Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
die.”
„Aber sie ist doch eine Idiotin!”, entfuhr es Manchester.
James wurde stutzig. „Wie kommst du denn darauf? Das ist ein cleveres Mädchen, glaub mir.”
Manchester betrachtete James eindringlich. „Was ist mit deiner Frau? Sie ist doch eher der leichtfertige Typ, oder nicht? Ein bisschen albern, zappelig?”
„Meine Frau? Zappelig? Letzte Nacht hat sie eine vermeintliche Schwerverbrecherin mit einem Paar Duellpistolen attackiert. Ich frage mich, was daran zappelig sein soll, ich finde es eher waghalsig.”
„Sie denkt also nicht viel nach.”
„Worauf wollen Sie hinaus, Sir? Meine Frau ist eine sehr intelligente und ausserordentlich gebildete Person. Kein St. Yves könnte jemals etwas anderes sein.”
Manchester zuckte zusammen.
Was will Manchester nur sagen?
„Na dann”, fuhr der Premierminister fort, „überbringe deiner Frau und Miss Barnham meine Glückwünsche und teile ihnen mit, falls sie Interesse daran haben, für mich zu arbeiten, habe ich jederzeit eine Stelle frei. Ihre detektivischen Fähigkeiten und ihre Kunst der Täuschung sind nahezu unübertroffen.”
„Täuschung?”
„Du bist also nicht Teil der Verschwörung gewesen?”
„Welcher Verschwörung?”
Manchester kicherte. „Ach herrje. Du weiß nicht, dass deine Frau und Miss Barnham mich in der Oper überfallen haben? Wie eine Herde wilder Gänse? Soviel Geschnatter habe ich noch nie gehört. Sie haben behauptet, sie hätten dich im Verdacht, ein Spion zu sein. Deine Frau war ganz hin und weg von der Idee, du könntest erschossen werden, denn dann würde sie nur schwarze Spitze aus Paris tragen!”
James musste lachen. So haben sie es also gedreht!
Er hatte Clara bekniet, ihm zu verraten, ob sie mit Manchester gesprochen hatte oder nicht, warum der Premierminister seine Meinung geändert hatte, aber sie hatte sich in ihr Geheimnis gehüllt.
„Das klingt nach meiner Frau.”
„Die haben mich komplett reingelegt,” knurrte Manchester.
„Ich darf dich meiner tief empfundenen Anteilnahme versichern. Jetzt aber zurück zu unserem Problem. Was sollen wir jetzt tun?”
„Du fährst nach Seventree zurück.”
„Was?” rief James empört. „Ich soll nicht bei der Verhaftung dabei sein?”
„Nein. Waldo wird sich darum kümmern. Du bleibst schön in der Versenkung bis die Nummer vom Tisch ist. Fahr zurück zu deinem gerissenen Weib.”
James dachte an Clara, die wahrscheinlich gerade auf einem Pferd durch die verschneite Landschaft ritt. Wärme durchflutete seinen gesamten Körper.
„Genau das mache ich. Good bye, Robert.”
Er machte sich auf den Weg in seinen Club, wo er den restlichen Tag und die kommende Nacht verbringen wollte. Er hatte aus gegebenem Anlass seinen Kammerdiener in Seventree zurückgelassen und keines seiner Häuser war zu dieser Zeit auf Bewohner eingestellt.
Am nächsten Morgen erwachte er frisch und erholt. Er konnte es kaum abwarten, nach Seventree zurückzukehren. Da trat ein Diener an ihn heran und reichte ihm einen Brief.
Es war eine Nachricht seiner Mutter, die ihn bat, dringend nach Crawford zu kommen, weil ihr Gesundheitszustand sich verschlechtert hatte.
Er runzelte die Stirn.
Seine Mutter würde zuerst nach Seventree geschickt haben. Clara war bestimmt sofort zu ihr geeilt, aber er durfte seine Abreise keinen Moment verzögern. Jeder Tag konnte der letzte seiner Mutter sein.
Er bat den Club Manager, eine private Kutsche für ihn zu bestellen. Gegen Mittag verließ er die Stadt. Fünf ereignislose Stunden später traf er in Crawford Manor ein.
Es war ein kalter, aber sonniger Nachmittag. Die Sonne hing tief über dem schneebedeckten Park und James wünschte sich, er könnte sich einfach eine Höhle suchen und mit Clara zusammen in den Winterschlaf gehen.
Das Torhaus sah so einladend aus wie eh und je. Er klopfte an die Tür, die sich von selbst öffnete, als er sie berührte.
Wahrscheinlich waren alle im Schlafzimmer seiner Mutter und niemand konnte entbehrt werden, deshalb hatten sie die Tür für ihn offen gelassen.
Er hatte kaum die Türschwelle übertreten, da spürte er schon kalten Stahl an seiner Wange.
„Du siehst blendend aus, Lord Darlington”, sagte Natasha Osipova.
Fünfzehn
Zehn Sekunden später
Claras Blut gefror, kaum dass sie James sah. Er war in die Falle gegangen, genau wie sie.
Sie führ zusammen, was ein Fehler war, denn die Miene ihres Ehemannes verhärtete sich auf der Stelle.
„Bei Jupiter, worauf willst du hinaus,
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