten über die Wörter tanzen.
    »Eines musst du mir noch sagen«, bat Aten. Seine Stimme hallte von den Tunnelwänden wider.
    Marethyu hielt den Haken hoch und ein schwaches goldenes Licht flackerte über Atens schmales Gesicht. »Was willst du wissen?«
    »Weshalb tust du das?«
    Marethyus strahlend blaue Augen weiteten sich überrascht. »Habe ich denn eine Wahl?«
    »Jeder hat eine Wahl.«
    Der Mann mit der Hakenhand schüttelte den Kopf. »Das zu glauben, fällt mir schwer. Jahrtausende, bevor ich geboren wurde, stand mein Leben schon fest. Manchmal denke ich, ich bin nur ein Schauspieler, der eine Rolle spielt.«
    Der Tunnel endete in einer riesigen unterirdischen Höhle. Man hörte in der Dunkelheit Wasser plätschern und die Luft roch frisch und sauber. Aten wandte sich Marethyu zu. »Vielleicht bist du tatsächlich ein Schauspieler, aber du hast deine Rolle akzeptiert. Genauso gut hättest du Nein sagen und weggehen können.«
    Wieder schüttelte Marethyu den Kopf. »Wenn du die ganze Geschichte kennen würdest, wüsstest du, dass das unmöglich war. Würde ich meine Rolle nicht ausfüllen, sähe die Welt vollkommen anders aus.«
    Der Ältere berührte den Haken, der Marethyus linke Hand ersetzte. Funken sprühten, es knisterte und das Metall leuchtete heller. »Du wurdest nicht mit dem hier

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