Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
Vom Netzwerk:
erinnere ich mich.“
    „Was bringt dich nach Albuquerque?“ fragte ich ihn. So seltsam es auch war, ihn hier zu haben, war ich doch auch ein bisschen froh. Ich konnte mich einfach drehen und mit ihm reden, und musste nicht die ganze Zeit mit großen Kuhaugen direkt auf Jason blicken.
    Jason lehnte sich in seinem Stuhl zurück und wandte sich an Rick. Die beiden begannen ein Gespräch.
    „Rick und ich fangen hier nächste Woche an, einen Film zu drehen und wir sind etwas früher angereist um hier mit Jason rumzuhängen,“ sagte Don.
    Ich nickte.
    „Weil, du weißt ja bestimmt, dass er morgen mit seinem Dreh in Vancouver beginnt.“
    „Oh,“ sagte ich achselzuckend. „Das wusste ich nicht.“
    Ein Anflug von Verwirrung überzog Dons Gesicht, aber der verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war. „Wie läuft dein Studium? Irgendwelchen besonderen Knochen ausgegraben?“
    „Nicht in letzter Zeit. Hab dich auf dem Cover von People gesehen. Sehr lässig.“
    „Ach, echt?“ Er spielte vor, sich damit zu brüsten. „Ja-ha… hab mich da tagelang drauf vorbereitet, weißt du. Hab den Look trainiert.“
    Ich lachte.
    Jason und Rick hielten inne und sahen mich an. Jasons Gesichtsausdruck war unlesbar.
    „Also, deine High School hieß La Cueva?” sagte Rick.
    “Jepp,” Jason lächelte.
    “Schöner Name.”
    “Wusstest du, dass das spanisch für Höhle ist – daher hat sie ihren Name, weil die Schule in eine Höhle hineingebaut wurde.“
    „Ernsthaft?“ fragte Don.
    Jason nickt, und schüttelte dann den Kopf. „Nein.“ Er lachte. Er benahm sich lässig, charismatisch und ein bisschen albern, genau wie in seinen Interviews. Es gab wenig Hinweise auf den ruhigeren, genauso verrückten, zurückhaltenden Typen, den ich kannte. Ich fragte mich, ob es daran lag, dass er unter seinen berühmten Freunden war, oder weil es diesen Typen einfach nicht mehr gab.
    Der Kellner kam und stellte einen Korb voller Sopaipillas auf den Tisch.
    „Zeigst du uns, wie man das richtig isst?“ fragte Don.
    „Ich bin mir sicher, dass du das schon raus bekommst,“ sagte Jason.
    Don wandte sich an mich. „Weißt du, wie man das macht?“
    „Ja, ist nicht wirklich kompliziert.“
    „Kannst du’s mir beibringen?“
    „Ich kann’s versuchen.“
    „Kann ich dir vertrauen, dass du mich nicht wie einen Idioten aussehen lassen wirst?“ fragte er.
    „Weiß nicht, wie schwer ist das denn in der Regel?“
    „Autsch,“ sagte Rick.
    „Tja,“ sagte Don. Er grinste. „Jetzt hast du also Chloe kennengelernt.“ Er erhob sein Glas und ich bemerkte, dass er mit mir flirtete.
    Er war so alt wie meine Mutter. Ich reichte ihm den Korb mit den Sopaipillas. „Reiß eine Ecke ab und füll ein paar Löffel Honig ins Innere.“ Reden war ja ok. Flirten auf gar keinen Fall.
    Jason presste Zeigefinger und Daumen gegen seinen Nasenrücken, als ob er Kopfschmerzen hätte. Ich entschied mich den Sarkasmus etwas runter zu fahren, obwohl er sich vorher nie für mich geschämt hatte. Das tat weh.
    „Rick lehnte sich vor. „Woher kennst du Don?“
    „Sie kennt mich,“ sagte Jason. Er sah mich nicht an, als er das sagte. Er sah überall hin, aber nicht zu mir.
    „Oh.“
    „Wir kommen beide aus der Gegend hier,“ fuhr er fort.
    „Also bist du auch in einer Höhle zur High School gegangen?“ fragte Rick.
    „Nein, das war die Schule für die reichen, verwöhnten Kinder. Meine High School bestand aus ein paar Lehmhütten am Westende der Stadt.“
    „Ich kann noch nicht wirklich erkennen, wenn du einen Witz machst.“
    „Okay, Betonziegel,“ sagte ich. „Und Schulcontainer.”
    “Ah, solche Dinger haben wir in LA auch,“ sagte Don. „Öffentliche Schulen ohne ausreichende Finanzierung. Nicht um… also nicht, dass ich über deine Ausbildung herziehen will, Chloe. Glaub mir, lass dich nicht auf eine intellektuelle Diskussion mit ihr ein.“
    „Ich merk‘s mir,“ sagte Rick.
    Jason spielte mit der Speisekarte rum und betrachtete sie so finster, als würde sich dort drin eine schlechte Rezension über einen seiner Filme befinden.
    Und dann kam Jennifer aus der Küche. Sie trug ihre weiße Kochuniform und eine Schürze. Ich wünschte mir, ich könnte einfach unter den Tisch kriechen und verschwinden.
    „Hey, es ist meine gemeine Schwester,“ sagte Jason.
    Alle tauschten Begrüßungen aus. Ich schaffte ein verlegenes Winken. Jen versuchte mir in die Augen zu sehen, aber ich täuschte stattdessen extremes Interesse an meiner

Weitere Kostenlose Bücher