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Nicht menschlich Inc.

Nicht menschlich Inc.

Titel: Nicht menschlich Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Linnhe
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sie mich mit einem undefinierbaren Geräusch, das tief aus ihren Kehlen kam. Das war wohl das höchste Maß an Aufmerksamkeit, mit dem ich rechnen durfte.
    Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen und starrte auf den Computer. Sollte ich ihn einschalten? Warum eigentlich nicht? Das Gerät fiepte leise zur Bestätigung, und die Köpfe von Eric und Neil ruckten synchron in die Höhe. Diese Technikfreaks waren so vernetzt, dass sie im Rudel agierten. Vor meinem inneren Auge sah ich mich auf einem Holzstapel vor dem Gebäude brennen, falls ich den Computer zum Absturz brachte. Glücklicherweise erwachte das Ding zum Leben, und die skeptischen Blicke meiner Kollegen bekamen etwas Wohlwollendes. Nun war ich fast eine von ihnen.
    Als der Bildschirm hell wurde, verlangte man von mir ein Passwort. Natürlich, damit hätte ich rechnen müssen. Verstohlen beäugte ich Eric, der seine Nase vom Monitor löste und sich so vorsichtig nach hinten bewegte, dass der Kaffeetropfen an seinem Kinn nur zitterte, aber nicht fiel. Für Neil hingegen existierte nur seine Tastatur. Ich entschied, ein wenig herumzuprobieren, vielleicht kam ich durch Zufall in das System und wenn nicht, war ich immerhin beschäftigt.
    Ich gab meine Daten – Vorname, Nachname, Geburtstag – in allen Variationen ein. Das gestrige Datum, den Wochentag. Nichts. Vielleicht musste etwas mit Firmenbezug her: ABMforever. Prokurist. Teufelsjob. Im-Auftrag-des-Teufels . Desmond . Wieder nichts. Ich war gerade bei Pech-und-Schwefel , als die Tür aufging und Stacey ihren Kopf hereinsteckte. Neil und Eric nahmen unbewusst Haltung an.
    »Nala? Beeil dich, du kannst nun los.« An ihrem Zeigefinger schwenkte sie den Autoschlüssel.
    Ich nickte und zog meine Jacke über. Stacey trat hinter mich.
    »Oh, du brauchst ja noch dein Passwort. Warum hast du nichts gesagt?«
    Ich tat, als würde ich das breite Grinsen der beiden Kerle nicht bemerken. Da hatte ich mich so gut geschlagen und Stacey machte mit wenigen Worten meine gesamte Performance zunichte. In diesem Moment hätte ich sie töten können – oder war so etwas gar nicht möglich? Vielleicht besaß sie mehr als ein Leben. Womöglich bekam sie eines für jede arme Seele von Firmenneuzugang, die sie in den Wahnsinn trieb.
    Nicht mit mir.
    »Ich habe den Computer gerade erst hochgefahren«, murmelte ich.
    Sie wirkte nicht überzeugt.
    »Ich gebe dir das Firmenhandy mit, falls es Probleme gibt«, sagte sie und drückte mir die Schlüssel in die Hand.
    Die fast schon mütterliche Vorsichtsmaßnahme machte mich stutzig, trotzdem griff ich nach Kirstens Akte und trottete hinter Stacey auf den Flur.
    »Warum? Denkst du, es könnte etwas passieren?«
    Vielleicht war Kirsten Herms resolut genug, um mich mit einem Besen aus dem Haus zu jagen. Wenn ich mir ihr Foto ins Gedächtnis rief, traute ich ihr allerdings eher eine Schrotflinte zu – irgendetwas, das mich ins Krankenhaus bringen würde und eine Menge Schmerzen verursachte.
    Hinter meiner nun geschlossenen Bürotür hörte ich das Geräusch rückender Stühle, dann Schritte. Neil und Eric machten sich eindeutig auf, um meinen Computer unter die Lupe zu nehmen.
    Ich seufzte und sah Stacey an. Ein im Ansatz mitleidiges Lächeln flackerte mir entgegen, zum ersten Mal seit meiner Ankunft herrschte Sympathie zwischen uns.
    Sie wiegte ihren Kopf hin und her. »Du musst nicht immer gleich das Schlimmste erwarten.«
    Meinte sie damit, ich sollte den Teufel nicht an die Wand malen? Haha.
    »Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Falls der Wagen liegen bleibt oder du dich trotz Straßenkarte nicht zurechtfindest. Deine Sachen hat Desmond heute Morgen bereits auf der Rückbank verstaut.«
    Ah, sie unterstellte mir, keine Karten lesen zu können. Leider bedeuteten ihre Worte auch, dass Desmond mich dieses Mal nicht begleiten würde. Das nahm der ganzen Sache einen Großteil ihres Reizes. Genau genommen blieb kein einziger Funke Reiz mehr übrig, zog man den Hausmeister von der Gesamtgleichung ab.
    »Okay«, verbarg ich meine Enttäuschung hinter einer knappen Antwort. »Ich mache mich besser auf den Weg.«
    »Viel Glück, Nala.« Sie strahlte mich an.
    Ich strahlte zurück.
     
    Als ich aus dem Haus trat, parkte der Wagen dort, wo er am Vortag gestanden hatte. Ich sah mich um. Weit und breit war niemand mit dunklen Haaren und atemberaubenden Augen zu sehen, nur ein kleines Grüppchen Telefonisten stand am anderen Ende des Gebäudes im Nieselregen. Drei von ihnen zogen wie wild an

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