Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
Vom Netzwerk:
sagst.“
    „Aber-“
    Einer der Männer seines Teams legte ihm eine Hand auf den Arm und flüstere ihm etwas ins Ohr. „Okay,“ antwortete er. „Der Name war Chloe, richtig?“
    Ich nickte.
    Er streckte mir die Hand hin. „Jason. Vanderholt.“
    „Ja, ich weiß.“
    Er grinste, als wäre das eine clevere, witzige Antwort gewesen. Wir schüttelten die Hände. Seine Hand war eiskalt, die Haut trocken. Ich ließ los und er ging weiter die Reihe entlang.
    Sobald er mir den Rücken zudrehte, ließ ich mich auf den Boden nieder und machte mich an den Rest meiner heißen Schokolade, die jetzt allerdings fast kalt war.
    Lori starrte mich mit weiten Augen an. „Er kennt dich?“
    „Nein.“
    „Wer ist Chris Winters?“ fragte Matthew.
    Ich sah ihn an, dann Lori, dann wieder ihn. „Ich möchte nicht wirklich darüber reden, meine Familie ist ziemlich kaputt und-“
    „Brauchst nichts weiter sagen,“ unterbrach mich Matthew.
    „Danke.“
    „Sag mir nur, dass du nicht auf diesen Charmebolzen-Akt von ihm reingefallen bist?“ Er nickt in Richtung des Schauspielers.
    „War er charmant? Ich denke der weiß halt wie man mit ‘ner Fan-Menge umgeht.“
    Lori fluchte. „Ich habe mir kein Autogramm besorgt. Oh mein Gott! Ich fass es nicht!“
    „Wozu brauchst du sein Autogramm?“ wollte Matthew wissen. „Und worauf hätte er überhaupt unterschreiben sollen?“
    „Er hätte das hier unterschreiben können.“ Sie hielt ihren Pappbecher hoch. „Und was meinst du überhaupt damit? Es wäre halt ein Souvenir gewesen.“
    „Es wäre ein dreckiger Pappbecher mit Gekritzel drauf gewesen.“
    Ich liebte es, wie nüchtern Matthew Sachen betrachtete.
    „Was?“ schnappte Lori.
    Jetzt bewegte die Schlange sich. Die Frau, die uns angebrüllt hatte, eine Reihe zu bilden, schrie uns jetzt an, dass wir uns in das Anthropologie-Gebäude begeben sollten. „Wir haben Essen für sie bereitgestellt, es findet sich im ersten Raum links,“ gab sie bekannt.
    Lori kramte ihre Puderdose raus und kontrollierte ihr Make-up. 
    Ich schlürfte die letzten Schlücke meiner heißen Schokolade und warf den Becher in den nächsten Mülleimer.
     

     
    So, das musste ich also tun für mein großes Film-Debüt. Ich stand in einem kurzärmeligen Oberteil um fünf Uhr morgens mit einem Haufen anderer Leuten vor dem Anthropologie-Gebäude. Und das für über eine Stunde. Alle paar Minuten rief jemand „Ruhe am Set!“ und dann wieder ein paar Minuten später, „Cut!“
    Nach jedem „Cut!“ durften wir wieder reden und wenigstens zwangen sie uns nicht, Eis zu essen. Ich hatte Gänsehaut auf meinen Armen und wünschte mir, dass ich mir nicht vor einer Woche die Haare hätte schneiden lassen. Ich hätte mehr Wärme im Nacken gebrauchen können.
    Die Kameras und die Crew waren gute dreißig Meter entfernt, genauso wie die Schauspieler in der Szene. Ich war nicht in der vordersten Reihe der Menge, also konnte ich weder wirklich erkennen, was die Schauspieler machten, noch wer sie waren. Neben Jason Vanderholt war Corey Cassidy, ein blondes, ehemaliges Model in einer der Hauptrollen zu sehen. Angeblich waren die beiden ein heißes Pärchen, im echten Leben. Lori hatte mir das erzählt. Ich selbst las keine Boulevardblätter.
    „Ich fühle wirklich, wie ich wachse, du weißt schon, künstlerisch,“ sagte ich zu Matthew.
    Er schenkte mir ein süffisantes Grinsen. „Arbeiten wir an unserer Ironie?“
    „Woher willst du wissen, dass ich’s nicht ernst meine?“
    „Das ist so cool,“ freute sich Lori.
    „Wenn du meinst,“ sagte ich.
    „Ruhe am Set!“
    Ich blickte nochmal zu Matthew rüber, der zu mir herunter lächelte. Er sah nicht aus, als ob ihm kalt wäre. Er hatte die Weitsicht besessen etwas Langärmeliges zu tragen.
    „Cut! Die Szene is im Kasten!“ rief jemand.
    „Okay, okay, okay!“ schrie die Frau, die den ganzen Morgen über den Hirtenhund gespielt, und uns beisammen gehalten hatte. „Jeder den ich vorhin gebeten habe, noch länger zu bleiben, bleibt bitte noch - der Rest von ihnen darf wieder gehen.“
    Ich stapfte mit dem Rest der Menge wieder ins Innere des Gebäudes. „Das war ja echt glamourös,“ meinte ich. Ich schaute auf meine Uhr. Es war noch nicht mal sieben.
    Am Eingang zum Catering-Bereich stand ein Typ mit stacheligen blonden Haaren und komplett schwarzer Kleidung. Als er mich sah, sprach er mich an: „Chloe Winters?“
    „Ja.“
    „Kommen sie bitte mit mir.“
    Ich blickte mich um. Die schreiende Frau

Weitere Kostenlose Bücher