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Nicht ohne meinen Mops

Nicht ohne meinen Mops

Titel: Nicht ohne meinen Mops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Porath
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gebannt auf DVD und laut Chris um Klassen besser als die 2010er-Version, als Lena mit dem Nachnamen, der wie eine Diagnose von Dr. House klingt, gewonnen hat. ›Doc, der Patient hat einen akuten Meyer-Landrut!‹
    Meine Jungs kennen die Aufzeichnung beinahe auswendig – erstens waren sie am Ausstrahlungsabend bei der großen Grand-Prix-Party auf dem Marktplatz und haben sich die Darbietungen aus Moskau auf der Großbildleinwand reingezogen. Und zweitens haben sie die Aufnahme schon mindestens 18 Mal angeschaut, um sich am Anblick der Darsteller zu ergötzen. Der männlichen, wohlgemerkt – denn selbst das enge Mieder von Dita von Teese, die sich halb nackt zur Unterstützung des stimmenschwachen deutschen Duos auf der Bühne räkelt, kann meinen Jungs nur ein müdes Gähnen entlocken.
    »Okay, sieht schon sexy aus, wenn man drauf steht«, räumt Chris ein. Doch Rolf spult sofort weiter zum dänischen Beitrag.
    »Sieht aus, als ob der eine heftige Hodenentzündung hat«, kommentiere ich den Sänger, der sich scheinbar unter Schmerzen in viel zu engem Beinkleid auf die Bühne begeben hat. Meine Jungs protestieren laut und mit viel Eis auf den Zungen. Dann spult Chris zurück zum deutschen Beitrag und beide kleben mit den Blicken an der silbern glänzenden Hose des Sängers.
    »Wie viele Alufolien mussten dafür wohl sterben?«, frage ich laut.
    »Bitte?«
    »Na ja, das sieht doch aus wie eine Grillwurst!« Ich will fies sein. Gemein wie J. R. Ewing. Wenn Arne schon nicht da ist, dann muss mein Spott sich eben über die Verlierer im europäischen Musikzirkus ergießen.
    Rolf gackert los. »Stimmt, aber wär bestimmt lecker.«
    Chris wirft ihm einen gespielt empörten Blick zu. Langsam, ganz langsam, hebt sich meine Laune ein wenig. Anderthalb Liter Eis und zwei Liter Lambrusco später erhebe ich mich auch. Vom Sofa. Angenehm angesäuselt und fast gar nicht mehr wütend mache ich mich auf den Weg in mein Bett. Und wehe, ich träume von Arne!
     
    Ich habe nicht von Arne geträumt. Ich habe gar nichts geträumt. Zumindest nichts, an das ich mich erinnern kann, als ich mich mit schwerem Kopf und wackeligen Knien auf den Weg in Dornröschens Badetempel mache. Die Türen zu den Zimmern der Jungs stehen offen. Die Küche ist verwaist und Earls Kissen hundeleer. Ich bin allein in der Wohnung und das ist mir ganz recht so. Immerhin ist a) Sonntag, b) die Bücherei geschlossen und c) mein Gehirn noch immer leicht betäubt. Das ändert sich auch nur wenig, als ich nach zwei Tassen Kaffee und drei Zigaretten endlich den Weg in die Dusche finde. Ich lasse mir das heiße Wasser auf den Kopf prasseln. Vom Dampf wird der Duschvorhang nach innen gezogen und Plastikfische schmiegen sich an meine Schenkel und an meinen Po. Immerhin interessiert sich irgendetwas für meinen Körper!
    Als ich aufgeweicht und blitzsauber (anderthalb Flaschen Duschgel müssen eine Tiefenwirkung haben) nach dem Handtuch greife, bimmelt es. Ich schlinge den Pinocchio um meinen Kopf und ein etwas neueres und größeres Handtuch um meinen Körper und platsche in den Flur. Mit nassen Fingern greife ich zum Hörer der Sprechanlage, als es gegen die Wohnungstür klopft. Ich linse durch den Spion und blicke direkt in Arnes verzerrtes Auge. Dieses Auge würde ich unter Millionen Augen wiedererkennen!
    »Tanja, ich weiß, dass du da bist!«
    »Bin ich nicht!«
    »Lass mich rein, bitte …«
    »Ich hab nichts an.«
    »Dann warte ich, aber bitte, ich muss mit dir reden.«
    »Und wenn ich nicht will?« Ha! Jetzt bin ich mal kokett.
    »Dann brülle ich so lange und so laut, bis Frau Stiller die Feuerwehr holt.«
    »Nützt dir gar nichts.« Nee, so einfach mach ich es ihm nicht.
    »Ach Tanja, sei nicht albern!« Ich? Albern? Blödmann! Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Mit einer einzigen Bewegung reiße ich die Tür auf und husche in mein Zimmer, wo ich mich blitzschnell und leider immer noch leicht feucht in Jeans und T-Shirt schmeiße. Dass ich das gelbe mit den Eisflecken erwische, merke ich erst, als ich in die Küche gehe, wo Arne frische Sonntagsbrötchen in einem Korb drapiert. Wenn die Nachbarin von gegenüber jetzt in die Küche linst, dann denkt die garantiert, dass das hier das Frühstück nach einer heißen Liebesnacht ist.
    »Wo habt ihr denn die Marmelade?«, fragt Arne und starrt mich an. Ich starre zurück und ein Wassertropfen fällt mir aus den Haaren auf die Nase.
    »Süß«, sagt Arne.
    »Marmelade ist immer süß, auch in einem schwulen

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