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Nicht ohne meinen Mops

Nicht ohne meinen Mops

Titel: Nicht ohne meinen Mops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Porath
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werden. Aber da habe ich die Rechnung mal wieder ohne meine Jungs gemacht. Die Fensterläden (ich liebe Fensterläden, Rollos kann jeder!) sind halb geschlossen und mein Zimmer liegt in angenehmem Halbdunkel. Aus dem CD-Player dringen sanfte Töne, irgendetwas zwischen Harfe und Geige. Das Bett ist ordentlich aufgeschüttelt und mit einem Badelaken abgedeckt.
    »Ui«, mache ich. Rolf, der sich eben noch am Beistelltischchen zu schaffen gemacht hat, fährt herum.
    »Ah, Kundschaft!«, ruft er. Dann befiehlt er mir, mich mit der bereitgestellten Bodylotion einzureiben und verschwindet. Auf dem Tischchen sehe ich allerlei Töpfchen und Tiegel, die definitiv nicht aus meinem Fundus stammen. Ich wickele mich aus dem Bademantel und schnuppere an der Lotion. Hmmm. Mango. Die Creme ist so perfekt, dass sie sofort einzieht. Meine Haut glänzt verführerisch und ich dufte so lecker, dass ich mich am liebsten selbst beißen würde. Rolf gibt mir von der Küche aus die Anweisung, etwas Bequemes anzuziehen. Ich schlüpfe in meine ausgeleierte Jogginghose (die allerdings bislang nur auf dem Sofa eingesetzt wurde) und ein verwaschenes Shirt aus Schulzeiten.
    »Fertig?« Rolf späht in mein Zimmer.
    »Fertig«, antworte ich.
    »Dann mach es dir bequem in deiner Kemenate, Prinzessin, und sinke auf dein Lager«, schnurrt der frisch geduschte Chris, der auf einer Ingwerwolke ins Zimmer schwebt. Ich tue, wie man mir befiehlt, und lege mich auf mein Bett. Die Jungs nesteln an den Tiegeln und Töpfen.
    »Augen zu«, sagt Rolf und ich spüre eine kühle Creme auf meinem Gesicht. Mit sanft kreisenden Bewegungen massiert Rolf die Creme ein. Ich seufze.
    »Herrlich«, nuschele ich, aber Rolf hält mir den Mund zu.
    »Nicht reden, genießen«, sagt er. Dann spüre ich, wie Chris sich an meinen Füßen zu schaffen macht. Etwas kühles, öliges, tropft darauf und dann beginnt er mit gezieltem Druck, meine Reflexzonen zu bearbeiten.
    »Wo habt ihr das gelernt?«, frage ich trotz des Verbotes.
    »Naturtalent«, antwortet Chris. Rolf hält mir abermals den Mund zu. Also gut. Gewonnen. Ich schweige. Und genieße. Und schnurre. Rolf hat Zauberhände und ich denke zum x-ten Mal, dass der Frauenwelt mit diesen Jungs wirklich etwas entgeht. Warum kann ein Heteromann nicht so sein? Marc hätte mir nie die Füße so liebevoll und ausgiebig massiert, wie Chris das tut. Im Gegenteil, ich wette, mein Verflossener hätte sich zunächst ein Gesundheitsattest geben lassen, dass ich weder an Fußpilz noch an Warzen leide.
    Als Rolf die Cremeschicht mit einem Kleenex abnimmt, öffne ich vorsichtig die Augen. Ich sehe, wie er ein Gesichtswasser, das man nur für pervers viel Geld im Fachhandel bekommt, üppig auf Wattebäusche gibt. Chris schüttelt derweil ein Fläschchen mit knallrotem Nagellack. Ich mache schnell die Augen zu und genieße den kühlen Wattebausch auf meinem Gesicht und das sanfte Streichen des Lackpinsels an meinen Zehen.
    Langsam werde ich müde. Aber es wäre eine Sünde, diese Behandlung zu verschlafen. Also schalte ich mein Kopfkino an. Aber heute läuft nichts. Nur schwarze Leinwand. Ich seufze wieder.
    »Ah, Prinzessin genießt, gut so«, flüstert Chris. Ich höre, wie Tiegel aufgeschraubt werden. Chris nimmt meine rechte Hand und feilt an den Nägeln. Derweil landet eine kühle, nach nichts riechende Masse in meinem Gesicht.
    »Wie gut, dass wir so viel Quark im Haus haben«, sagt Rolf und ich muss all meinen Willen aufbringen, um nicht laut zu lachen.
    »So, noch ein paar Gurkenscheiben zur Dekoration und dann bleibst du mindestens 20 Minuten liegen. Regungslos«, befiehlt Rolf. Ich brumme etwas und höre, wie er aus dem Zimmer geht. Derweil feilt Chris schweigend meine linke Hand und ich spüre, dass er auch meine Fingernägel lackiert. Und dann massiert er jeden Finger einzeln. Ich könnte grunzen vor Wohlsein! Schließlich legt Chris mir sanft die Hände auf den Bauch und flüstert: »Entspannen, wir wecken dich!« Dass er aus dem Zimmer schleicht, nehme ich nur noch durch Nebel wahr. Dann gleite ich in einen kurzen, traumlosen Schlaf.
    Als meine Jungs mich von der Quarkmaske befreit haben und ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich frisch und rosig aus wie ein Neugeborenes am Po.
    »Ihr könnt zaubern!«, rufe ich und knuddele erst meinen Masseur und dann meinen Fußpfleger. Die beiden lachen.
    »Mäuschen, noch bist du nicht fertig«, sagt Chris und drückt mich zurück auf den Hocker vor dem Schminkspiegel.
    »Ihr schafft das

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