Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante
auseinandernimmst, hängen deine Trauben noch höher. Glaub mir, ich kenne den Unterschied.«
Was sollte ich darauf antworten? Stimmt? Oder: Kein Wunder, dass du den Pulitzerpreis gewonnen hast?
Glücklicherweise schwang die Hintertür auf, hastige Schritte durchquerten den Flur, und Savannah stürmte in die Küche - in einem Regenmantel und trotz des bewölkten
Himmels mit einer Jackie-O-Sonnenbrille. Sie schaute sich um. »Ist sonst jemand hier?«, wisperte sie.
»Nur wir«, erwiderte ich.
»Ich bin schwanger!«, verkündete sie mit weit aufgerissenen Augen. Dann warf sie ihre Handtasche und ihre Schlüssel auf den Tisch.
Im Wainwright House wurde es niemals langweilig.
»Schwanger?«, fragte ich.
Janice’ Miene schwankte zwischen Selbstgefälligkeit und Skepsis.
Falls Sie Probleme mit den Zeiträumen haben - seit der unschicklichen Szene im Willow Creek Country Club war erst eine gute Woche verstrichen. Obwohl ich nicht allzu viel über Schwangerschaften wusste (praktisch nichts), konnte ich mir nicht vorstellen, dass es so schnell klappen würde.
»Offenbar glaubt ihr mir nicht.« Savannah grinste über das ganze Gesicht. »Schaut euch das an!« Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und zog den Regenmantel aus, unter dem sie einen rosa Pyjama trug. Sie warf beides beiseite, wühlte in ihrer Handtasche und zog einen Plastikbeutel mit einem Schwangerschaftstest heraus. » Voilà!«, rief sie triumphierend.
»Vielleicht bin ich begriffsstutzig«, sagte ich. »Aber dieses Ding steckt immer noch in der Plastikhülle. Wieso beweist es deine Schwangerschaft?«
Savannah eilte zur Tür. »Das werdet ihr gleich sehen!«
Nur eine Sekunde lang starrte Janice ihr nach, bevor sie aufsprang. »Da muss ich dabei sein.«
Was sollte ich tun? Sitzen bleiben?
Also stand ich ebenfalls auf und folgte den beiden.
Im Gänsemarsch liefen wir die Treppe hinauf, ins Schlafzimmer meiner Schwester und meines Schwagers, das in geschmackvollen neutralen Farben dekoriert war, mit edlen Stoffen und perfekten Blumenarrangements. Als Janice und ich ins Badezimmer gehen wollten, schlug Savannah uns die Tür vor der Nase zu. Wir schauten uns an und zuckten die Achseln. Dann begannen wir, auf und ab zu wandern.
»Beeil dich da drin!«, rief Janice.
»Schon gut, ich pinkle so schnell wie möglich!«
Endlich hörten wir die Spülung rauschen. Bevor die Tür geöffnet wurde, verstrichen ein paar Sekunden. Savannahs Gesicht war kreidebleich.
»Was ist los?«, fragte Janice, die Stirn gerunzelt.
Savannah streckte einen Zeigefinger aus, und wir sahen das Stäbchen auf der Marmortheke liegen. »Nein, ich kann nicht hinschauen.«
Janice rannte ins Bad, ich blieb ihr auf den Fersen, und wir beugten uns über das Stäbchen - wie Wissenschaftlerinnen, die in einem Labor ein Experiment beobachten.
Angstvoll stand meine Schwester auf der Schwelle. »Was ist rausgekommen?«
»Noch nichts, das dauert zwei Minuten«, erklärte Janice.
Und dann verblüffte mich Savannah, die ins Bad lief und unsere Hände ergriff. »Wünscht mir Glück!«, flüsterte sie.
Meine Schwester - verletzlich? Undenkbar. Trotzdem
begann mein Herz zu rasen, während wir das Stäbchen anstarrten.
Wie durch Zauberei erschienen zwei rosa Linien.
»Ich wusste es!«, kreischte Savannah. »O Janice, du hast ein Wunder vollbracht! Ich musste einfach nur meinen Mann verführen - und kurz danach bin schwanger!«
»Was soll dieser Lärm?«
Meine Mutter erschien in der Tür, in exquisiter Unterwäsche.
»O Mom, ich bin schwanger! Ist das nicht fantastisch?«
Ridgely blinzelte verwirrt.
Hinter ihr tauchte Ben auf, in seinem üblichen Outfit - einem dunkelblauen Blazer, einem weißen Hemd und einer Khakihose, mit einer gestreiften Krawatte und einer Hornbrille. Von seinem ausgeprägten Texas-Akzent abgesehen, hätte man ihn für einen Nordostamerikaner halten können.
»Was geht hier vor?« Sein rötlich blondes Haar fiel in die Stirn.
Ehe meine Schwester ihren Mann über die Neuigkeit informieren konnte, verkündete meine Mutter: »Deine Frau ist schwanger.«
Stille.
»Mutter!«, klagte Savannah. »Das ist mein Job!«
Wie erstarrt stand Ben da. Dann seufzte er und strich sein Haar aus dem Gesicht. »Aber Savannah - Schätzchen, der Doktor sagte doch …«
»Zum Teufel mit dem Doktor!«, sagte sie schniefend. »Ich bin schwanger. Und diesmal wird’s klappen!«
»Diesmal?«, wiederholte Janice. »Hat es irgendwann Probleme gegeben?«
Savannah stapfte mit dem Fuß auf.
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