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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Verein – hatte meine Freundinnen auf brutalste Weise getötet. Rosa war alles andere als unschuldig.
    Ich schloss die Augen und öffnete die Tür zum Lager.
    Aber ich konnte nicht hineingehen.
    Rosa stieß mit mir zusammen, als ich abrupt stehen blieb. »Laufen Sie!«, sagte ich zu ihr.
    »Was? Wieso?«
    »Weil SIE Sie sonst töten wird!«
    Zuerst sah Rosa aus, als wollte sie mich auslachen, aber dann bemerkte ich einen Anflug von Angst in ihrem stählernen Blick. Sie bewies Vernunft. Ihre flachen Schuhe klapperten, als sie sich umdrehte und die Flucht ergriff. Die Türglocke bimmelte, und durch meine Adern strömte flüssiges Feuer.
    Ich verlor das Bewusstsein …
    … und Lilith zerstörte Inventar im Wert von siebenhundertfünfundvierzig Dollar, schlug ein Fenster ein und brach fast alle meine Fingernägel ab. Ich fand sechs neue blaue Blutergüsse an meinen Armen, drei an den Beinen, und die Fingerknöchel meiner rechten Hand waren so geschwollen, dass ich mich fragte, ob ich mir nicht etwas gebrochen hatte. Der Rücken tat mir weh, und ich würde wohl den Rest des Tages damit verbringen, darüber zu grübeln, wie ich alles wieder instand setzen konnte und wie ich zwei Wochen ohne Gehalt über die Runden kommen sollte, wenn ich dem Laden den Schaden ersetzte.
    Aber es war niemand umgekommen.
    Und das war letztlich doch eine gute Sache.
    Ich brauchte allerdings eine gewisse Zeit, um zu dieser Einsicht zu gelangen. Zuerst hatte ich ein ziemlich ungutes Gefühl gehabt, als ich die Scherben von diversen Keramikobjekten zusammengekehrt und die zerfetzten Reste mehrerer Exemplare des Traditionellen Walisischen Kochbuchs in einen Müllsack gepackt hatte. Ich hatte eine Vatikanjägerin laufen lassen. Mit Absicht. Und nur, weil ich sie nach ihrem Namen gefragt hatte. Hätte ich Lilith die Welt nicht wenigstens von einem Übel befreien lassen sollen?
    Noch während ich darüber nachdachte, wusste ich im Grunde, dass ich das Richtige getan hatte. Es war zwar der schwierigere Weg, denn Rosa kehrte höchstwahrscheinlich schon bald mit Verstärkung zurück, doch ich wollte sie nicht einfach nur töten lassen, weil es bequemer war. Denn dann wäre ich tatsächlich das Monster, das diese Leute zu jagen glaubten.
    Es war eine Sache, mich von Lilith vor Gefahren schützen zu lassen, aber es war etwas ganz anderes, eine Frau in eine dunkle Ecke zu locken, um sie ermorden zu lassen – auch wenn sie mich mit der Pistole bedroht hatte. Lilith hätte sicherlich so argumentiert, dass es sich nicht um Mord, sondern vielmehr um eine langfristige Verteidigungsstrategie handelte. Wenn ich die Frau jetzt tötete, konnte sie mir später nichts mehr antun.
    Dennoch bedauerte ich nicht, Rosa verschont zu haben. Es brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie groß der Anteil meiner Schuld am Tod der Agenten war, die ich Lilith in Minneapolis hatte abschlachten lassen. Was hätte ich sonst tun können? Es war mir damals richtig vorgekommen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und sie zu töten, doch war es das wirklich? Zum ersten Mal seit dem traumatischen Ereignis war ich mir nicht mehr hundertprozentig sicher.
    Ich öffnete die Hintertür und schob einen Keil darunter, um die Müllsäcke zum Container zu tragen. Ich hatte gerade den letzten weggebracht, als William mir entgegenkam. Er war von Kopf bis Fuß schwarz angezogen und hatte sich die Haare schwarz gefärbt. Der Eyeliner um seine Augen war viel zu dick aufgetragen und verschmiert.
    Heilige Mutter, jetzt war er auf dem Goth-Trip!
    »Oh Gott, Garnet, was ist passiert? Ist hier jemand eingebrochen?«
    Ich warf einen Blick über die Schulter zu dem eingeschlagenen Fenster. Es wäre eine gute Erklärung, die dem Laden obendrein ein hübsches Sümmchen von der Versicherung eingebracht hätte, wären nicht die verräterischen Schnittwunden auf meinen Handrücken gewesen.
    Aber was sollte ich William sagen? Da ich ihm am vergangenen Abend von Lilith erzählt hatte, war die Wahrheit durchaus eine Option. Doch es war mir peinlich zuzugeben, dass ich ganz allein für diese Verwüstung verantwortlich war.
    »Keine Sorge, ich habe mich schon um alles gekümmert«, sagte ich nur, und das stimmte ja auch größtenteils. Irgendwann musste ich nur noch mit Eugene, dem Ladenbesitzer, reinen Tisch machen, aber der war zurzeit in Finnland auf einem Retreat, um meditierenderweise einen Weg zu finden, seinen Profit zu mehren.
    »Mann, ist ja unglaublich! Jetzt auch noch so was!«, sagte William. »Die

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