Nicht mehr tun, was andere wollen
einem ganz normalen Hörbuch mit ungewöhnlich kreativen Angaben zur Lautstärkeregelung? Oder bin ich bloß zynisch?
Subliminaler geht’s kaum. Oder doch.
Porno! Porno!! Porno!!!
Sehen Sie sich mal diese beiden Bilder an.
Befällt Sie eine plötzliche Fleischeslust? Beziehungsweise die Sorge, Sie könnten sexuell nicht mithalten? Manche meinen, dass dem tatsächlich so ist. Sie wissen es nur nicht.
Es gibt ein Phänomen, das mit den subliminalen Botschaften verwandt ist: die versteckten Botschaften in der Werbung. Diese Botschaften sind nicht subliminal, weil wir sie bewusst wahrnehmen können, doch man hofft, dass sie unter unserem Radar durchtauchen und uns unbewusst beeinflussen. Dabei geht es fast immer um Botschaften sexueller oder erotischer Natur. Das klassische Beispiel für subliminale Werbung, das immer wieder gebracht wird, ist die Whisky-Anzeige, in der angeblich die Buchstaben S E X in die Eiswürfel gemalt worden waren. Ich weiß zwar nicht, warum ich mir Alkohol eher kaufen sollte, wenn er auf Scrabble-Eiswürfeln schwimmt, aber vielleicht bin ich auch einfach ein langweiliger Mensch.
Die Anhänger dieser These meinen, dass ich körperlich auf sexuelle Stimuli reagiere (dazu zählen ganz eindeutig Pornobotschaften in Eis ), was sich z. B. durch die Feuchtigkeit der Haut messen lässt. Die wird nämlich vom autonomen Nervensystem gesteuert und steigt, wenn wir erregt oder aufgeregt sind, und wenn es auch nur ein bisschen ist. Natürlich kann ich mich der Argumentation anschließen, dass ein gesteigertes körperliches Erlebnis auch meine Lustgefühle gegenüber einem Produkt steigern kann, wie ich ja auch schon am Beispiel der Farbe Rot und Marlboro bzw. Coca-Cola erklärt habe. Das Problem ist nur, dass die Subliminaldetektive wirklich überall sexuelle Botschaften zu entdecken glauben, vorzugsweise heimlich irgendwo hingeschmierte Schwänze. Sie finden sie auch in Anzeigen und Bildern, bei denen eine eventuell erhöhte körperliche Reaktion nur schwer mit dem Produkt in Verbindung gebracht werden kann. Es ist eine Sache, wenn es sich um ein Produkt handelt, das irgendeine Form von Genuss verspricht. Aber auf dem Titelblatt des Fernsehprogramms oder einer Zeitschrift? Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es Werbung, die bereits sehr bewusste, explizite sexuelle Anspielungen enthält, z. B. die Anzeigen für Playboy TV. Vielleicht wäre es überflüssig, in solchen Zusammenhängen mit subliminalen Penissen zu arbeiten. Doch es gibt genug intelligente, seriöse Menschen, die behaupten, eben dafür Beweise zu haben.
Genau wie bei rückwärts abzuspielenden Botschaften bin ich einfach der Meinung, dass hier viel im Auge des Betrachters liegt. Alles begann mit einem Mann namens Wilson Bryan Key, der vier Bücher schrieb, in denen er die seiner Ansicht nach weit zurückreichende Tradition » enthüllte«, Werbebilder mit schmutzigen Details zu garnieren. Seitdem haben sich viele seinem Kreuzzug angeschlossen. Ich räume gerne ein, dass einige der Beispiele, die sie gefunden haben, tatsächlich gute Beispiele für versteckte sexuelle Botschaften sind. Bei anderen ist gelinde gesagt eine gewisse Interpretation durch den Betrachter gefragt, und bei nicht wenigen würde ich sagen, hier haben wir es mit einer sehr lebhaften Fantasie zu tun. Wenn Sie sich anstrengen, können Sie die Buchstaben S, E und X oder die Form von zwei Frauenbrüsten sicher auch in einem Topf Spaghetti erkennen. Man muss nur ganz genau hingucken.
Sie haben sich vorhin zwei Bilder angesehen. Haben Sie da mit erotischer Lust reagiert und obendrein einen unwiderstehlichen Drang verspürt, sich eine Zigarette anzustecken und einen neuen Boden im Wohnzimmer verlegen zu lassen? Wir sehen sie uns noch einmal an.
Das erste ist ein klassisches Bild, wenn wir von » versteckten Botschaften« reden. Es handelt sich um eine Anzeige in einem amerikanischen Telefonbuch. Eines Tages betrachtete jemand das Bild auf den Kopf gestellt und fiel vor Schreck fast vom Stuhl. Die Anzeige wurde sofort zurückgezogen.
Ist das Bild absichtlich so gezeichnet? Falls ja– kommt es Ihnen wirklich effektiv vor, wenn man seine Dienste als Teppichverleger auf diese Art anbietet? Zugegeben, das Bild hat auch richtig herum betrachtet nicht allzu viel mit Auslegeware zu tun. Wilson Bryan Key würde wahrscheinlich sagen, dass dieses aus zwei Richtungen interpretierbare Bild andeutet, was für einen Extra-Service die liederliche Hausfrau von ihrem
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