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Nicht menschlich Inc.

Nicht menschlich Inc.

Titel: Nicht menschlich Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Linnhe
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abzudrücken. Meine Kiefergelenke schmerzten, und ich versuchte, nicht zu weinen. Eine Träne entkam und rollte meine Wange hinab.
    Die Prokuristenmutter ignorierte es.
    »Stacey Enn«, sagte sie, und kleine Speicheltröpfchen sprühten auf meine Wange, »ist ein karrieresüchtiges Miststück. Ich habe sie genau durchschaut. Ich! Meinem Sohn kann sie noch etwas vormachen, weil er zu viel Verständnis für seine Untergebenen aufbringt.«
    Verständnis? Galgenhumor, da warst du wieder.
    Ihre Worte brachten etwas in mir zum Klingen. Das Bild von Alphonse schob sich in meinen Kopf.
    Die Mutter des Prokuristen sah mich mittlerweile nicht mehr an, sondern sprach zu sich selbst. »Sie hat die Fäden hier bei ABM an sich gerissen, einen nach dem anderen. Aber ihre Position war ihr nicht genug, sie musste ihre gierigen Finger immer weiter ausstrecken. Doch mich konnte sie nicht täuschen. Ich bin hinter ihr kleines Geheimnis gekommen, hinter die Abmachung, die sie mit Kirsten geschlossen hatte. Die Herms lässt sich bei den Krankenscheinen bestechen, und Stacey von ihr. So konnten beide ihre Posten behalten, während sich das Geld auf ihren Konten sammelte. Und sie meinen Sohn hintergingen, der Stacey für ihr angebliches Durchsetzungsvermögen auch noch achtete. Er hat sogar davon geredet, sie zu befördern und zu seiner rechten Hand zu machen. Aber nicht mit mir! Ich weiß, wann ich einschreiten muss. Eine gute Mutter weiß so etwas.«
    »Gierig nach Macht und Geld und abgrundtief neidisch auf alle, die ihnen dabei zu nahe kommen.« Auf einmal erinnerte ich mich an das, was Alphonse mir über Menschen gesagt hatte, die mit Kobolden zusammenlebten. Natürlich musste dazu ein verkorkster Charakter her, ansonsten wäre eine solche Liaison nahezu undenkbar. So wie es aussah, hatte die Mutter des Prokuristen Staceys kometenhaften Aufstieg in der Firma nicht verkraftet. Aber was hatte das alles mit Kirsten zu tun? In meinem Kopf versuchte sich verzweifelt ein Bild zu formen, doch noch besaß es zu viele schwarze Stellen.
    »Einschreiten?«, echote ich zitternd.
    Sie schien mich nicht zu hören. Rote Flecken hatten sich auf ihren Wangen gebildet. »Aber sie war nicht die Einzige, die einen Plan hatte«, senkte sie ihre Stimme zu einem rauen Flüstern. »Stacey musste weg. Einfach weg.« Sie unterstrich ihre Worte mit einer Handbewegung. »Aber sie ist leider keine Telefonistin. Eine kleine Verfehlung hätte nicht gereicht, um sie loszuwerden.« Sie starrte auf einen unbestimmten Punkt hinter mir. Eine Wahnsinnige, die mitten im Geständnis steckte. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, ich durfte sie nicht aus ihren Gedanken reißen oder aufschrecken, denn ihr Finger lag am Abzug.
    »Aber was passt besser zu einem karrierehungrigen Miststück, als eine Konkurrentin zu beseitigen?« Sie lachte leise. »Es war so einfach. Kirsten aus dem Weg räumen und die Beweise auf Stacey zielen lassen und dazu eine Idiotin von außerhalb, die naiv genug ist, um eine Unterteufelin zu verdächtigen, selbst wenn die zu einem Konvent gehört.« Der Lauf der Waffe beschrieb eine kleine Acht. »Du. Eine ideale Wahl mit deinen Puppenaugen, so hat sich niemand getraut, sich dir in den Weg zu stellen. Leider warst du so damit beschäftigt zu staunen, dass man dich mit der Nase auf die Lösung stoßen musste. Und dann tauchst du dort auf, wo du nicht sein sollst. Ja, ich habe dich im Konvent gesehen, Nala di Lorenzo. Daher kann ich dich leider nicht gehen lassen.« Ihr Kopf ruckte mechanisch und ihr Blick, nun dunkel vor Zorn, brannte sich in meine Haut. Kalt bohrte sich die Fensterbank in meinen Rücken.
    In meinem Kopf legte sich ein Hebel um, und ich verstand. Die Frauenstimme, die ich im Konvent gehört hatte. Die über mich geredet hatte. Sie war mir gleich bekannt vorgekommen.
    »Bitte«, presste ich die Silben hervor. Ich konnte ihr nicht verübeln, dass sie mich nicht hörte, eine Maus auf dem Boden hätte mehr Lärm gemacht.
    »Weißt du eigentlich, wie viel Geld ich deinetwegen verschleudert habe?« Der silbrige Lauf beschrieb einen Kreis.
    Geld, meinetwegen?
    »Verteilt habe ich es wie Almosen«, stieß die Mutter des Prokuristen hasserfüllt hervor. »Zunächst die Computerstunden bei diesem Freak, um jemanden wie dich überhaupt herzuholen. Oder die Telefonstatistiken zu fälschen. Diese ohnehin verwöhnte Carol und Kirstens Nachbarin aus dem ersten Stock, die du Versagerin nicht einmal gefragt hast. Alles nur, damit du begreifst,

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