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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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»Haltet den Mund! Sofort! Verderbt mir bloß nicht die Freude.« Ihre Unterlippe bebte. Dann lächelte sie plötzlich und klatschte in die Hände. »Habt ihr’s gesehen? Ein abrupter Stimmungswechsel. Ganz natürlich in meinem Zustand! Oh, es ist so traumhaft! In jedem Babybuch, das ich gelesen habe, steht was über diese Stimmungsumschwünge - ein Zeichen für hormonelle Schwankungen. Alles wird gut, mein Temperament geht mit mir durch! Und heute Morgen war mir furchtbar übel!«
    Damit schien sie Ben nicht zu überzeugen. »Haben wir nicht über eine Adoption gesprochen?«
    Ihr Lächeln erlosch. Falls Stimmungsumschwünge tatsächlich bezeugten, dass alles in bester Ordnung war, würde Savannah das gesündeste Baby gebären, das jemals die texanische Sonne erblickt hatte.
    Auch ich erlebte diverse Stimmungswechsel - von wilder Aufregung zur Sorge und Freude, dann zurück zu einer Sorge, die ich nicht ganz verstand.
    »Hör bloß auf, Ben!«, mahnte Savannah.
    In ihren Augen glänzten Tränen. Da gab er sich geschlagen. Der Mann, den sie für »perfekt« hielt, trat vor und nahm sie in die Arme. »Bitte, wein nicht.«
    Seufzend verließ meine Mutter das Bad.
    »Ja, du hast recht - alles wird gut.« Um seine Worte zu bekräftigen, nickte er ein paarmal. Und plötzlich lächelte er. »Du hast recht«, wiederholte er im Brustton der Überzeugung.

    Eine Zeit lang lehnte sie noch an seiner Brust, und ich sah, wie sie sich entspannte. Dann wich sie zurück. »Oh, mein Gott, ich habe so viel zu tun! Ich muss das Kinderzimmer einrichten - und einen Namen aussuchen …«
    Mein Handy läutete. Dankbar für die Ablenkung, meldete ich mich, ohne die Nummer auf dem Display zu überprüfen. »Carlisle Cushing.«
    »Hör mal, Carlisle.« Phillip, das erkannte ich sofort. »Mortan Bagwell glaubt, seine Frau würde ihn betrügen. Aber er kann’s nicht beweisen.«
    Offensichtlich ging es um das Scheidungsgesetz 101. »Soll er doch einen Privatdetektiv engagieren.«
    »Das hat er getan. Aber der kam mit leeren Händen zurück.«
    »Wen hat er beauftragt?«
    »Trotter.«
    »Kein Wunder. Trotter ist eine Niete.«
    »Nein, der beste in der Stadt.«
    »Nun ja, wenn man sich mit Internet-Fahndungen, Kreditauskünften und Polizeiakten begnügt - mit den einfachen Recherchen. Aber sobald er die Leute beschattet, merken sie’s.«
    »Niemals!«
    »Doch. Dieser zwei Meter große Russe sticht überall hervor, Phillip.«
    »Okay«, murrte mein Verlobter. »Und wen soll Morton engagieren?«
    »Becky Mumps.«
    »Diese dumme Ziege?«
    »Das ist keine dumme Ziege.«

    Phillip schnaufte verächtlich.
    »Okay, dann soll er’s eben noch mal mit Trotter versuchen. Aber glaub mir, Becky ist die Allerbeste. Die macht sich unsichtbar. Und wenn man sie bemerkt, hat man sie im nächsten Moment schon wieder vergessen. Weil sie nicht wie jemand aussieht, der einen verfolgt.«
    »Also gut.« Ich hörte, wie Phillip mit seinem Bleistift auf den Schreibtisch klopfte. »Hast du ihre Nummer?«
    Die kannte ich auswendig, und ich diktierte sie ihm. »Sag ihr, ich hätte sie empfohlen.«
    Nach einer kurzen Pause gestand er: »Ich vermisse dich.«
    Sofort wurde mir viel leichter ums Herz. »Ich dich auch. Hat dein großer Fall schon angefangen?«
    »Noch nicht. Soll ich zu dir kommen, deine Mutter kennenlernen und mit meinem Charme betören?« Ich spürte sein Lächeln.
    »Im Moment ist es nicht so günstig.« Was keine Lüge war.
    Phillip zögerte. »Fürchtest du, ich würde dich blamieren, Carlisle?«
    »Großer Gott, nein!«, protestierte ich schuldbewusst. »Ich weiß, du wirst meine Mutter im Sturm erobern. Aber jetzt hat sie nur ihre Scheidung im Kopf. Deshalb wär es sinnlos, wenn du hierherkämst. Es wäre ein schlechter Anfang für eure Bekanntschaft. Allzu lange wird’s nicht mehr dauern. Das verspreche ich dir.«
    »Wenn du meinst …«
    »Ja. Ich liebe dich, Phillip. Wirklich.«

15
    Es dauerte eine ganze Woche, bis die Justiz von Willow Creek einen Richter fand, der sich noch nie mit meiner Mutter getroffen hatte. Als wir aufgerufen wurden, gingen wir in Edward Meltons Gerichtssaal.
    »Erheben Sie sich.«
    Der Richter trat ein. In seiner schwarzen Robe wirkte er sehr distinguiert, mit grauem Haar und jener leicht gebräunten Haut, die älteren Männern gut steht.
    Natürlich merkte Ridgely sofort, wie attraktiv dieser Jurist aussah. Sie richtete sich so kerzengerade auf, wie sie es seit Tagen nicht mehr getan hatte. Sekundenlang begegnete Richter

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