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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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überwinden.
    »Wie du schon gesagt hast …« Wieder einmal ließ sein schiefes Lächeln mein Herz schmelzen. »Du bist nicht so wie ich. Nicht verantwortungslos. Kein Mensch, der immer nur tut, was ihm gefällt. Sagen wir einfach, es hätte mir nicht in den Kram gepasst, dich zu finden.«
    Dann ließ er mich stehen und ging zu Racine. Was mich mehr überraschte, wusste ich nicht - dass er sich erinnerte, was ich vor drei Jahren gesagt hatte? Oder dass seine lässige Akzeptanz unserer Trennung mein Herz wie ein Speer durchbohrte?

24
    Als wäre meine Seele bei dem katastrophalen Dinner mit Jack (und Racine) noch nicht genug gepeinigt worden, schleppte Janice mich am nächsten Tag zu Michel’s House of Brides. Dort machte sie dem Personal großzügige Angebote und klimperte mit den Wimpern, in der Hoffnung, das verschwundene Kleid würde wieder auftauchen.
    Bei ihrem Manöver mit den klimpernden Wimpern warf mir der etwas feminine Michel höchstselbst einen sonderbaren Blick zu und fragte, ob ich mich setzen wollte. Danach wurde es nicht besser.
    Ganz egal, was ich tat - das Kleid blieb unauffindbar. Und außer der Quittung, die Janice beharrlich vorwies, gab es keinen Beleg.
    »Keine Aaahnung, wo das Kleid iiist«, ächzte Michel. »Jedenfalls nicht hiiiier.«
    »Aber es muss hier sein«, flehte Janice.
    Die ältere Verkäuferin, die uns bedient hatte, betrat den Laden, eine Handtasche am Arm. »Oh! Hallo! Sie sind sicher wegen des Kleids gekommen.«
    »Haben Sie’s?«
    »Natürlich, warten Sie bitte, bis ich meine Sachen weggeräumt habe …« Sie verstaute ihre Tasche in einer Schublade, dann öffnete sie einen Schrank und wühlte in den Kleidern, die darin hingen. Zweimal, dreimal. »Das verstehe ich nicht.« Sie drehte sich zu uns um. »Wahrscheinlich habe ich’s nach hinten gebracht.«

    »Sparen Sie sich die Mühe, Miiiiss Montoya«, seufzte Michel, »wir haben schon überall nachgesehen. Dieses Kleid iiiist verschwunden.«
    »Aber - das ist unmöglich. Wer sollte es denn genommen haben?«
    »India«, platzte Janice heraus.
    Verwirrt hielt die Frau den Atem an. Und ehrlich gesagt, ich auch.
    »Meinen Sie etwa India Blair ?«, fragte die Verkäuferin, und ich konnte ihre Verblüffung nachvollziehen.
    Warum sollte India das Kleid entwenden?
    Michel runzelte die Stirn. »Kennen Sie diese India, Miiiss Montoya?«
    »O ja. So ein süßes Mädchen.«
    Gewiss, es gab viele Adjektiva, die ich gebrauchen würde, um India zu beschreiben. »Süß« gehörte allerdings nicht dazu. Aber das Wort »Diebin« stand auch nicht auf dieser Liste.
    »Neulich war sie da, um die junge Ruth zu besuchen«, berichtete die Verkäuferin. »Ein seltsames Paar … Ruth arbeitet so hart. Und an jenem Tag half India mir, einige Kartons auszupacken. Heutzutage ziemlich ungewöhnlich für ein Mädchen in diesem Alter …« Ihre Brauen zogen sich zusammen. »Wenn ich mich recht entsinne - seither ist sie nicht mehr hier gewesen.« Plötzlich presste sie eine Hand auf ihre Brust. »Glauben Sie wirklich, sie hat das Kleid genommen?«
    Da wir keine definitive Antwort wussten, erkundigte sich Janice nach dem Kleid, das ihrer Tochter zu groß gewesen war. Unglücklicherweise hatte es eine WCU-Studentin
gekauft, die in diesem Sommer heiraten würde. Und weil das Frühlingssemester schon beendet war, konnten wir sie nicht auf dem Campus aufspüren, das Kleid zurückkaufen und hoffen, es würde sich ändern lassen.
    Nachdem Michel wortreich versprochen hatte, er würde alles tun, um das Problem zu lösen (außer das Kleid zu beschaffen und den reichsten Mann von Willow Creek zu fragen, ob vielleicht zufällig ein vermisstes Kleid in seinem Haus herumlag), verabschiedeten wir uns. Was sollten wir auch machen? Es gab keine Beweise.
    Auf dem Gehsteig blieben Janice und ich in der sengenden Hitze stehen.
    »Was glaubst du, warum India das Kleid gestohlen hat?«, fragte ich.
    »Diesen Typ kenne ich. Immer muss sie das Beste von allem haben, und das gilt auch für das Ballkleid. Dieses Kleid ist ein Traum. Also ist sie in den Laden gegangen und hat es sich geschnappt, bevor wir gekommen sind.«
    »Sicher, viele Mädchen beneiden einander und sind missgünstig, aber …«
    »Sei nicht so naiv, Carlisle, du bist doch Scheidungsanwältin.« Sie ging zum Auto. »Komm, wir reden mit ihrem Vater.«
    »Wir?«
    Und tatsächlich, wir fuhren zu den Willows und hatten Glück, denn Hunter Blair war daheim, und wir durften das Tor passieren. Der Hausherr erwartete

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