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Nicht ohne meinen Mops

Nicht ohne meinen Mops

Titel: Nicht ohne meinen Mops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Porath
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und Tisch decken!«
    Meine Jungs salutieren, schlagen die Hacken zusammen und gehen dann ans Werk. Und als wir wenig später am und Earl unter dem Tisch sitzen, vor uns die dampfende Pasta, kann ich nicht mehr an mich halten und platze mit der Neuigkeit des Jahres heraus: »Ich bin über Marc hinweg!«
    Chris lässt die Gabel in den Teller fallen, dass die Soße nur so auf sein weißes Shirt spritzt.
    »Scheiße!«
    »Ach du Schande.« Rolf starrt entgeistert von mir zu Chris und wieder zurück.
    »Was meinst du jetzt? Dass ich den Arsch aus meiner Seele verbannt habe oder die Flecken auf Chris’ Shirt?«
    »Beides, irgendwie …«
    »Ja, und wie kam das so plötzlich?« Chris tupft sich mit der Serviette auf der Brust rum und arbeitet die gekochten Tomaten noch weiter in den Stoff.
    »Aaalso«, sage ich und erzähle von Melly, dem breit gewordenen Arschgeweih und dem schreienden David. Und dass ich solch ein Leben, wie die beiden es im Moment führen, ganz bestimmt nicht haben wollte und schon gar nicht neidisch darauf bin. Dass es mich aber diebisch freut, wenn ich daran denke, dass klein David mit voller Wucht auf das Designersofa kotzt. Als ich fertig bin mit meiner Erzählung, hebt Chris sein Rotweinglas und Rolf klatscht in die Hände.
    »Bravo, kleines Mädchen!« Stolz klopft Rolf mir auf die Schulter.
    »Da kann unsere Nachricht ja nicht mithalten«, seufzt Chris.
    »Was?«, rufe ich. »Wollt ihr heiraten? Bekommt ihr ein Kind?«
    Rolf verschluckt sich am Rotwein. Jetzt hat auch er rote Flecken auf dem Hemd und ich frage mich, was schwerer rausgeht, Rotwein oder Sauce.
    »Nein!« Chris kreischt gespielt. »Ich bin nicht schwanger!«
    »Ach, und ich dachte schon, es hat einen Grund, warum ihr die Zwischentür aufgemacht habt«, rutscht es mir raus. Meine Männer schauen sich tief in die Augen. Gut, auch eine Antwort …
    »Nein, Schätzchen, besser. Viel besser«, sagt Rolf schließlich.
    »Obwohl unsere Nachricht durchaus fruchtbar ist.« Chris kichert. Rolf grinst.
    »Habt ihr aus Versehen eine Frau geschwängert?«
    Die Jungs prusten los und ich befürchte weitere Fleckendesaster.
    »Nein, wir haben einen Garten gemietet.« Peng. Rolf schaut mich an, als habe er eben den Everest bestiegen und Chris guckt, als sei Freddy Mercury höchstpersönlich und quicklebendig in sein Bett gestiegen.
    »Was?«
    »Wir haben eine Parzelle in der Gartenkolonie gepachtet«, sagt Chris so langsam, als habe er eine halb debile Seniorin vor sich. Wahrscheinlich mache ich auch so ein Gesicht. Wo bleibt mein Zivi?
    »Moooment«, sage ich nach, wie mir scheint, 30 Minuten. »Ihr habt einen spießigen Schrebergarten gemietet?«
    Chris will etwas sagen, doch Rolf kommt ihm zuvor. »Das ›spießig‹ überhöre ich mal«, sagt er. »Schrebergarten stimmt aber.«
    »Toll«, nöle ich gedehnt.
    »Du kannst ruhig ein wenig begeisterter sein«, zischt Chris.
    »Bin ich doch, aber daran muss ich mich erst mal gewöhnen. Versteht mich nicht falsch, aber bei Schrebergärten denke ich an Gartenzwerge, künstliche Brünnlein und akkurat gestutzte Hecken vor winzigen Gartenhäuschen …«
    »Das nennt man Lauben!« Chris schnaubt und verschränkt beleidigt die Hände vor der Brust. Okay, er hat seine zwei Minuten. Länger dauert es nie, bis er wieder ausschnappt.
    »Wir dachten, du freust dich«, sagt Rolf.
    »Ich freue mich doch!«
    »Super! Weißt du, wir können an den Wochenenden rausfahren, im Grünen sitzen, die Sonne und die Stille genießen …«
    »… im November?«
    »… natürlich nicht.« Zwei Minuten sind um und Chris redet wieder mit mir. »Erst im Sommer logischerweise! Aber die Parzelle war jetzt frei und wir mussten uns schnell entscheiden.« Um ihn nicht noch weiter zu verärgern, höre ich scheinbar gespannt zu, als er von all den Pflanzen und Beeren, Kräutern und Bäumchen berichtet, die er anzupflanzen gedenkt. Rolf hängt förmlich an seinen Lippen und zwei Flaschen Wein später lasse ich mich breitschlagen, am kommenden Samstag mit den beiden in die Kolonie zu fahren, um den Vertrag perfekt zu machen.
     
    Obwohl meine Tage ohne Arbeit verdammt lang sind und sich ziehen wie Kaugummi, kommt der Samstag früher, als ich dachte. Okay, ich bin arbeitslos – aber nicht ohne Beschäftigung. Ich habe mich um Earl zu kümmern und darum, dass er ordnungsgemäß seine Epilepsietabletten einnimmt und ebenso ordnungsgemäß zweimal am Tag kackt. Und ich habe mich in den tiermedizinischen Büchern festgefressen, ab und zu

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