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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ungläubiges Erstaunen.
    „Weil ich verrückt nach dir war.“ Er hatte die Worte noch gar nicht ganz ausgesprochen, da war ihm klar, dass er das nicht hätte sagen sollen. So war er, redete einfach drauflos, sagte, was ihm gerade in den Sinn kam und was er fühlte, ohne groß nachzudenken. Wie oft hatte ihn das schon in Schwierigkeiten gebracht! Ihm war klar, dass es auch diesmal nicht anders sein würde.
    Seine unüberlegten Äußerungen ernteten oft ebenso unüberlegte Reaktionen, aber Emily schaute ihn einfach nur schweigend an.
    Trotzdem wusste er, dass er in der Falle saß. Seine Worte waren in ihren Augen völlig wertlos, und er konnte beim besten Willen nicht glaubhaft machen, was er gerade gesagt hatte. Nichts sprach dafür, dass er es ernst meinte. Im Gegenteil: Die Art, wie er seinerzeit die Beziehung zu Emily beendet hatte, schien zu beweisen, dass sie ihm nichts, aber auch gar nichts bedeutet hatte.
    Jim senkte den Blick auf sein Sandwich. Der Appetit war ihm vergangen.
    Als er wieder zu Emily aufschaute, lächelte sie. Allerdings lächelte sie nicht ihn an, sondern in sich hinein. Sie glaubte, ihn durchschaut zu haben. Die Unsicherheit in ihrem Blick war verschwunden, hatte Selbstvertrauen und Entschlossenheit Platz gemacht.
    Ihr Lächeln erstarb, und ihr Blick wurde frostig, als sie ihm direkt in die Augen schaute und sagte: „Du bist so ein Dreckskerl. Wie kannst du es wagen, das, was geschehen ist, auch noch zu beschönigen? Ich weiß genau, was du für mich empfunden hast.“ Sie sprach ruhig und gelassen, aber ihr Ton ließ keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinte. „Wenn du auch weiterhin meine Intelligenz mit lächerlichen Interpretationen unserer armseligen kleinen … Affäre beleidigen willst, zwingst du mich dazu, über deinen Kopf hinweg zu handeln, Detective. Und ich werde keine Sekunde zögern, offiziell Beschwerde bei Lieutenant Bell einzulegen.“
    Armselige kleine Affäre. Für Jim war die Beziehung mit Emily die großartigste, schönste und wichtigste Liebesbeziehung seines Lebens gewesen. Dass sie jenen Abschnitt ihres Lebens als armselige kleine Affäre bezeichnete, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
    Aber was sollte er dazu sagen? Wenn er aufstand und sieso anbrüllte, wie er es am liebsten getan hätte, wenn er ihr ins Gesicht brüllte, dass er sie, verdammt noch mal, geliebt hatte, was würde er damit erreichen? Sie würde ihm nicht glauben. Und er wäre den Fall los – auf der Stelle.
    Ohne seine Mitarbeit würden die Ermittlungen auf Eis gelegt, und Delmore konnte ungestört weiter kiloweise Kokain nach Florida schmuggeln. Und dann hätte Emily noch mehr Grund, ihn zu verachten.
    Ihm wurde plötzlich und sehr überraschend klar, dass er das nicht wollte. Er wusste zwar nicht, was zum Teufel er eigentlich wollte, aber er wusste verdammt genau, was er nicht wollte: dass Emily ihn ablehnte.
    Also brüllte er nicht los. Sagte ihr nicht, dass sie sich irrte. Er sagte gar nichts, sondern nahm einfach nur seine Sonnenbrille ab, schloss die Augen, stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und versuchte die sich anbahnenden Kopfschmerzen zu vertreiben, indem er die Handballen gegen die Stirn drückte. Das Ticken seiner Armbanduhr machte ihm bewusst, wie die Sekunden verrannen, während sie beide schweigend dasaßen und sich nicht rührten.
    Nach vielen endlosen Sekunden schaute Jim auf und strich sich mit den Händen übers Gesicht. Er stützte das Kinn auf seine Daumen, drückte die Finger gegen seine Lippen und sah Emily an.
    Sie schaute aufs Meer, ohne etwas wahrzunehmen. Nervös räusperte Jim sich, und sie warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder auf den fernen Horizont konzentrierte.
    „Emily“, sagte er und musste sich erneut räuspern. Es half nichts, seine Stimme klang genauso heiser wie zuvor. „Es tut mir leid. Können wir … vielleicht … noch mal von vorn anfangen?“
    Sie wandte sich ihm direkt zu. Ihr Gesichtsausdruck war so eisig, dass ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    „Von vorn anfangen?“, fragte sie. „Das habe ich vor. Wenn Alex im Gefängnis sitzt und du aus meiner Wohnung verschwunden bist, wenn ich keinen von euch beiden jemals wiedersehen muss, dann fange ich von vorn an. Auf jeden Fall in einer anderen Stadt, vielleicht sogar in einem anderen Bundesstaat.“
    „Das meinte ich nicht …“
    „Ich weiß, was du meintest, und die Antwort lautet Nein. Die nächste Frage, Detective.“
    Jim starrte sie an, schockiert

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