Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
Vom Netzwerk:
immer nervöser, weil ich mich weigerte, ein Datum für seine Reise nach Texas zu nennen. Und obwohl ich ein Sabbatical genommen und mich freistellen lassen hatte, rief mich die Kanzlei fast genauso oft an.
    »Allison«, sagte ich zur Assistentin des leitenden Partners, »Deirdre in Bill Pattersons Büro kann Walter sicher bei seinem neuen Ehevertrag helfen.«
    »Aber Walter will nicht Deirdre oder sonst jemanden, sondern dich .«
    Wenn es nicht um Walters neuen Ehevertrag ging, wollte mich jemand anderer engagieren. Meistens fragten Leute nach mir, die von ehemaligen Klienten meinen Namen erfahren hatten. Aus Gründen, die mir rätselhaft blieben, schien niemand die Bedeutung des Wortes »Sabbatical« zu verstehen. Jedes Mal, wenn mein Handy klingelte, zuckte ich verstört zusammen. Und schließlich fand ich die Suche nach neuen Debütantinnen sogar erholsam.
    Von den ersten zehn Namen, die Janice und ich aufgelistet
hatten, erklärten sich nur drei Familien bereit, ihre Töchter zum Debütantinnenball zu schicken. Wenn man Morgan dazurechnete, mussten wir noch vier weitere Mädchen auftreiben. Also hatten wir vier Mädchen, inklusive Morgan. Kein besonderer Erfolg, noch dazu, weil die Namen der Debütantinnen in vier Tagen veröffentlicht wurden.
    Eines Tages begleitete Janice mich zu einem Termin. Offenbar misstraute sie meinen Fähigkeiten.
    »Erzählen Sie mir von Ihrer Tochter«, bat sie die steinreiche, elegant gekleidete Elizabeth Peters und neigte sich eifrig vor wie eine Reporterin, die endlich herausfinden wollte, wer die benachbarte Kokskneipe eröffnet hatte. »Verraten Sie mir ihren Notendurchschnitt?«
    Elizabeth blinzelte.
    »Halten Sie Ihre Tochter für klug? Oder ist sie einfach nur nach Jungs verrückt, wie die meisten Mädchen?«
    Elizabeth erstarrte.
    »Mrs. Peters«, mischte ich mich höflich ein und warf Janice einen vernichtenden Blick zu, »wir sind hier, weil wir Ihre Tochter Emily gern zum Debütantinnenball dieses Jahres einladen würden.«
    Wieder beugte sich Janice vor. »Klar, dieser Ball ist abscheulich. Das wissen wir. Bitte, seien Sie nicht beleidigt, weil wir Ihre Tochter einladen wollen. Wie schwer es auch ist - denken Sie an die Wohltat, die Sie der Gemeinde erweisen, und betrachten Sie die Veranstaltung nicht als Fleischmarkt.«
    Kurz danach standen wir auf der Veranda, und die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Ich empfand keine Schadenfreude.
Das schwöre ich. Hatte ich denn einen Grund zu triumphieren? In achtundvierzig Stunden mussten wir die Namen der Zeitungsredaktion nennen. Ständig spürte ich den Atem meiner Mutter im Nacken, die erfahren wollte, wer die Einladung angenommen hatte. Wir konnten nur vier Debütantinnen vorweisen, obwohl die Tradition acht Mädchen verlangte. Auf dem Heimweg drohte mich tiefe Verzweiflung zu überwältigen.
    Während Janice und ich in der Küche saßen und Pläne für neue Attacken schmiedeten, läutete es an der Tür. Lupe eilte in die Halle, um den Besuch einzulassen. Sekunden später erklang ein unangenehmes, schrilles Stimmengewirr, und die Haushälterin stürmte in die Küche zurück.
    »Was um alles in der Welt ist denn los, Lupe?«, fragte ich.
    »Dieses Mädchen. India, die ist gar nicht nett.«
    »India - wer?«
    »India Blair!«, schnaufte sie indigniert. »Wenn ich einkaufen gehe, sehe ich sie manchmal in der Stadt.«
    »Blair?«, wiederholte Janice. »Aus der Blair-Familie?«
    »Si«, bestätigte Lupe erbost. »Sie sagt, sie hat vom Debütantinnenball gehört.«
    »Hunter Blairs Tochter? Will sie debütieren?«
    »Das glaube ich. Da draußen wartet sie.«
    Ich schnitt eine Grimasse. Hunter Blair/Hunt-er Blair/ Eigenname (1963): ein Mann, der 1.: eindeutig der Kategorie des ganz großen Geldes angehört und einen schrecklichen Namen trägt, der 2.: der ältere Bruder des Anwalts ist, der den Ehemann meiner Mutter bei der Scheidung
vertritt, und der, das führt zu 3.: ganz sicher von Ridgely Wainwright-Cushing-Jameson-Lackley-Harper-Ogden nicht gebilligt wird.
    »Sagen Sie ihr, dass ich nicht da bin, Lupe«, verlangte ich.
    Zunächst schwieg Janice. Dann begann sie etwas Unverständliches zu murmeln. Und das klang nicht wie: Schicken Sie das Mädchen weg, Lupe.
    »Sag über Hunter Blair, was du willst«, wandte sie sich an mich. »Aber er ist schwerreich geworden, so wie man’s nur in Texas schafft. Noch wichtiger: Anscheinend hat er eine achtzehnjährige Tochter. Die steht draußen in der Halle. Kennst du das Sprichwort: ›In

Weitere Kostenlose Bücher