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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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ich.
    „Im Moment ist er Wachmann in einem Einkaufszentrum.“
    „Okay.“
    „Aber er wird mal Arzt.“
    „Studiert er Medizin?“
    „Nein, er arbeitet noch daran, auf die Uni zu kommen.“
    „Wo?“
    Ihr Blick wanderte von meinem Gesicht zu dem Sitz vor ihr, zu dem Airline-Magazin in der Sitztasche. „Bei diesem Online-Programm.“
    „Stop mal kurz. Das macht überhaupt keinen Sinn. Das ist Märchen-Logik, aber keine Realitäts-Logik. Er wird kein Arzt werden.“
    „Nur weil ich jung-“
    „Jugend hat nichts damit zu tun. Du musst einen Sinn für Realität haben, egal wie alt du bist. Als meine Mom so alt war wie Jason, dachte sie immer noch, Dr. Winters würde seine Frau für sie verlassen und das war noch genauso wahnhaft wie zu der Zeit, als sie in deinem Alter war.“
    „Tja, es kann halt nicht jeder mit einem Filmstar ausgehen.“
    „Gut für sie. Nicht, dass ich Jason nicht liebe, das tue ich, aber seine Karriere und das Geld und all das…“ Ich schüttelte den Kopf. Sie hatte es geschafft, dass ich wieder an dieses verdammte Apartment denken musste.
    „Gefällt dir das nicht?“
    „Es ist nur… ich laste es ihm nicht an. Es spielt keine Rolle – sollte es auch nicht.“
    Kyra musterte mich von oben bis unten. „Bist du bereit für einen ganzen Sommer mit ihm?“
    „Ja.“
    „Denn hier ist ein bisschen Realität für dich : Wie denkst du wird es werden, wenn du nach New Orleans ziehst?“
    „Ich weiß es nicht.“ Ich zuckte die Achseln. „Wir werden wohl eine ganze Weile eine Fernbeziehung-“
    „Er hasst das und das weißt du. Du wirst dich wohl oder übel an seinen Lebensstil gewöhnen müssen, denn er wird ihn mit dir teilen wollen. Du kannst nicht ewig in deinem blöden kleinen Mietshaus wohnen.“
    Warum nicht? wollte ich antworten, aber sie hatte recht. Sie hatte es sauber hinbekommen, dieses Gespräch auf mich zu lenken.
    „Was ist es eigentlich genau, wovor du Angst hast?“ fragte sie.
    „Ich mag es, eine normale Person zu sein,“ sagte ich. „Das ist alles.“
     

     
    Dave traf uns am Flughafen, sein stacheliges Haar war leicht abgeschlafft durch die Hitze. Ich hatte keine Ahnung, dass es in New York so heiß war, oder so hohe Luftfeuchtigkeit herrschte, aber sobald wir aus dem klimatisierten Innenbereich des La Guardia Flughafens heraustraten, stießen wir gegen eine Wand unglaublicher Hitze.  Ich setzte meine Sonnenbrille auf, die mir fast direkt wieder von der Nase rutschte, so sehr schwitzte ich. Es war eklig.
    „Wie war der Flug?“ fragte er.
    „War super,“ sagte Kyra gutgelaunt.
    Ich nickte.
    Dave sah es nicht, da er gerade fleißig auf seinem Handy rumtippte. „Das Auto wird bald hier sein.“ Er steckte sein Handy weg und ruhte seine Hände auf dem Schubbügel unseres Gepäckwagens aus.
    Mein unbehagliches, übles Gefühl verstärkte sich noch, als eine schwarze Limousine vor uns am Bürgersteig hielt, lang, schnittig und leise wie eine Katze.
    „Oh, cool,“ freute sich Kyra.
    „Jo, stylish, oder?“ meinte Dave. Er und der Fahrer verstauten einen Teil unseres Gepäcks im Kofferraum und den Rest nahmen wir mit nach vorne. Ich kletterte in die Limousine, und machte es mir so bequem wie möglich auf den vornehmen Sitzen, während Kyra sich neben mich plumpsen ließ. „Ein Kühlschrank?“ sagte sie, und zog ein rechteckiges Fach aus der Seitenwand. „Und ein Computer-Terminal? Und ein Fernseher?“
    Ich starrte einfach nur aus dem Fenster und verbog mir den Hals um die Wolkenkratzer besser sehen zu können. Die Limo glitt vom Bürgersteig weg und wir waren unterwegs. Ich musste fest schlucken, ein dicker Klos hatte sich in meinem Hals breit gemacht.
     

     
    Das Apartment befand sich in einem Hochhaus. Ich hatte keine Ahnung, wo genau in der Stadt wir uns befanden. Das Haus hatte einen Pförtner, der Dave und dem Fahrer mit unserem Gepäck half. All meine Versuche mitzuhelfen wurden abgewiesen. Sie packten alles in den Fahrstuhl, der Pförtner gab mir einen Schlüsselbund und erklärte, „das vierte Stockwerk von oben.“ Er nickte in Richtung des Aufzugs. Ich fragte mich, ob ich ihm Trinkgeld geben sollte, aber bevor ich nach meinem Portemonnaie kramen konnte, hatte Dave ihm schon ein paar gefaltete Scheine in die Hand gleiten lassen. Das hier war einfach nicht meine Welt.
    Ich folgte Kyra in den Aufzug und hoch in unser Stockwerk. Jedes Apartment hier hatte eine makellos weiße Tür, einen glänzenden Messing-Türklopfer und einen Türspion. Unsere

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