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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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sollte ich tun? Irgendwie brachte ich’s nicht fertig, ihn hinauszuwerfen. Und so breitete ich meine Decke über ihn. Als ich mich aufrichtete, packte er meine Hand und zog mich an sich.
    Ach, du meine Güte …
    Ganz fest drückte er mich an seine Brust. So gern ich auch behaupten würde, ich hätte mich losgerissen - es war mir schon immer schwergefallen zu lügen. Heiß und kalt fühlte er sich an. Und ich fühlte mich genauso. Ich redete mir ein, wir würden beide die Grippe kriegen. Vermutlich eine Epidemie. Und jetzt die erfreuliche Neuigkeit - mein Fieberwahn war nicht so intensiv, dass ich daran glaubte.
    »Jack, das ist keine gute Idee.«
    »Die beste Idee, die ich heute Nacht hatte.«
    »Für dich ergibt’s vielleicht keinen Sinn. Aber ich habe gewisse Träume. Und Ziele. Wenn sich die Mädchen in Jungs verlieben, werden sie von ihrem Studium abgelenkt.« Also, das glaubte ich ernsthaft, mit meinem ganzen rasenden Herzen.

    Nicht dass es Jack interessierte. Seine Fingerspitzen glitten über meinen Arm, und in meinem Körper spielten sich merkwürdige Dinge ab.
    »Nein, das ist unmöglich«, würgte ich hervor.
    »Warum?«
    Ich hob den Kopf und schaute ihn an. »Weil ich - weil ich noch nie geküsst worden bin.«
    Damit überraschte ich ihn. »Machst du Witze? Du bist auf dem College.«
    »Und sehr beschäftigt.« Irgendwie brachte ich ein Lächeln zustande. »Du weißt schon, meine Ziele.«
    Resignierend wollte er sich abwenden. Aber meine Finger krallten sich in sein Hemd.
    »Verdammt«, flüsterte er und küsste mich.
    Da ich nie zuvor einen Jungen geküsst hatte, war’s nicht so einfach, wie’s klingt.
    »Öffne den Mund, Carlisle«, befahl er leise.
    Und wie Sie inzwischen sicher wissen, bin ich sehr gelehrig. Sobald seine Zunge mit meiner spielte, geriet mein Adrenalin in hellen Aufruhr. Ein leidenschaftlicher, hei ßer Kuss. Den ich erwiderte. Und wie Jack stöhnend bekundete, verdiente ich mir damit die Bestnote. Nicht nur für eifriges Bemühen.
    Während seine Hände auf Entdeckungsreise gingen, folgte ich seinem Beispiel. Er zog mein T-Shirt nach oben, und ich glaubte zu brennen. Wie schnell die intimen Zärtlichkeiten meinem ersten Kuss folgten … Scheinbar hatte ich viel mehr von meiner Mutter geerbt, als ich dachte.
    Sein Bein schlang sich um meine Schenkel. In diesem
Moment begann das Telefon zu läuten. Doch ich hörte es kaum, denn jetzt lag er auf mir. Sein Hemd war längst verschwunden, seine Lippen liebkosten meine Haut. Zitternd wanderten meine Hände über seinen Rücken. Was für erstaunlich harte Muskeln … Da ertönte die Stimme meiner Mutter aus dem Anrufbeantworter neben meinem Bett.
    »Wo bist du, Carlisle?«, rief sie. »Bernard trifft sich mit einer anderen Frau. Und du musst mir helfen, das zu beweisen!« Tränen erstickten ihre Stimme. »Wir nehmen Ernestos Pick-up und fahren zu seinem Haus. Dort werden wir sehen, mit wem er zusammen ist!«
    Abrupt fuhr ich hoch, stürzte mich aufs Telefon und schaltete den Anrufbeantworter aus. Schon immer hatte meine Mutter ihr Bestes getan, um ihre inakzeptablen nächtlichen Fahrten geheim zu halten. Natürlich durfte niemand in Willow Creek erfahren, dass sie ihrem Liebhaber nachspionierte. Jack und ich starrten uns an. Offenbar versuchte er herauszufinden, wer mich angerufen hatte.
    »Du solltest jetzt gehen«, flüsterte ich und zerrte mein T-Shirt nach unten.
    »Carlisle …«
    »Wirklich.«
    Er wollte Fragen stellen. Das merkte ich ihm an. Aber was gab es über meine Mutter und ihre endlosen Dramen, die sich um Männer drehten, schon zu sagen?
    Ehe er auch nur ein Wort hervorbrachte, schob ich ihn aus dem Zimmer. »Geh, Jack. Geh einfach!«
    Ich schlug die Tür hinter ihm zu, dann kehrten meine
Gedanken zu Ridgely zurück. Was sollte ich tun? Sie war meine Mutter.
    Nachdem ich meine Schlüssel aus der Küche geholt hatte, lief ich zum Haus meiner Familie. Noch in der Dunkelheit fuhren wir zu Bernards Apartmentgebäude, parkten davor und warteten. Nur eines hatte sich im Lauf der Jahre geändert - ich musste nicht mehr auf dem Telefonbuch sitzen, um meine Mutter durch die Nacht zu kutschieren.

14
    »Waisenkinder?«
    Janice und ich saßen am Küchentisch und besprachen gerade unsere Fortschritte bei den Vorbereitungen für den Ball, als sie ihren neuesten Geniestreich erwähnte.
    »Genau, Waisenkinder«, bestätigte sie. »Die brauchen wir für den hundertsten Debütantinnenball der Willow Creek Symphony

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