Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)
dafür werde ich auch bezahlen.“
Ich boxte ihm leicht gegen die Brust. „Okay.“
Kyra ging an meiner Tür vorbei und sprach mit leiser Stimme in ihr Handy.
„Das ist der Typ,“ meinte Jason.
„Nate?“
„Wenn das sein Name ist.“
„Sie wird ihn nicht nach einem halben Tag vergessen haben,“ machte ich ihm klar.
Zwei Wochen später ging es mir wesentlich besser. Ich hatte meine Arbeit für diesen Tag beendet – ich hatte einen Job als Barista in einem Café in Gehweite von meinem Apartment gefunden. Das Trinkgeld was ich in dieser Nachbarschaft bekam, war in einer anderen Liga. Ich machte einen kurzen Abstecher zum Apartment um nach der Post zu sehen und schnappte mir dann ein Taxi zu Jasons Filmset. Diese Woche drehten sie einige Szenen in der Abenddämmerung.
Der Taxifahrer schenkte mir einen merkwürdigen Blick, als er vor einer Gruppe Gaffer anhielt. „Du siehst dir an, wie sie den Film drehen?“ fragte er. Er hatte einen Akzent, den ich unmöglich erraten konnte. Nigerianisch vielleicht? Oder Ghanaisch?
„So in der Art,“ antwortete ich. „Meine Mitbewohnerin arbeitet beim Catering.“
„Catering?“
„Sie kümmert sich ums Essen für die Crew und die Schauspieler.“
„Kannst du Autogramme besorgen?“
Ich kramte genug Scheine für die Fahrt und das Trinkgeld heraus. „Möchtest du eins?“
„Meine Frau ist Jason Vanderholt Fan.“
Ich zog ein unterschriebenes Bild von Jason aus meiner Handtasche. Ich hatte meine große Handtasche dabei, um die Post transportieren zu können, die aus mehreren großen Umschlägen bestand. „Bitte sehr, ich kann leider keine personalisierte Karte besorgen.“
„Nein, nein, behalt du die.“
„Ich kann mir neue besorgen, mach dir keine Sorgen.“ Ich bezahlte ihn und stieg aus in die drückende Hitze. Die Bilder waren die letzten eines ganzen Stapels, den ich für die Leute auf der Arbeit besorgen musste. Kyra hatte einmal vorbeigeschaut, voller Geschichten über das Leben am Set und seitdem belästigten mich alle wegen Autogrammen.
Ich schrieb Dave eine SMS während ich mir meinen Weg durch die Menge drängelte. „Ich muss hier durch,“ erklärte ich den Gesichtern voller böser Blicke in meine Richtung. „Lasst mich bitte durch.“
Dave traf mich auf halber Strecke durch die Menge und führte mich den restlichen Weg. Ich ging vom Gewühl der Körper zu einer offenen, leeren Seitenstraße. „Du weißt, dass du mich wegen eines Autos, das dich abholt, anrufen könntest,“ erinnerte er mich.
„Und du weißt, dass wenn du mir eins schickst, wenn ich nicht darum gebeten hab, ich das nicht mag,“ entgegnete ich.
Wir liefen in den kühlen Schatten der Hochhäuser und wurden wieder von der Sonne geblendet, als wir um die nächste Ecke bogen. Der Catering-Wagen war direkt vor uns, Kyra stand gerade davor und unterhielt sich mit einer Frau, die ein Sandwich mampfte.
Dave hob die Hand, um zum Abschied zu winken und machte sich in Richtung der Wohnwagen auf.
„Warum arbeitet sie dann in einem Café?“ fragte die Frau gerade.
Ich zögerte.
„Naja, sie wird nicht einfach nur hier rumhängen.“
„Warum nicht? Wenn ihr Freund doch hier ist?“
„So ist sie halt. Sie ist nicht daran interessiert, nur die Vorzeige-Freundin von einem berühmten Typen zu sein. Sie hat gerne ihr eigenes Leben.“
„Sie ist komisch.“
„Ist sie nicht. Sie ist wirklich cool. Sie mag halt nur den Lifestyle nicht.“
„Aber ihr beiden wohnt mit Jason zusammen, richtig?“
„Nein… er wohnt in einem Hotel. Wir haben ein Apartment.“
„Sie isst ja nicht mal hier. Sie könnte, wenn sie wollte.“
„Nein, sie kauft ihr eigenes Essen und wäscht ihre eigene Wäsche.“
„Also das ist ja wirklich nur Zeitverschwendung.“
„Ich find’s cool.“
„Vanderholt könnte locker für einen Wäsche-Service bezahlen.“
„Ich weiß, aber sie verbringen die Zeit im Waschraum zusammen. Er trägt ihr den Korb die Treppen rauf und runter, es ist wirklich süß.“
„Offensichtlich weiß sie nicht wie diese Sachen hier laufen.“
„Sie weiß es, sie mag es nur nicht.“
Ich räusperte mich. Kyra sah mich an und senkte beschämt den Kopf.
„He-ey!“ Jason kam zu uns rüber geschlendert, er trug sein Börsenmakler-Kostüm, ein recht schicker, grauer Anzug. Dave hatte ihn gefunden und ihm mitgeteilt, dass wir hier waren. Er umarmte mich. „Hast du Hunger?“
„Gerade nicht.“ Wir stellten uns in den Schatten des
Weitere Kostenlose Bücher