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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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verdammt genau wusste, dass er das besser nicht tat, konnte er nicht widerstehen: Er wischte ihr sanft mit einem Finger diese Träne ab.
    Emily zuckte zusammen, als hätte die Berührung sie verbrannt.
    „Es tut mir leid“, sagte er.
    „Fass mich nicht an“, erwiderte sie. „Fass mich nie wieder an!“
    Jim senkte den Blick auf den Sand, ließ ihn dann übers Meer und zum Himmel schweifen, bevor er sie erneut anschaute. „Emily“, stieß er heiser vor, „ich muss zugeben: Das fällt mir schwer. Ich glaube, ich kann mich nicht von dir fernhalten.“
    „Vor sieben Jahren hattest du damit keine Probleme“, gab sie zurück, wandte sich ab und ging.
    Was sollte er darauf antworten? Schweigend folgte er ihr zurück zum Parkplatz.

6. KAPITEL
    R uhelos lief Jim auf und ab – von der Eingangstür zur Glasschiebetür, die auf den winzigen Balkon führte. Zurück zu dem kleinen Esstisch, wo er einen Moment stehen blieb, dann weiter zur Eingangstür. Und wieder zur Glasschiebetür …
    Emily löste ihren Blick von ihm und konzentrierte sich erneut auf den schlanken Hispano, der ihr gegenüber auf der Couch saß.
    „Ich werde im selben Raum sein“, sagte Detective Salazar. Sein hispanischer Akzent klang weich und melodiös. „Oder doch zumindest irgendwo im Country-Club, solange Sie und Mr Delmore dort sind.“
    Emily nickte.
    „Wenn du ein Problem bekommst, Emily …“, warf Jim ein – es waren seine ersten Worte nach beinah zwanzigminütigem Schweigen. Emily und Salazar schauten ihn fragend an. „Ganz egal, was für ein Problem, wende dich an Phil. Er bringt dich dann in Sicherheit.“
    „Was für ein Problem sollte ich schon bekommen?“, fragte Emily, schlug die Beine übereinander und musterte Jim kühl. „Das ist ein Abendessen in großer Gesellschaft. Ich wage ernstlich zu bezweifeln, dass Alex vorhat, vor den Augen sämtlicher Klatschreporter der Lokalpresse irgendetwas Illegales zu tun.“
    Jim schob die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Endlich stand er mal für einen Augenblick still. „Du hast recht. Das wird er wahrscheinlich nicht tun“, gab er zu. „Aber du verdächtigst diesen Mann, ein Krimineller zu sein. Und jetzt musst du ein paar Stunden mit ihm verbringen und dabei so tun, als hättest du keine Ahnung, womit er wirklich sein Geld verdient. Das ist nicht immereinfach. Wenn du feststellst, dass du das nicht schaffst, wenn dir das alles zu viel wird, wenn du es mit der Angst zu tun bekommst …“
    „Ich habe keine Angst!“ Emily reckte trotzig ihr Kinn vor. Aber wogegen richtete sich ihr Trotz? Gegen seine Worte oder gegen die ihnen zugrunde liegende Freundlichkeit? Oder vielleicht auch gegen die ruhige Sanftheit seiner Stimme …
    „Das ist prima“, meinte Salazar und lächelte sie an. „Also, Sie legen es heute Abend nicht darauf an, Informationen aus Mr Delmore herauszuholen. Die Jagd nach Informationen überlassen Sie unserem Freund Diego, verstehen Sie?“
    Diego. Jim. Jim. Emilys Blick zuckte kurz zu Jim hinüber, der immer noch an der Wand lehnte. Er beobachtete sie, und sie schaute wieder hastig zurück zu Detective Salazar. „Verstehe“, sagte sie.
    „Sie legen es heute Abend darauf an, für sich und Ihren ‚Bruder‘“, – Salazar nickte kurz zu Jim hinüber – „eine Einladung zu einer der Wochenendpartys auf Delmores Yacht zu bekommen. Das sollte Ihnen nicht weiter schwerfallen. Es wäre auch nicht schlecht, wenn Sie beide in Mr Delmores Haus eingeladen würden. Nach unseren Ermittlungen erledigt Alexander Delmore die meisten seiner Geschäfte zu Hause oder von seiner Yacht aus …“ Er runzelte besorgt die Brauen. „Stimmt irgendwas nicht? Sie sehen nicht gerade glücklich aus.“
    Emily fühlte sich auch alles andere als glücklich. „Meine Beziehung zu Alex ist ein wenig … seltsam. Er hat mir mehr als einmal gesagt, dass er unter anderem deshalb so gern mit mir ausgeht, weil ich ihn nie unter Druck setze. Ich habe ihn nie gefragt, wann wir uns wiedersehen. Ich habe ihn nie um irgendetwas gebeten. Er hat mir gesagt, ich sei diesbezüglich ganz anders als die Frauen, mit denen er vorher gegangen ist.“
    Jim starrte auf die Spitzen seiner Cowboystiefel und hörte zu, was Emily über ihre Beziehung zu Delmore erzählte. Sie hätte mit denselben Worten ihre Beziehung zu ihm selbst vor sieben Jahren beschreiben können, denn sie hatte auch ihn nie unter Druck gesetzt. Ja, sie hatte nicht einmal um seine Aufmerksamkeit

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