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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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Arm, dann drehte er mich in Richtung des Anthropologie-Gebäudes und wir begannen los zu laufen.
    Die Menschenmenge blieb zurück. Ich konnte spüren, wie sich ihre Blicke in meinen Hinterkopf bohrten. Jetzt wo die ganze Aufregung vorbei war, setzte das Gefühl der Verlegenheit ein. „Tut mir leid,“ sagte ich. „Ich hoffe ich hab dich nicht in Schwierigkeiten gebracht.“ Mein Gesicht glühte. Ich hatte mich gerade benommen, als hätte er versucht mir einen Antrag zu machen, dabei hatte er kaum zwei Worte mit mir gewechselt. Er dachte bestimmt ich sei das anmaßendste, lächerlichste Mädchen das er je getroffen habe.
    „Nein, mir tut’s leid.“ Wir bogen um den Wohnwagen. „Ich wollte dir keinen falschen Eindruck vermitteln, ich wollte nur etwas mit dir quatschen.“
    „Oh.“ Wir erreichten den offenen Parkplatz.
    Er hielt inne und drehte sich zu mir. „Geht’s dir gut?“ fragte er.
    „Ja, mir geht’s gut. Es ist nur… vielleicht bin ich einfach zu früh aufgestanden heute. Mein Kopf ist nicht ganz klar.“ Ich blickte auf den Asphalt.
    „Du kannst mich ruhig angucken, weißt du?“
    Ich löste meine Augen vom Boden, sah in das Gesicht, das ich schon auf unzähligen Filmplakaten gesehen hatte und zog meinen Arm aus seinem Griff. „Sorry.“
    Er ließ seine Hand fallen und lächelte. „Nein, nein – entschuldige dich nicht. Ich wollte nur… ich weiß nicht was für Anweisungen euch die Leute vom Set gegeben haben. Manchmal sagen sie den Statisten, dass sie die Schauspieler nicht direkt ansehen sollen, aber bei mir ist das ok. Du kannst… okay…  keiner hat dir das gesagt, oder?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich muss mich wie der arroganteste Typ überhaupt anhören.“ Er strich sich mit den Fingern durchs Haar - mir fiel auf, dass es trotzdem perfekt gestylt blieb. Komisch.
    „Nun ja, wenn sich jeder so aufführen würde wie einige aus der Schlange vorhin-“
    „Ja genau, das hilft solche Sachen zu verhindern, aber… egal. Tja, jetzt hab ich gar nicht die Chance bekommen mich richtig mit dir zu unterhalten. Aber da ich deine Familie kenne-“
    „Kennst du nicht.“
    „Naja, wenigstens ein paar von ihnen. Ich hab einige Zeit bei Dr. Winters zu Hause verbracht und mit Chris abgehangen.“
    „Du warst mit den Winters befreundet?“
    „Ja, so könnte man’s sagen“
    „Ok, ja. Ich denke ich sollte-“
    „Woah, warte mal kurz.“ Er legte seine Hand wieder auf mein Handgelenk. Seine Haut war wirklich echt trocken, selbst seine Handflächen waren etwas kratzig. Wenn er mit Chris in einer Klasse war, müsste er jetzt achtundzwanzig oder so sein, aber seine Haut war älter.
    „Wer bist du dann?“ fragte er. „Eine Cousine?“
    „Sowas in der Art.“ Ich befreite mich wieder von seinem Griff. Ich werde nicht besonders gerne angefasst, besonders nicht von Männern die ich gerade erst kennen gelernt habe.
    „Sowas in der Art ? Du kannst unmöglich noch entfernter verwandt sein. Komm schon.“ Er musterte mein Gesicht. Ich war immer davon ausgegangen, dass seine blauen Augen für die Poster nachbearbeitet wurden, aber nein, sie hatten wirklich eine traumhaft blaue Farbe, eingerahmt von dichten, dunklen Wimpern. Im Moment sahen sie verwundert aus. „Frage ich irgendwas… Falsches?“
    „Nein, es ist nur…“
    „Nur… was?“
    „Du möchtest nicht wirklich wissen wer ich bin.“
    „Also jetzt steh ich aber echt aufm Schlauch. Bitte, erleuchte mich.“
    Ich strich eine Strähne meines Haars aus meinem Gesicht. Ich sah keinen Weg aus dieser Unterhaltung würdevoll heraus zu kommen, außer einfach zu sagen, dass ich nicht darüber reden möchte und ihn stehen ließ, aber ich war mir nicht sicher, dass er mich wirklich in Ruhe lassen würde, wenn ich das täte. Er war ernsthaft interessiert. Was sein gutes Recht war, wie ich fand. Also wenn er’s wirklich wissen wollte, würde ich’s ihm erzählen. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen und es wurde heiß. Außerdem wollte ich nicht den ganzen Vormittag herumstehen.
    „Chris ist mein Halbbruder.“
    „Er… hat eine Halbschwester?“
    „Ja.“
    „Warte mal, wie alt bist du?“
    „Einundzwanzig.“
    Ich sah ihm zu während er kopfrechnete. „Also war deine Mutter…“
    „Ich war ein uneheliches Kind von ihr und Dr. Winters, der zu dem Zeitpunkt bereits verheiratet war und Kinder hatte. Was dir wahrscheinlich mehr über seine Familie sagt als du wissen wolltest.“
    Seine Augen wurden groß vor Staunen und er trat von einem

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