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Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hoffen, daß mein Klient schnell schaltete. »Mr. Calhoun«, legte ich los, »darf ich Sie mit Sergeant Frank Sellers von der Kriminalpolizei Los Angeles bekanntmachen? Sellers fungiert als eine Art Verbindungsmann. Er schaltet sich in Fällen ein, bei denen von auswärts Amtshilfe angefordert wird. Sind Sie dienstlich hier, Sergeant?«
    Sellers grinste. »Geschickt gemacht, Donald.«
    Calhoun streckte die Hand aus, und Sellers quetschte sie in seiner schweren Pfote zusammen. »Freut mich sehr.«
    »Was war geschickt gemacht?« wollte ich wissen.
    »Daß Sie Calhoun sofort über meine bescheidene Person aufgeklärt und ihm den diskreten Tip gegeben haben, ich könnte unter Umständen dienstlich hier sein. Sieht fast so aus, als ob Calhoun ein Klient von Ihnen wäre.«
    Ich schwieg.
    »Bin ich auch«, bestätigte Calhoun.
    Sellers wandte sich zu mir um. »Nun mal raus mit der Sprache, halbe Portion. Was will Calhoun hier unten?«
    »Informationen«, sagte ich.
    Sellers zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Dann will ich Ihnen mal ein bißchen Gesellschaft leisten. Sie wollten wohl gerade frühstücken.«
    »Schon passiert«, sagte ich. »Die huevos rancheros sind sehr gut, Sergeant.«
    »Vertrage ich nicht«, erklärte er. »Mit scharf gewürzten Speisen muß ich mich vorsehen. Zurück zu unserem Thema. Calhoun hat Ihnen also den Auftrag gegeben, Informationen für ihn zu beschaffen?«     >
    »Sehr richtig.«
    »Welcher Art sind diese Informationen?«
    Ich lächelte. »Da fragen Sie den Falschen. Meinen Klienten gegenüber bin ich zum Schweigen verpflichtet.«
    Sellers wandte sich an Calhoun. »Welcher Art sind diese Informationen?«
    Calhoun war wie vor den Kopf geschlagen. »Ist das ein Verhör?«
    »Sie können es so ansehen«, meinte Sellers diplomatisch.
    Calhoun warf ihm einen giftigen Blick zu. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, Sergeant, wieso meine rein geschäftliche Verbindung mit Mr. Lam Sie interessieren sollte.«
    Sellers war nicht aus der Ruhe zu bringen. »Dann müssen Sie eben noch eine Sonderportion guten Willen aufwenden.«
    »Der ist schon jetzt überstrapaziert«, schoß Calhoun gereizt zurück.
    »Sagt Ihnen der Name Colburn Hale etwas?« fragte Sellers.
    Calhoun zuckte unwillkürlich zusammen.
    Sergeant Sellers grinste triumphierend.
    »Also ja«, sagte er. »Na, dann erzählen Sie mal schön.«
    »Ich wüßte nicht, was es da zu erzählen gäbe.«
    »Unsere halbe Portion ist ein fixer Junge«, meinte Sergeant Sellers. »Bloß gut, daß man’s weiß! Nehmen wir zum Beispiel den Fall Marge Fulton aus Apartment 42 in der Billinger Street 817. Dieser Colburn Hale, von seinen Freunden Cole genannt, wohnte nebenan in Apartment 43.
    Was denken Sie, was passiert? Donald Lam taucht auf, klopft bei Colburn Hale. Niemand öffnet. Er klopft noch einmal. Schließlich kommt Marge Fulton an ihre Wohnungstür, um nachzusehen, wer da so einen Lärm macht, und sagt Donald Lam, sie glaubt, Hale sei nicht zu Hause.
    Jetzt kommt ein typischer Donald-Trick. Er läßt sich was einfallen. Er macht der guten Marge Fulton vor, er sei Colburn Hales Agent und zieht ihr sämtliche Würmer aus der Nase. Auf diese vornehme Art und Weise erfährt er, daß Hale bei Nacht und Nebel ausgezogen ist, und fährt schnurstracks hierher.«
    Calhoun sah Sergeant Sellers an, sah mich an, sah wieder Sellers an.
    »Irgendwie hat Donald Lam etwas herausgekriegt, was ihn auf die Spur nach Calexico gesetzt hat. Von Ihnen möchten wir nun gern etwas mehr über Hale wissen und weshalb Sie sich für den Burschen interessieren.«
    »Ist er heiß?« fragte ich.
    Sellers überlegte sich seine Worte sorgfältig. »Vielleicht ist er heiß. Vielleicht ist er aber auch kalt — sehr kalt...«
    »Die Polizei von Calexico hat nicht Amtshilfe angefordert, nur weil in Los Angeles ein Mann vermißt wird«, sagte ich.
    »Logisch«, meinte Sellers liebenswürdig.
    »Offenbar sind Sie auf der Suche nach Hale hergekommen, ohne zu wissen, daß Sie errötend meinen Spuren folgten, denn als Sie eben hereinkamen und mich sahen, haben Sie nicht schlecht gestaunt.«
    »Wer sagt das?« wollte Sellers wissen.
    »Ihr Gesicht.«
    »Ich hab’ den Eindruck, Sie vertauschen unsere Rollen«, meinte Sellers. »Die Fragen stelle ich.«
    »Ist ein Verbrechen begangen worden?« erkundigte ich mich.
    »Durchaus möglich«, sagte Sellers. »Hale ist in eine Rauschgiftschmuggelaffäre verwickelt. Wie tief er drinsteckt, wissen wir noch nicht.«
    Ich

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